Der Weg zurück in die oberen Tabellenregionen ist für die Edmonton Oilers weiterhin ein Projekt, das noch Arbeit erfordert. Nach drei Siegen in den vorherigen vier Spielen, verloren sie am Dienstag zu Hause im Rogers Place in der Verlängerung mit 3:4 gegen die Buffalo Sabres. Kapitän Connor McDavid führte ein spätes Comeback an, um immerhin noch einen Punkt zu retten.

„Wir haben uns von Anfang an in eine schlechte Position gebracht“, bemängelte Oilers-Stürmer Vasily Podkolzin. „Das Spiel müssen wir gewinnen. Wir machen offensichtlich einiges richtig und wir haben die besten Spieler der Welt. Da müssen wir mehr draus machen.“

Sabres nutzen Mangel an Disziplin

Wie Podkolzin bemerkte, standen sich die Oilers besonders zu Beginn der Partie selbst im Weg. Sie kassierten zu viele Strafzeiten, und dieses Geschenk nahmen die Topscorer der Sabres dankend an.

Josh Doan nutzte in der 20. und 32. Minute zwei von Buffalos sechs Powerplays, Topscorer Tage Thompson und Kapitän Rasmus Dahlin bereiteten beide Tore vor, Thompson traf selbst noch in der 32. Minute.

„Man will natürlich über 60 Minuten ein gutes Spiel liefern, besonders wenn man so einen positiven Trend hat wie wir in letzter Zeit“, sagte Edmontons Angreifer Zach Hyman. „In den ersten 40 Minuten waren wir nicht gut, aber mir hat gefallen, wie wir uns dann wieder ins Spiel gekämpft haben. Wenn man mit 0:3 zurückliegt, kann man das Spiel schnell abschreiben. Das haben wir aber nicht getan.“

Die Tore der Sabres waren die eine Sache, das größere Kunststück war aber wahrscheinlich, die Offensive der Oilers mit Stars wie McDavid, Leon Draisaitl, Ryan Nugent-Hopkins und Hyman in Schach zu halten. In den vorherigen vier Spielen war Edmontons einzige Niederlage ein 0:1 gegen die Minnesota Wild. In den restlichen drei Begegnungen erzielten sie 22 Tore.

„Wir haben sie frustriert und ihren Spitzenspielern das Leben schwer gemacht“, erklärte Thompson. „Das war besonders im ersten Drittel so, und es ist Gold wert, so einen Start zu haben. Ich weiß, wie es ist, wenn der Puck nicht so läuft, wie man es will. Wir haben gute Arbeit geleistet und ihnen in der Offensive nichts geschenkt.“

McDavid eilt zur Rettung

Die Oilers gaben sich aber nach zwei Dritteln nicht geschlagen. McDavid stürmte in den Schlussabschnitt und brachte sein Team nur zehn Sekunden nach der Drittelpause wieder ins Spiel. Er eroberte gemeinsam mit Hyman einen von Mattias Ekholm tief ins gegnerische Drittel gespielten Puck, umkurvte Torwart Alex Lyon und erzielte das 1:3. Keine zwei Minuten später verwertete Podkolzin nach einem Schuss von Draisaitl den Rebound zum Anschluss.

„Wir kannten unsere Situation und wussten, dass wir in den ersten fünf Minuten des Drittels Druck machen müssen“, kommentierte Nugent-Hopkins den Doppelschlag. „Wir haben nicht schlecht gespielt, wir brauchten nur etwas mehr Energie.“

Trotzdem sah es bis in die letzten Sekunden nach einer Niederlage für die Oilers aus. Erst zwei Sekunden vor der Schlusssirene glich McDavid mit seinem zweiten Treffer aus und erzwang die Verlängerung.

Für McDavid war es bereits das dritte Spiel mit mindestens zwei Punkten in Folge. Seit der Niederlage gegen Minnesota kommt er auf fünf Tore und drei Assists. Sein erstes Tor gegen die Sabres war außerdem sein 600. Punkt in einem Heimspiel. Diese Marke erreichte er in nur 367 Spielen, nur Wayne Gretzky (240), Mario Lemieux (283) und Mike Bossy (348) brauchten dafür weniger Partien.

BUF@EDM: McDavid kommt an den Puck und trifft bei noch 1,0 Sekunden auf der Uhr zum Ausgleich

Mit seinem Doppelpack erzielte McDavid seine Punkte Nummer 43 und 44 (16 Tore, 28 Assists) der Saison. In der Scorerliste liegt er damit auf Platz zwei hinter Nathan MacKinnon, der die Liga mit 51 Punkten (24 Tore, 27 Assists) dominiert.

Am Ende nicht genug

In der Verlängerung sicherte Alex Tuch den Sieg der Sabres nach 33 Sekunden mit dem 4:3. Dahlin verzeichnete dabei seinen dritten Assist des Abends. Buffalo hatte davor drei Spiele in Folge verloren und liegt mit 28 Punkten aus 30 Spielen (12-14-4) auf dem letzten Platz der Eastern Conference.

„Unsere Motivation und Entschlossenheit haben nie gewackelt“, sagte Tuch. „Das Tor zum Ausgleich war für uns kein Faktor. Wir wollten den Puck klären und er landet genau beim besten Spieler der Welt. Das ist natürlich hart. Wir haben aber Durchhaltevermögen bewiesen und gekämpft. Selbst als es nicht gut lief, haben wir gearbeitet und den Sieg am Ende erkämpft.“

Kein Grund zur Panik

Trotz der Niederlage hilft der Punkt, den McDavid mit seinen Treffern ergatterte, den Oilers weiter. In den vergangenen fünf Spielen holten sie sieben von zehn möglichen Punkten. Damit arbeiteten sie sich in der Tabelle der Western Conference um vier Plätze nach oben. Jetzt stehen sie mit 32 Punkten aus 30 Spielen (13-11-6) auf dem ersten Wildcard-Platz und sind nur noch drei Punkte hinter den Los Angeles Kings, die den dritten Platz der Pacific Division belegen.

„Ich denke, wir haben insgesamt einen guten Job gemacht“, sah Trainer Kris Knoblauch das Spiel positiv. „Mir hat nicht gefallen, dass wir sechs Strafen hatten. Das hat uns viel von unserem Spiel genommen. Aber wenn dieses Team loslegen will, kann es für gewöhnlich mit den besten Mannschaften mithalten. Wenn man zu den Besten gehören will, braucht man aber konstante Leistungen. Das war jetzt nur ein Spiel über die letzten beiden Wochen. Ich glaube nicht, dass wir einen Grund zur Panik haben.“

Die Oilers haben am Donnerstag noch ein Heimspiel gegen die Detroit Red Wings vor sich, dann stehen fünf Auswärtsspiele in Folge an.

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