Vielseitigkeit als Olympia-Argument
Seine Antwort auf dem Eis folgt prompt: 28 Punkte (13-15-28) in den ersten 27 Saisonspielen 2025/26. Doch sportliche Leistung allein entscheidet in einem Best-of-Best-Turnier nicht. Für die Olympia-Verantwortlichen geht es darum, Spieler zu finden, die Rollen ausfüllen, die sie in ihren NHL-Teams oft nicht spielen.
Ein Beispiel liefert sein Teamkollege Dylan Larkin: In Detroit Kapitän und Top-Center, beim 4-Nationen-Turnier dagegen Bottom-Six-Forward ohne Powerplay-Eiszeit. Auch DeBrincat weiß, dass ihn bei Olympia eine andere Rolle erwarten könnte: „Ich glaube nicht, dass ich in irgendeiner Weise weich spiele. Ich denke, ich kann rausgehen, mich reinhängen, aber in einer weniger wichtigen Rolle, mit etwas weniger Spielzeit.“
Red-Wings-Trainer Todd McLellan betont seinerseits genau diese Anpassungsfähigkeit: „Er könnte überall in unserer Aufstellung stehen und würde immer wieder das gleiche Spiel spielen.“
Harter Konkurrenzkampf um nur 25 Plätze
Der Konkurrenzdruck um die Kaderplätze ist enorm. Zudem wollen die Verantwortlichen den Kern des Turnierteams vom Februar nach eigener Aussage weitestgehend beibehalten. DeBrincat war dort nicht mit dabei. Bis Ende Dezember müssen die USA ihren 25-Mann-Kader benennen - ein enger Zeitplan für Spieler wie DeBrincat, die sich noch in den Vordergrund spielen wollen.
DeBrincat bleibt dennoch gelassen: „Es ist nicht meine Aufgabe, das Team zu wählen. Ich hoffe nur, dass ich bis dahin bewiesen habe, dass ich dabei sein sollte.“
Ein Blick zurück – und einer nach vorn
Dass er Rückschläge in Motivation verwandeln kann, hat der Flügelstürmer längst bewiesen. Bereits 2017 wurde er überraschend aus dem US-Kader für die Junioren-WM gestrichen. Ein Jahr später dominierte er die OHL, gewann den Meistertitel mit Erie und wurde CHL-Spieler des Jahres.
Sein Olympia-Ziel bleibt klar: „Ich glaube an mich selbst und ich glaube, dass ich gut für die Mannschaft wäre.“ Nun liegt es einserseits an ihm, die Verantwortlichen endgültig zu überzeugen. Andererseits am Team USA, nach 46 Jahren endlich wieder ein Team zusammenzustellen, das realistisch um Olympisches Gold kämpfen kann.
Weitere aktuelle Notizen mit möglichen Auswirkungen auf das Turnier im Februar:
Tkachuks Rückehr gibt US-Team mehr Möglichkeiten
Brady Tkachuks Rückkehr in die NHL am 28. November dürfte auch die Kaderplanung von Team USA für das Turnier im Februar 2026 beeinflussen. Der Stürmer der Ottawa Senators gehört seit Jahren zu den prägendsten US-Stürmern. Er ist körperlich dominant, ein emotionaler Leader und in der Lage, Spiele mit seiner Energie zu verändern. Nach seiner Verletzungspause nach dem 13. Oktober bringt Tkachuk nun wieder genau jene physische Präsenz und offensive Durchschlagskraft ein, die bei einem Turnier dieser Klasse besonders wertvoll sind.
Für die US-Verantwortlichen um General Manager Bill Guerin bedeutet seine Rückkehr mehr Flexibilität in den Top 6 und Entlastung für Spieler wie Matthew Tkachuk oder Auston Matthews. Zudem könnte Bradys robuste Spielweise einen entscheidenden Vorteil gegen Teams wie Kanada oder Schweden liefern, die traditionell körperlich stark auftreten. Seine Form in den kommenden Monaten dürfte maßgeblich bestimmen, wie sich die US-Offensive für Milano Cortina zusammensetzt und welche Spieler letztlich um die verbleibenden Plätze kämpfen.