Nico Sturm #8 of the Florida Panthers celebrates with the Stanley Cup after winning in Game Six of the 2025 Stanley Cup Finals at Amerant Bank Arena on June 17, 2025 in Sunrise, Florida. The Panthers defeated the Oilers 5-1 to win the Stanley Cup Finals. (Photo by Christian Petersen/Getty Images)

Die Banner Nacht am 8. Oktober, ein 6:4 Auftaktsieg gegen die Boston Bruins, das neue Meisterbanner glitzernd unter dem Dach der Amerant Bank Arena, das war für die Florida Panthers weniger Rückschau als Kampfansage.

„Mission Repeat“, leuchtete groß auf dem Videowürfel, und jede Trainingseinheit, jede Auswärtstour wurde an diesem Maßstab gemessen. Kapitän Aleksander Barkov sprach von „gesundem Druck“, während Matthew Tkachuk das Ziel klar umriss: „Es ist unglaublich. Ich kann es kaum glauben. Das ist das besonderste Gefühl der Welt und wir wollen es noch einmal erleben.“

Defensive DNA und Jones als Glücksgriff

Die erste Säule des Erfolgs stand nur wenige Meter vor Sergei Bobrovsky. Eine Abwehr, die Beton anrührte. Seit dem Deadline Trad von Seth Jones (1. März) standen die Panthers in der eigenen Zone extrem sicher. In den 23 Playoff Partien ließen durchschnittlich lediglich 2,20 Gegentore zu. Jones führte das Team mit 25:30 Minuten Eiszeit, verbuchte neun Punkte und eine herausragende Plus-Minus-Bilanz (+11).

„Er hat einen riesigen Unterschied gemacht“, schwärmte Center Anton Lundell. Trainer Paul Maurice ergänzte: „Er ist ein Norris Trophy Kandidat, solange man Verteidiger nicht nur an Punkten misst ist er etwas Besonderes.“ Jones Ruhe färbte auf Partner Niko Mikkola ab, während Aaron Ekblad und Gustav Forsling offensiv freier agierten. 15 Playoff Tore von sieben Verteidigern belegen, dass Floridas Bollwerk gleichzeitig ein offensives Prunkstück war.

EDM@FLA, SCF Sp6: Bobrovsky verhilft Panthers mit 28 Saves zum Stanley Cup

Kapitän und Conn Smythe Trophy

Säule zwei bildete eine Doppelspitze, wie sie kontrastreicher kaum sein könnte. Barkov, der finnische Dirigent, gewann 55 Prozent seiner Anspiele, steuerte in der Hauptrunde 51 Assists bei und behielt den Überblick.

Daneben wirbelte Sam Bennett, dessen 15 Playoff Treffer Ligabestwert waren. „Sam bringt das Feuer, ich versuche Ordnung zu halten“, grinste Barkov nach seinem einem Comeback Sieg bei den Carolina Hurricanes.

EDM@FLA, SCF Sp6: Barkov stemmt den Cup und überreicht ihn an Schmidt

Doppelter-Deadline-Coup

General Manager Bill Zito setzte im März zwei Ausrufezeichen und damit die dritte Säule. Er opferte Draft Kapital für Jones aus Chicago und holte sechs Tage später Brad Marchand von den Boston Bruins. Marchand brauchte keine Eingewöhnung. Sein Overtime Schuss zum 5:4 in Spiel 3 gegen Toronto verwandelte einen 0:2 Serienrückstand in Zuversicht. Florida gewann anschließend acht von zehn Partien.

In der Finalserie gegen Edmonton traf der 37 Jährige sechsmal, provozierte Strafzeiten und brachte, wie er selbst sagte, „nur gut gemeinte Ratschläge“ ans gegnerische Ohr. Jones stabilisierte derweil die Abwehr, sodass Maurice offensiv rotieren konnte. „Beide Transfers waren riskant“, gab Zito zu, „aber nur, wer etwas setzt, kann den Pot gewinnen.“

FLA@EDM Sp5: Marchand zeigt eine beeindruckende Aktion und erzielt sein zweites Tor im Spiel

Bobrovsky bleibt der Fels

Säule vier vernagelte das Tor der Panthers. Nach zwei mäßigen Partien zum Auftakt der Leafs Serie (82,0% Fangquote) wurden leise Forderungen nach Backup Vitek Vanecek hörbar. Maurice blieb standhaft. „Sergei ist unser Anker“, betonte Carter Verhaeghe und Bobrovsky zahlte das Vertrauen zurück.

In den verbleibenden 18 Playoff Spielen kam der 36 Jährige auf 1,57 Gegentore im Schnitt, 93,5 Prozent Fangquote und drei Shutouts. Sein Schnitt lag damit sogar unter dem aus dem Vorjahr (2,20). Ein Beleg, dass große Namen auch ein zweites Mal liefern können.

Goalie Coach Robb Tallas verfeinerte das Stellungsspiel. Bobrovsky blieb länger auf den Kufen und entschärfte Rebounds souverän. In den letzten drei Finalpartien kassierte er insgesamt nur vier Gegentreffer. Als Bennett die Conn Smythe Trophy erhielt, klopfte er dennoch zuerst seinem Goalie auf den Helm – aus gutem Grund.

Ausblick: Noch lange nicht satt

„Wir jagen uns selbst“, erklärte Lundell bei der Pokalübergabe und gab die Richtung vor. Floridas Kern ist langfristig gebunden. Jones bis 2030, Barkov bis 2031, Bennett bis 2028. Einziger prominenter Kurzläufer ist Marchand, doch Zito signalisiert Bereitschaft zur Verlängerung: „Spieler dieser DNA findest du nicht oft.“

Die Konkurrenz wird aggressiv nachrüsten, doch Sunrise hält einen großen Trumpf in den Händen: eine Kultur, in der Veteranen, Draft Picks und Free Agents füreinander einstehen. Die fünfte Säule.
Zwei Titel in Serie sind selten, ein dritter wäre Historie. Angesichts dieser fünf Pfeiler klingt das Wort Dynastie in Südflorida längst nicht mehr vermessen.

Florida GM Bill Zito celebrates with the Stanley Cup at the end of the Stanley Cup Final game six between the Edmonton Oilers and the Florida Panthers on June 17, 2025 at Amerant Bank Arena in Sunrise, Fla. (Photo by Chris Arjoon/Icon Sportswire via Getty Images)

Verwandte Inhalte