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Zum neunten Mal wird ein NHL-Team in der Schweiz zu einem Freundschaftsspiel auflaufen, wenn am 1. Oktober 2018 um 19.30 Uhr MEZ in der PostFinance Arena von Bern die New Jersey Devils auf den SC Bern im Rahmen der NHL Global Series Challenge 2018 treffen.

Dabei hat die Schweizer Mannschaft aus der National League keine guten Erfahrungen mit solchen Spielen, wie Nashville Predators Verteidiger Roman Josi hautnah erlebt hat: "Ich kann mich noch gut daran erinnern, als wir mit dem SC Bern im Jahr 2008 gegen die Rangers gespielt haben. Wir hatten keine Chance und haben 1:8 verloren. Für mich als junger Spieler war es aber eine tolle Erfahrung."
Der heute in der NHL etablierte Schweizer blickt mit einem Lächeln auf damals zurück und freut sich, dass die NHL im Oktober mit den Devils und Nico Hischier, Erster beim Draft 2017, sowie Mirco Mueller und eventuell Christoph Bertschy in die Schweiz kommt.

"Super, denn in der Schweiz sind sie sehr verrückt nach Eishockey", erzählt Josi NHL.com/de. "Die freuen sich sehr auf die NHL. Ich wäre auch gerne mit Nashville dabei gewesen. Das wäre super geworden, aber es wird auch so ein cooler Event."
Ein weiterer Verteidiger der Predators, Yannick Weber, weiß noch genau von den Gastspielen der Rangers und einem NHL All-Star Team in Bern im Jahr 2004 während des Lockout zu berichten und wie es ihn als Jugendlichen bzw. jungen Mann fasziniert hat.
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"Das war ein besonderes Erlebnis für mich als junger Spieler so nahe an der NHL gewesen zu sein", teilt Weber mit. "Es ist durch den Zeitunterschied schwierig die NHL aus der Schweiz oder Deutschland zu verfolgen. Von daher ist es nur positiv, dass ein Spiel in beiden Ländern stattfindet. Mit Nico Hischier als ersten Draft wird es für viele Schweizer etwas Besonderes sein, ihn live spielen zu sehen. Für viele junge Spieler in Deutschland und der Schweiz wird es eine super Erfahrung, die NHL live zu sehen, etwas näher an die NHL zu kommen und die Träume zu erweitern."
Er selbst hätte damals Lust auf mehr bekommen und den Wunsch konkretisiert einmal selbst in der NHL zu spielen. Nur ein paar Monate nach dem Auftritt der Rangers konnte er im Januar 2009 sein Debüt für die Montreal Canadiens feiern und kann heute als 29-Jähriger auf bereits 388 Einsätze für Montreal, die Vancouver Canucks und Nashville zurückblicken.

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"Die Schweiz ist ein eher kleines Land, aber es ist in den letzten Jahren viel passiert und es ist nur gut für das Schweizer Eishockey, wenn es jetzt diese Wertschätzung erfährt", weiß er zu berichten. "Wir hoffen noch mehr junge Spieler in die NHL bringen zu können und hierfür kann das ein Startschuss sein."
Josi sieht ebenfalls einen positiven Effekt von dieser Paarung ausgehen: "Es gibt immer mehr Schweizer in der NHL und viele junge Spieler kommen hier herüber, um sich ausbilden zu lassen. Jetzt gibt es eine Chance für die Fans ihre Spieler in der Schweiz spielen zu sehen."
Der ebenso für Nashville als Stürmer aktive Kevin Fiala sieht sich als Teil der Wertschätzung, die die NHL dadurch seinem Land entgegenbringt: "Wir machen einen guten Job in der NHL und werden immer mehr Schweizer hier. Ich finde das toll, dass ich daran mitarbeiten kann."
Ein ehemaliger NHL-Spieler, der im Jahr 2001 als erster Schweizer mit den Colorado Avalanche den Stanley Cup gewonnen und in die Schweiz gebracht hat, ist David Aebischer. Der heutige Torwart-Trainer beim HC Fribourg-Gottéron hält es für überfällig, dass es wieder ein Spiel einer NHL-Mannschaft in der Schweiz gibt.
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"Es war langsam an der Zeit", verdeutlichte Aebischer. "Für das Schweizer Eishockey eine gute Sache, dass die Fans in der Schweiz die NHL aus der Nähe geboten bekommen. Und da wir mit Nico Hischier den ersten Draft-Pick haben und mit Mirco Müller ein zweiter Schweizer dort spielt, ergibt es Sinn, dass es die New Jersey Devils sein werden, die kommen. Das wird die Leute sicher begeistern."
Auch er denkt, dass es den Verdiensten der Nachwuchsarbeit in der Schweiz geschuldet sei, dass das kleine Land in den Fokus der NHL rückt: "Insgesamt stellt es auch eine generelle Wertschätzung der Leistung der Schweizer in der NHL dar. Bisher war die Liga fast nur in Skandinavien und letztes Jahr in China, wo sicher wirtschaftliche Interessen im Vordergrund standen, aber wir sehen das schon als Anerkennung für die geleistete Arbeit im Nachwuchsbereich an und dass mehr Spieler aus unserem Land den Sprung in die NHL geschafft haben."
Weitere Stimmen von Schweizer NHL-Spielern:
Nino Niederreiter (Minnesota Wild):"Ich freue mich ungemein für Nico Hischier, dass er mit den Devils in die Schweiz fahren und spielen darf. Ich hätte mich auch riesig gefreut, wenn es die Wild gewesen wären, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Für die Fans in der Schweiz wird das eine tolle Erfahrung eine NHL-Mannschaft live sehen zu können."
Timo Meier (San Jose Sharks):"Das Eishockey in der Schweiz ist in den letzten Jahren gewachsen. Mit zwei oder drei Schweizern bei den New Jersey Devils ist es eine coole Sache für die Fans in der Schweiz, ein NHL-Team live sehen zu können. Wir haben mittlerweile viele Schweizer hier in der NHL und das ist eine Wertschätzung, dass es vielleicht noch besser und das Eishockey noch größer in der Schweiz wird. Es wird ein tolles Erlebnis für die Fans und alle freuen sich darauf. Leider konnte ich keines der bisherigen Spiele sehen, denn es wäre sicher cool gewesen. Doch das hat sich damals nicht ergeben. Meine Freunde, die alle Eishockeyfans sind, werden sich das sicher dieses Mal nicht entgehen lassen. Es wird eine coole Erfahrung für alle."
Luca Sbisa (Vegas Golden Knights): "Die jungen Leute in der Schweiz verfolgen die NHL mehr und mehr. Früher war es sehr schwer für mich überhaupt NHL zu sehen, weil nichts übertragen wurde. Mit dem Internet ist jetzt vieles möglich und es ist natürlich schön, dass es ein Spiel in der Schweiz geben wird, das die NHL noch näherbringt."