2025 Stanley Cup Final - Game Six

Aleksander Barkov von den Florida Panthers hat sich einen Eintrag in die Geschichtsbücher der NHL gesichert. Er ist der erste europäische Kapitän in der langen Historie der Liga, der zum zweiten Mal mit seiner Mannschaft den Stanley Cup gewonnen hat. „Das ist ein spezielles Gefühl. Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir das geschafft haben. Ich kann es kaum erwarten, dass die Feier richtig losgeht“, sagte der Angreifer am Mittwoch nach dem 5:2-Heimsieg gegen die Edmonton Oilers, mit dem der Klub aus Sunrise den entscheidenden vierten Sieg in der Finalserie und damit die Titelverteidigung perfekt gemacht hatte. Zum abschließenden Erfolg in der Serie gegen Edmonton steuerte er zwei Assists bei.

Barkov besaß entscheidenden Anteil daran, dass die Panthers in den diesjährigen Stanley Cup Playoffs nacheinander die Tampa Bay Lightning, die Toronto Maple Leafs, die Carolina Hurricanes und zum Schluss die Oilers in die Schranken wiesen. Dem Center gelangen 22 Scorerpunkte (sechs Tore, 16 Assists) in 23 Begegnungen. Mit dieser Ausbeute belegte Floridas Spielführer teamintern gemeinsam mit Sam Bennett den zweiten Platz in der Scorerwertung. Der Rückstand auf das Spitzenduo Sam Reinhart und Matthew Tkachuk betrug lediglich einen Zähler.

EDM@FLA, SCF Sp6: Barkov stemmt den Cup und überreicht ihn an Schmidt

Bereits vor einem Jahr hatte Barkov für ein Novum gesorgt, indem er als erster finnischer Kapitän einer NHL-Vertretung den Cup holte. Der unterlegene Finalgegner der Panthers waren ebenfalls die Oilers. In der Postseason 2024 sammelte der Mittelstürmer exakt die gleiche Punktzahl wie dieses Mal. Allerdings absolvierte er vor Jahresfrist ein Spiel mehr. Seinerzeit bedeuteten die 22 Punkte (acht Tore, 14 Assists) aus 24 Einsätzen den ersten Platz im Scorer-Ranking von Florida zusammen mit Tkachuk.

Für Barkov zählt nach eigener Aussage nur eines: „Mein Fokus liegt darauf, dass ich alles dafür tue, um meiner Mannschaft zu Siegen zu verhelfen.“

Ein Spieler, der Legendenstatus in der NHL und weit darüber hinaus genießt, weiß genau, welche Gefühle jetzt in Barkov vorgehen. Die Rede ist von Nicklas Lidstrom. Der Schwede war der erste Kapitän aus Europa, der sein Team in der höchsten nordamerikanischen Liga zum Titelgewinn führte. 2008 triumphierte er mit den Detroit Red Wings nach sechs Duellen gegen die Pittsburgh Penguins.

TOR@FLA, Gm3: Barkov gleitet zum beeindruckenden Tor

„Es ist eine unglaubliche Ehre, wenn man als Europäer der Kapitän einer NHL-Mannschaft ist. Aus diesem Grund kann man Barkov zu seinen Erfolgen nur gratulieren. Es ist von großer Bedeutung für das Eishockey in Nordamerika und Europa, wenn europäische Spieler als Kapitän eines Teams den Stanley Cup gewinnen“, sagte Lidstrom in einem Exklusiv-Interview mit NHL.com/sv. „Persönlich bin ich natürlich stolz darauf, dass mir dies als erstem Europäer mit den Red Wings gelungen ist. Ich erinnere mich noch gut daran, was für ein ergreifender Moment es war, als Erster von uns den Cup berühren zu dürfen“, erzählte er.

Auf Lidstrom folgte 2011 der Slowake Zdeno Chara. Er trug bei den Boston Bruins das Trikot mit dem „C“ auf der Brust, als sich der Klub in einer dramatischen Endspielserie und sieben Partien gegen die Vancouver Canucks behauptete. 2018 stemmte der Russe Alex Ovechkin als Kapitän der Washington Capitals die Trophäe in die Höhe. 2022 nahm mit Gabriel Landeskog von den Colorado Avalanche erneut ein schwedischer Mannschaftsführer den Pokal entgegen. 2024 und 2025 tat es ihm Barkov gleich und versetzte damit die Fans in seiner eishockeyverrückten finnischen Heimat in einen Freudentaumel.

FLA Barkov stanley cup

Dass ein europäischer Kapitän mit seinem Team den Stanley Cup gewinnt, werde in Nordamerika noch mehr registriert als in Europa, da dieser Posten von zentraler Bedeutung sei, so Lidstrom. Das Beispiel Barkov, aber auch sein Erfolg und der von Landeskog seien der Beleg dafür, welch bedeutende Rollen europäische Akteure in der NHL einnähmen.

„Ich war beeindruckt, wie Florida in den Playoffs unter der Führung von Barkov gespielt hat“, gestand Lidstrom. „Gegen so ein Team zu bestehen, ist unheimlich schwer. Die Panthers sind defensiv eine Macht und haben mehrere Leute in ihren Reihen, die ihre Aufgaben mit großer Gewissenhaftigkeit erledigen und immer dann vorangehen, wenn es darauf ankommt“, fügte das Mitglied der Hockey Hall of Fame hinzu.

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