Am Donnerstag zeigte sich wieder einmal die individuelle Klasse der Spitzenspieler der Edmonton Oilers. Connor McDavid, Zach Hyman und Leon Draisaitl führten sie im Rogers Place zu einem 4:1-Heimsieg gegen die Detroit Red Wings.

Hyman kommt in Fahrt

Detroit hielt zu Beginn der Partie gut dagegen und wehrte sich gegen die Stars der Oilers. Erst ein Powerplay führte in der 15. Minute zum 1:0. Draisaitl und McDavid spielten zwei Querpässe vor dem Tor der Red Wings, an deren Ende Hyman den Puck direkt über die Linie brachte.

Nach Toren von Mattias Ekholm (23.) für Edmonton und Simon Edvinsson (26.) für Detroit, legte Hyman in der 38. Minute seinen zweiten Treffer nach. McDavid legte von hinter dem Tor durch die eigenen Beine vor das Tor ab, wo Hyman erneut als Vollstrecker auftrat.

Gegen Ende der Partie komplettierte Hyman seinen Hattrick noch mit einem Empty-Netter. Die Vorarbeit kam erneut von Kapitän McDavid und Draisaitl.

„Er spielt zur Zeit echt gut“, lobte McDavid Hyman und die Reihe mit Ryan Nugent-Hopkins. „Das war ein großer Abend für ihn, mit drei Toren. Das ist gut für sein Selbstbewusstsein, das ist wichtig. Es ist mein Job, einen Einfluss auf das Spiel zu haben und Chancen für uns zu schaffen. Für unsere Reihe war das eine gute Serie zu Hause. Es tut gut mit den beiden zu Spielen. Mit der Reihe fühlen wir uns wohl, alle drei spielen gerne zusammen und es tat gut, wieder mit ihnen auf dem Eis zu stehen.“

Hyman hatte vor der Partie erst zwei Saisontore. Er startete verspätet in die Spielzeit, da er anfangs noch wegen einer Verletzung fehlte. Nach zwölf Spielen steht er jetzt bei neun Punkten (fünf Tore, vier Assists).

„Zach hatte letzte Saison einen langsamen Start“, erinnerte sich Trainer Kris Knoblauch. „Da hat er nicht getroffen und brauchte glaube ich elf Spiele für sein erstes Tor. Dieses Jahr war das ähnlich. Er hat nicht schlecht gespielt, aber er kam von der Verletzung zurück und hatte vielleicht noch nicht das Gefühl für den Puck. Wir verlassen uns darauf, dass er Tore schießt. Connor hat ihn heute schön in Szene gesetzt, aber es ist schwierig, Tore zu schießen. Er macht das ziemlich regelmäßig.“

DET@EDM: Hyman trifft in jedem der drei Drittel des Spiels

McDavid jagt MacKinnon

Neben seinen drei Assists auf Hyman bereitete McDavid auch Ekholms Tor vor und war damit an allen vier Treffern beteiligt. Für den wohl besten Spieler der Welt war es das vierte Spiel in Folge mit mindestens zwei Punkten.

„Das sind besondere Spieler“, musste Detroits Kapitän Dylan Larkin anerkennen. „Connor hat den Sieg für sein Team erzwungen. „Das passiert, wenn du in diese Arena kommst und nicht auf Zack bist, nicht bereit bist. Wenn man ihn aus den Augen verliert, lässt er dich dafür bezahlen. Das hat er heute mit uns gemacht.“

Noch vor Kurzem schien Nathan MacKinnon an der Spitze der Scorerliste kaum erreichbar für den Rest der Liga. Der Center der Colorado Avalanche hat 53 Punkte (25 Tore, 28 Assists) auf dem Konto. McDavid schließt die Lücke durch seine aktuelle Effizienz aber. Mittlerweile liegt er mit 48 Punkten (16 Tore, 32 Assists) nur noch fünf Zähler hinter MacKinnon. Der erzielte in seinen vergangenen vier Spielen zwar ebenfalls sieben Punkte, trotzdem holte McDavid fünf Punkte auf.

BUF@EDM: McDavid kommt an den Puck und trifft bei noch 1,0 Sekunden auf der Uhr zum Ausgleich

Auf Gretzkys Spuren

Für McDavid ist der Vergleich mit den größten Namen der Eishockey-Geschichte längst nichts Neues mehr. Nun steht er kurz davor, einen weiteren Franchise-Rekord von Wayne Gretzky zu egalisieren. McDavid wird so gut wie sicher zum achten Mal in seiner Karriere 100 Punkte in einem Kalenderjahr erzielen. Das schaffte für die Oilers zuvor nur Gretzky. McDavid hat bis Silvester noch zehn Spiele vor sich und braucht nur noch sechs Punkte. Angesichts seines Durchschnitts von knapp eineinhalb Punkten pro Spiel sollte das kein Problem sein.

„In letzter Zeit greift er einfach an und übernimmt die Kontrolle über Spiele“, schwärmte Hyman. „Er verschafft sich selbst Chancen und kreiert Chancen für seine Mitspieler. Er ist der beste Spieler. Er ist nicht umsonst unangefochten der beste Spieler der Welt. Wenn er in diesen Modus schaltet, ist er kaum zu stoppen. Er hat in den letzten paar Wochen absolut phänomenal gespielt.“

Mit der Vorlage zu Hymans 1:0 gelang ihm gegen Detroit eine weitere besondere Leistung. In seinem 743. NHL-Spiel war es sein 750. Assist. Nur zwei Spieler, Gretzky (504 Spiele) und Mario Lemieux (619 Spiele) erreichten diese Marke schneller.

Serientäter Draisaitl vor Meilenstein

Bei dem Feuerwerk, das McDavid abfeuert, kann man die Leistungen anderer Spieler leicht aus dem Auge verlieren. Draisaitl hat in den vergangenen vier Spielen ebenfalls einen fantastischen Lauf und macht in der Scorerliste Boden gut. Vor eineinhalb Wochen stand er mit 31 Punkten ligaweit noch auf Platz 17, doch er schließt mit großen Schritten zur Spitze auf.

Gegen Detroit punktete Draisaitl mit zwei Assists im vierten Spiel in Folge. Er kommt zur Zeit auf neun Punkte (zwei Tore, sieben Assists) in vier Spielen. Mit jetzt 40 Zählern (17 Tore, 23 Assists) kletterte er innerhalb von neun Tagen auf Platz acht der Scorerliste.

Vor dem gebürtigen Kölner liegt einer der großen Meilensteine in der Karriere eines NHL-Spielers. In 821 Spielen erzielte er bisher 996 Punkte (416 Tore, 580 Assists). Die vier Punkte, die ihm noch bis zur magischen Marke von 1000 Zählern fehlen, können bei Draisaitl schnell erledigt sein. Am 4. Dezember begann er seine laufende Punkteserie mit einem Tor und drei Assists gegen die Seattle Kraken.

Die nächste Gelegenheit Punkte zu sammeln gibt es für McDavid und Draisaitl am Samstag, wenn sie bei den Toronto Maple Leafs zu Gast sind.

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