Olympic Notebook Gustavsson Wild Sweden for DE

NHL-Spieler werden im Februar an den Olympischen Winterspielen Milano Cortina 2026 teilnehmen. Damit stehen seit 2014 erstmals wieder die besten Spieler der Welt auf der Olympischen Bühne. Bis zum Turnier wirft NHL.com/de jeden Mittwoch einen Blick auf die Ereignisse rund um die NHL, die sich auf die Olympischen Winterspiele Milano Cortina 2026 auswirken könnten.

Beginn einer neuen Ära

Bevor am 6. Februar 2026 das Olympische Feuer entzündet wird und die NHL-Stars ab 11. Februar erstmals seit zwölf Jahren wieder auf der größten Wintersportbühne antreten dürfen, wächst auch in Schweden die Vorfreude – und mit ihr die Hoffnung auf eine neue goldene Generation. Besonders im Fokus steht dabei eine Position, die das schwedische Eishockey über Jahre geprägt hat wie kaum eine andere: das Tor.

Abschied von einer Legende

Henrik Lundqvist war mehr als nur ein herausragender Torhüter. Er war das Gesicht einer Ära, der Garant für Medaillen und Stabilität, Olympiasieger 2006, Silbermedaillengewinner 2014, Idol einer ganzen Nation. Doch Lundqvists Rücktritt hat Raum geschaffen – für neue Geschichten, neue Persönlichkeiten und neue Träume. Einer, der bereit ist, diesen Raum zu füllen, heißt Filip Gustavsson.

Der 27-Jährige von den Minnesota Wild weiß um die Dimension der Aufgabe. Lundqvists Vermächtnis ist allgegenwärtig, doch Gustavsson begegnet ihm nicht mit Ehrfurcht allein, sondern mit Ambition. Die Olympischen Winterspiele 2026 sind für ihn mehr als ein sportliches Ziel. Sie sind die Chance, sich auf der größten Bühne zu beweisen. „Man weiß nie, ob man so eine Gelegenheit noch einmal bekommt“, sagte Gustavsson kürzlich im Gespräch mit NHL.com. Genau diese Einmaligkeit macht auch für ihn den Olympischen Reiz aus.

Henrik Lundqvist #35 of Sweden waves the Swedish flag after Sweden defeated Finland 3-2 to win the gold medal during the final of the men's ice hockey match between Finland and Sweden during Day 16 of the Turin 2006 Winter Olympic Games on February 26, 2006 at the Palasport Olimpico in Turin, Italy. (Photo by Brian Bahr/Getty Images)

Gustavsson auf dem Weg zur Olympischen Reife

Sportlich bringt Gustavsson beste Voraussetzungen mit. Nachdem er sich in der vergangenen Saison als Nummer eins der Wild etabliert und ligaweit zu den konstantesten Torhütern gezählt hatte, unterstrich er auch in der Spielzeit 2025/26 (91,2 Prozent Fangquote, 2,49 GAA in 24 Einsätzen, Stand 23.12.) bisher seine Klasse. Seine Entwicklung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis jahrelanger Arbeit, eines klaren Spielstils und eines wachsenden Selbstvertrauens. Trainer, Torwartcoaches und Mitspieler loben seine Ruhe, seine Präsenz und seine Fähigkeit, einer Mannschaft Sicherheit zu geben. Eigenschaften, die auf olympischem Niveau unverzichtbar sind.

Ein Vorgeschmack auf das höchste Niveau

Ein wichtiger Baustein auf Gustavssons Weg war das 4 Nations Face-Off im Februar dieses Jahres. Auch wenn die Ergebnisse persönlich ernüchternd waren, bezeichnet er das Turnier als wertvolle Erfahrung. Das Tempo, die Dichte an Weltklassespielern, die permanente Gefahr – all das sei ein Vorgeschmack auf das, was ihn bei Olympia erwarte. Genau dieses Wissen nährt nun die Vorfreude: zu wissen, welches Niveau nötig ist, und die Chance zu haben, es zu erreichen.

Schwedens Torwartluxus als olympisches Versprechen

Gleichzeitig steht Gustavsson sinnbildlich für die neue schwedische Torwarttiefe. Mit Jacob Markstrom, Linus Ullmark, Samuel Ersson und dem hochtalentierten Jesper Wallstedt verfügt Schweden über ein Luxusproblem. Nationaltrainer Sam Hallam spricht offen von einer neuen Situation: nicht mehr eine unumstrittene Nummer eins, sondern mehrere Torhüter auf höchstem NHL-Niveau. Der Konkurrenzkampf belebt, schärft den Fokus und erhöht die Qualität.

Bis Milano Cortina bleibt noch etwas Zeit. Zeit, um weitere Spiele zu gewinnen, die Leistungen zu bestätigen und sich in Stellung zu bringen. Gustavsson konzentriert sich auf das Hier und Jetzt, auf Siege mit Minnesota. Doch der Gedanke an Olympia schwingt immer mit. Der Anruf, der für ihn alles verändern könnte, ist noch immer Zukunftsmusik – aber allein die Möglichkeit verleiht der Reise Richtung 2026 einen besonderen Glanz.

Für Schweden beginnt damit ein neues Olympisches Kapitel. Ohne Lundqvist, aber mit Hoffnung, Tiefe und ehrgeizigen Torhütern wie Gustavsson. Und genau das macht die Vorfreude auf die Winterspiele 2026 so groß.

Weitere aktuelle Notizen mit möglichen Auswirkungen auf das Turnier im Februar:

njd-markstrom-uta

Wird Schwedens Hedman rechtzeitig wieder fit?

Victor Hedman (zwölf Assists in 18 Spielen 2025/26, Stand 23.12.) sorgt mit Blick auf die Olympischen Winterspiele 2026 weiterhin für Sorgen bei den Schweden. Der Verteidiger der Tampa Bay Lightning fällt nach einer notwendigen Ellbogen-Operation vorerst aus und wird seinem NHL-Team noch mehrere Wochen fehlen. Gerechnet wird mit seiner Rückkehr auf das Eis bis Februar. Die Verletzung wirft auch Fragen hinsichtlich des genauen Genesungszeitpunkts und seines körperlichen Zustands für das Turnier in Italien auf. Hedman gilt seit Jahren als defensive Schlüsselfigur und Anführer der schwedischen Nationalmannschaft. Seine Erfahrung, Spielübersicht und Präsenz in allen Zonen wären für Tre Kronor kaum zu ersetzen. Entscheidend wird sein, ob er rechtzeitig wieder Spielpraxis auf höchstem Niveau sammeln kann. Für Schweden steht bei dieser Personalie viel auf dem Spiel: Ein vollständig genesener Hedman würde die Medaillenambitionen erheblich stärken, während anhaltende Probleme die Kaderplanung der Trainer vor neue Herausforderungen stellen könnten.

USA sorgen sich um Miller

Auch J.T. Miller (zehn Tore und zwölf Assists aus 35 Einsätzen in 2025/26, Stand 23.12.) steht nach einer Oberkörperverletzung vor einer ungewissen Phase, mit möglichen Folgen bis hin zu den Olympischen Winterspielen im Februar kommenden Jahres. Der US-Stürmer wird in der NHL derzeit als „week to week“ geführt, was sowohl den New York Rangers als auch dem US-Nationalteam wenig Planungssicherheit gibt. Miller zählt zu den vielseitigsten Offensivspielern seiner Generation: physisch stark, torgefährlich und zuverlässig im Zwei-Wege-Spiel. Eigenschaften, die ihn zu einem wertvollen Baustein für Team USA machen würden. Zwar ist bis zu den Spielen in Mailand und Cortina noch Zeit, doch wiederholte oder langwierige Verletzungen könnten seine Rolle im internen Konkurrenzkampf schwächen. Für die US-Trainer wird entscheidend sein, ob Miller nach seiner Rückkehr Konstanz und Belastbarkeit zeigt. Nur dann bleibt er ein ernsthafter Kandidat für eine tragende Rolle im Olympia-Kader.

NYR@STL: Millers zehntes Saisontor bringt Rangers Sieg in OT

Verwandte Inhalte