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NHL-Spieler werden im Februar an den Olympischen Winterspielen Milano Cortina 2026 teilnehmen. Damit stehen seit 2014 erstmals wieder die besten Spieler der Welt auf der Olympischen Bühne. Bis zum Turnier wirft NHL.com/de jeden Mittwoch einen Blick auf die Ereignisse rund um die NHL, die sich auf die Olympischen Winterspiele Milano Cortina 2026 auswirken könnten.

Armstrong und Kanadas große Chance 2026

Wenn im Februar 2026 die Olympischen Winterspiele in Italien beginnen, kehrt im internationalen Eishockey eine Bühne zurück, die viele Jahre gefehlt hat. Für das Eishockeyland Kanada ist diese Rückkehr mehr als nur eine sportliche Randnotiz - sie ist eine Gelegenheit. Eine große Gelegenheit, wie Doug Armstrong im Gespräch gegenüber NHL.com betont. Der General Manager von Team Canada spricht mit großer Vorfreude von einer seltenen Chance, erneut ein Goldteam zu formen und von einer Vorfreude, die im ganzen Land spürbar ist.

Armstrong hat in den vergangenen Jahren nahezu jeden Blickwinkel des internationalen Top-Eishockeys erlebt. Als Assistenz-GM war er 2010 und 2014 dabei, als Kanada Olympisches Gold gewann. Beim 4 Nations Face-Off im vergangenen Februar, das Kanada spektakulär im Finale gegen die USA gewann, stand er erstmals selbst an der Spitze der sportlichen Leitung. Für Armstrong war dieses Turnier mehr als nur ein Erfolg. Es war ein intensives Vorspiel für die ganz große Bühne 2026.

„Das Niveau, das Tempo, die Intensität - das sieht man selbst in der NHL nicht jeden Abend“, meint Armstrong. Das Turnier sei ein Augenöffner gewesen, vor allem weil es zeigte, wie stark die Spieler brennen, wenn sie das Ahornblatt auf der Brust tragen.

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Ein Team mit Superstar-Kern

Diese Leidenschaft fließt nun in den Olympischen Prozess ein - einen Prozess, der bereits im Juni begann, als Kanada sechs Schlüsselspieler nominierte: Connor McDavid, Nathan MacKinnon, Sidney Crosby, Brayden Point, Sam Reinhart und Cale Makar. Sie alle bildeten beim 4-Nations-Sieg die tragenden Säulen. Gemeinsam sollen sie Kanada 2026 wieder in Richtung Gold führen. Ein Ziel, das seit dem Triumph von Sotschi 2014 unerreicht ist.

Die Olympischen Spiele bieten allerdings ein anderes Umfeld als das kurze, druckgeladene 4-Nationen-Format. „Bei Olympia wächst ein Team über die Zeit“, betont Armstrong. Trainingseinheiten, Rollenverteilung, Synergien - all das lässt sich deutlich strukturierter aufbauen.“

Schwierige Entscheidungen, große Vorfreude

Schwieriger wird weniger die Frage, ob Kanada genügend Qualität hat, sondern wer letztlich in den finalen Kader rückt. Armstrong weiß, dass die Auswahl ein Luxusproblem ist: „Wir haben so viele gute Spieler. Es geht darum, die besten Spieler zu finden, die auch die besten Teamkollegen sind.“ Die Versuchung, ein reines All-Star-Team zusammenzustellen, sei groß. Doch Erfahrung lehrt: Bei Olympia zählt nicht nur Spitzen-Skill, sondern Balance aus Powerplay, Unterzahl, Faceoffs und physische Varianten.

Trotz aller Komplexität überwiegt die Vorfreude, bei Armstrong wie bei den Spielern. Olympia ist für viele ein Karrierehöhepunkt, ein rares Best-on-Best-Turnier, das eine Nation elektrisieren kann. Und Kanada, das seit 2014 auf Olympisches Gold wartet, blickt mit großen Erwartungen nach Milano Cortina.

Armstrong aber spricht nicht von Druck, sondern von einer Chance. Vielleicht der größten, die der Sport zu bieten hat. Und genau diese Haltung zeigt: Kanada ist bereit für 2026.

Weitere aktuelle Notizen mit möglichen Auswirkungen auf das Turnier im Februar:

Ekman-Larsson spielt sich in den Olympia-Fokus

Oliver Ekman-Larsson erlebt bei den Toronto Maple Leafs in diesen Tagen eine sportliche Wiederauferstehung und bringt sich damit eindrucksvoll für ein Olympia-Ticket nach Milano Cortina 2026 ins Gespräch. Der 33-jährige Verteidiger hat sein Spiel in den Augen vieler Beobachter geradezu neu erfunden: stabiler in der Defensive, energiegeladen im Aufbau und mit überraschender Offensivpräsenz. Seine Saisonstatistik von vier Toren und 16 Assists aus 29 Spielen (Stand: 9. Dezember) spricht eine deutliche Sprache. Die Kombination aus Erfahrung, Zuverlässigkeit und aktueller Form macht ihn für das schwedische Nationalteam hochinteressant.

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Nach eher schwierigeren Jahren bei den Vancouver Canucks und Florida Panthers galt Ekman-Larsson bereits als Spieler, der sein Leistungshoch hinter sich hat. Doch sein Start in Toronto hat gezeigt, dass er auf Topniveau noch immer eine führende Rolle übernehmen kann. Besonders beeindruckend: seine Effizienz, die Ruhe in Drucksituationen und sein verbessertes Zweikampfverhalten.

Mit Schweden, das für die Olympischen Spiele 2026 eine Mischung aus erfahrenen Führungsspielern und jungen Stars sucht, könnte Ekman-Larsson nun zum idealen Baustein werden. Der Routinier signalisiert selbst große Motivation, noch einmal auf der größten internationalen Eishockey-Bühne aufzutreten. Sollte er seine Form bestätigen, dürfte er beste Chancen haben, im Februar 2026 das Tre-Kronor-Trikot zu tragen.

Seider begeistert – und wird für Deutschland immer wichtiger

Moritz Seider erlebt bei den Detroit Red Wings eine herausragende Saison und entwickelt sich zunehmend zu einem der besten Verteidiger der NHL. Boston-Bruins-Coach Marco Sturm adelte den 24-Jährigen jüngst als „unseren Leon Draisaitl - nur in der Defensive“ und attestierte ihm eine stetige Weiterentwicklung. Seider war einer der ersten sechs Spieler, die Deutschland für die Olympischen Winterspiele 2026 nominierte.

Der 2019 an Position sechs gedraftete Abwehrspieler hat seit seinem NHL-Debüt 2021 kein Spiel verpasst und führt Detroit mit durchschnittlich knapp 25 Minuten Eiszeit klar an. Detroits Trainer Todd McLellan lobte gegenüber NHL.com kürzlich Seiders bemerkenswerte Ausdauer und Konstanz. Mit 22 Punkten aus 30 Spielen (Stand: 9. Dezember) liegt er deutlich vor allen anderen Red-Wings-Verteidigern und steuert auf eine neue Karriere-Bestmarke zu. International zählt er längst zu Deutschlands Leistungsträgern und gewann mit der DEB-Auswahl 2023 WM-Silber.

Trotz der nahenden Olympischen Spiele bleibt Seider gegenüber dem Kollegen Nicholas J. Cotsonika fokussiert: „Es wäre falsch, jetzt schon daran zu denken. Wir haben hier genug Aufgaben.“ Erst im neuen Jahr werde die Vorfreude wachsen.

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