McKenna CAN WJC

Das Schaulaufen der größten Eishockey-Talente der Welt steht an. Am 26. Dezember beginnt die IIHF Juniorenweltmeisterschaft 2026 in Minnesota. Die USA sind Titelverteidiger und werden versuchen, zum dritten Mal in Folge Gold zu holen. Mit einem mit Stars gespickten Kader will Kanada den Platz an der Spitze aber wieder für sich beanspruchen, während Schweden mit seinem Medaillen-Fluch kämpft. Deutschland und die Schweiz wollen den Einzug ins Viertelfinale und damit den Klassenerhalt erreichen und stehen dabei in direkter Konkurrenz zueinander.

Schweden und USA kämpfen um Spitzenplatz

In der Vorrundengruppe A stehen sich zwei der großen Favoriten gegenüber, die USA und Schweden. Die US-Amerikaner bringen einige ihrer Spitzenspieler zurück, die ihnen 2025 zum Titel verhalfen.

Cole Hutson war beim letzten Titelgewinn als erster Verteidiger der Turniergeschichte der Topscorer. Er erzielte elf Punkte (drei Tore, acht Assists). Die USA haben besonders in der Offensive viel zu bieten. James Hagens und Cole Eiserman gehörten im vergangenen Jahr ebenfalls zu den punktbesten Spielern, Teddy Stiga schoss die USA im Finale gegen Finnland in der Verlängerung zum Sieg und William Horcoff und Max Plante spielen als Topscorer der NCAA eine überragende Saison.

James Hagens USA

Der mit Abstand größte Konkurrent für den Titelverteidiger wird in der Vorrunde Schweden sein. Die Skandinavier treten mit einem beeindruckenden Kader an. Leo Sahlin Walenius, Sascha Boumedienne, Victor Johansson und Alfons Freij bilden eine der stärksten Abwehrabteilungen der WM. Im Angriff steht mit Spielern wie Anton Frondell, Victor Eklund und Draft-Kandidat Ivar Stenberg viel Talent zur Verfügung. Die einzige Schwäche findet sich vielleicht im Tor. Herman Liv, Mans Goos und Love Harenstam sind passable Torhüter, doch andere Nationen sind auf dieser Position stärker besetzt. In der Vorrunde schlagen sich die Schweden stets stark, doch in den entscheidenden Spielen enttäuschen die Tre Kronor oft. In den vergangenen 44 Jahren gewann Schweden nur einmal Gold.

Kanada in gewohnter Favoritenrolle

Auf dem Papier ist Kanada mit Abstand die stärkste Mannschaft. Die Ahornblätter werden voraussichtlich mit sechs Spielern antreten, die bereits NHL-Erfahrung haben, darunter Stürmer Michael Misa und die Verteidiger Harrison Brunnicke und Zayne Parekh. Dazu kommen einige der Favoriten für den NHL Draft 2026 wie Gavin McKenna, Keaton Verhoeff und Carson Carels. Selbst im Tor sind die Kanadier erstklassig besetzt, obwohl das in den vergangenen Jahren oft nicht ihre Stärke war. Carter George, Jack Ivankovic und Joshua Ravensbergen sind aber ein starkes Trio, das in knappen Spielen den Sieg sichern kann.

Misa 2

In Gruppe B sind Finnland und Tschechien die härtesten Gegner für Kanada. Die drei besten Scorer der Tschechen aus dem vergangenen Jahr sind nicht mehr mit von der Partie. Trotzdem kann Trainer Patrik Augusta auf einige Durchschlagskraft vertrauen. Adam Benak, Petr Sikora und Draft-Kandidat Adam Novotny sind im Angriff brandgefährlich, dazu kommen die beiden starken Offensivverteidiger Adam Jiricek und Radim Mrtka. Bitter ist für Tschechien der verletzungsbedingte Ausfall von Torwart Jakub Milota. Michal Orsulak ist als einer der besten Torhüter der WHL jedoch ein guter Ersatz.

Tschechien war im Duell mit Kanada in der jüngeren Vergangenheit stets der Außenseiter, erwies sich aber als Angstgegner. Die Tschechen warfen die Nordamerikaner in den vergangenen beiden Jahren jeweils im Viertelfinale aus dem Turnier.

Finnland hat von den drei Spitzenteams der Gruppe vom Papier her den schwächsten Kader, doch die Löwen aus dem hohen Norden übertreffen fast immer die Erwartungen. Petteri Rimpinen wurde 2025 zum besten Torwart des Turniers gewählt und kann auch hochklassige Kontrahenten zur Verzweiflung bringen. Die Abwehr kann sich mit Aron Kiviharju, Lasse Boelius und Juho Piiparinen, einem Kandidaten für die erste Draft-Runde, ebenso sehen lassen. Im Angriff müssen die Finnen auf Spitzenspieler Konsta Helenius verzichten, der von den Buffalo Sabres nicht freigegeben wurde. Daher wird viel von Aatos Koivu, Emil Hemming und Oliver Suvanto abhängen, einem weiteren aussichtsreichen Talent im kommenden Draft.

fi rimpinen

Kampf ums Viertelfinale

Hinter diesen Spitzenteams beginnt das Bangen um einen Platz im Viertelfinale und damit dem sicheren Klassenerhalt. In Gruppe A werden die Slowakei, Deutschland und die Schweiz um die zwei Plätze kämpfen. Die Slowakei ist unter diesen drei Teams der Favorit.

Die Slowakei baut auf starke Torhüter, allen voran Michal Pradel, und junge Talente. Adam Goljer, Adam Nemec und Tomas Chrenko sollen frischen Wind in das Team bringen, in dem die Stürmer Jan Chovan und Michal Svrcek, die einzigen beiden bereits gedrafteten Slowaken, treibende Kräfte sein werden.

Die Schweiz muss sich auf eine solide Abwehr verlassen, angeführt von Leon Muggli, Basile Sansonnens und Ludvig Johnson. In der Offensive sind Lars Steiner und Jonah Neuenschwander große Talente, die für Punkte sorgen könnten.

WSH Leon Muggli

Deutschland hat mit Verteidiger Carlos Händel und den Stürmern David Lewandowski und Maxim Schäfer drei bereits gedraftete Stürmer, die in den kanadischen Nachwuchsligen eine gute Saison spielen. Elias Schneider und Dustin Willhöft bringen weitere Qualität in die Offensive, die Deutschland im Duell mit der Schweiz den entscheidenden Vorteil bringen könnte.

In Gruppe B hofft Lettland mit den Talenten Olivers Murnieks und Alberts Smits auf eine erneute Überraschung. Im vergangenen Jahr schockten die Letten Kanada mit einem 3:2-Sieg nach Penaltyschießen zum Auftakt. Im Viertelfinale scheiterten sie nur knapp mit einem 2:3 gegen Schweden.

Aufsteiger Dänemark will hingegen verhindern, dass Lettland überhaupt ins Viertelfinale kommt. Die Dänen sind die klaren Außenseiter. Stürmer Mads Kongsbak Klyvo, der einzige Spieler, der von einem NHL-Team gedraftet wurde, wird eine Führungsrolle im Kampf um den Klassenerhalt übernehmen.

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