austria

Drei Tage dauert es noch, bis die österreichische U20-Nationalmannschaft bei der U20-Juniorenweltmeisterschaft Division IA 2026 ab 7. Dezember um den Aufstieg in die erste Klasse spielt. Österreich stieg 2023 aus der Topdivision ab. Im vergangenen Jahr wurde der Wiederaufstieg am letzten Spieltag hauchdünn durch eine 4:5-Niederlage gegen Dänemark verpasst. Genau wie damals findet das Turnier im slowenischen Bled statt.

So läuft die Vorbereitung

Trainer Philipp Pinter gab am Montag den vorläufigen WM-Kader mit 32 Namen bekannt. In den letzten beiden Vorbereitungsspielen gegen Slowenien und Norwegen erwartete Pinter ein spannendes Rennen um die Plätze in der Mannschaft.

Gegen Slowenien konnten sich am Mittwoch bereits einige Spieler empfehlen. Österreich fuhr einen 4:2-Sieg ein. Die Torschützen waren Luca Kogler, Benedikt Krainer, Paul Schuster und Konstantin Hutzinger. Der Trainer lobte nach der Partie den Charakter und Einsatz seiner Schützlinge und betonte, dass es schwer werde, die letzten neun Namen zu streichen, um zum endgültigen Kader zu kommen.

Schuster, der Torschütze zum 3:1, wurde schon vor dem Spiel besonders von Pinter hervorgehoben. Der 16-jährige Außenstürmer wurde erst kurzfristig aufgrund von Ausfällen nachnominiert und begeisterte den Trainer sofort. Mit seinem Auftritt gegen Slowenien dürften seine Chancen auf eine WM-Teilnahme nochmal gestiegen sein.

Das letzte Vorbereitungsspiel findet am Donnerstag um 16:40 Uhr gegen Norwegen statt. Pinter erwartet eine Herausforderung, nach der schwierige Personalentscheidungen anstehen. Der endgültige Kader soll am Freitag bekanntgegeben werden.

Die WM-Gegner

Neben den Vorbereitungsgegnern Slowenien und Norwegen wird Österreich bei der WM noch gegen Kasachstan, Frankreich und die Ukraine antreten. Norwegen, Slowenien und Frankreich gehörten bereits vergangene Saison zu den Konkurrenten. Kasachstan stieg im vergangenen Jahr im Duell gegen Deutschland aus der Top Division ab. Aufsteiger Ukraine ersetzt das abgestiegene Team aus Ungarn.

Voraussichtlich werden die härtesten Gegner um den Aufstieg Kasachstan und Norwegen sein. Slowenien hat als Gastgeber womöglich einen gewissen Vorteil und könnte sich in den Kampf um den Aufstieg einschalten. Der Außenseiter ist als Aufsteiger die Ukraine.

Kolarik im Rampenlicht

Besondere Beachtung verdient in der österreichischen Mannschaft Stürmer Leon Kolarik. Er ist ein Kandidat für den NHL Draft 2026 und steht unter Beobachtung der NHL-Scouts. Der Central Scouting Service ordnete ihn im ersten Ranking mit der Note C als Kandidat für die vierte bis fünfte Draft-Runde ein.

Kolarik ist in der Ontario Hockey League für die Peterborough Petes aktiv und erzielte in 27 Spielen bisher 16 Punkte (acht Tore, acht Assists). Von ihm wird erwartet, dass er eine der zentralen Figuren in Österreichs Offensive sein wird. Mit guten Leistungen bei der WM könnten sich auch seine Chancen im Draft deutlich verbessern.

Biber und Zelenov als Leistungsträger

Wo Kolarik noch hin möchte, waren zwei seiner Teamkollegen schon erfolgreich. Verteidiger Gregor Biber und Angreifer Vasily Zelenov haben den Draft schon hinter sich. Beide wurden 2024 gedraftet, Biber in der vierten Runde (Nr. 98) von den Utah Mammoth, Zelenov in der siebten Runde (Nr. 204) von den Buffalo Sabres.

Biber spielt seit drei Jahren in Schweden und befindet sich in seiner zweiten Saison in der SHL, der höchsten Spielklasse des Landes. Für Rögle BK steuerte er in zwölf Saisonspielen einen Assist bei.

Zelenov ist seit über einem Jahr in Nordamerika und wechselte im Sommer aus der USHL in die Universitätsliga NCAA. Für die University of Wisconsin kommt er in 13 Partien auf acht Punkte (ein Tor, sieben Assists).

Als einzige bereits gedraftete Spieler im Kader warten Führungsrollen auf Biber und Zelenov. Im vorherigen Turnier gehörten sie gemeinsam mit Ian Scherzer und Thomas Klassek zu Österreichs Topscorern. Klassek und Scherzer sind mittlerweile allerdings zu alt für das Turnier, was eine Lücke hinterlässt, die Biber und Zelenov füllen sollen.

Nächste Chance für Sintschnig zu beeindrucken

Schuster ist nicht das einzige Talent, das schon in jungen Jahren beachtliche Leistungen bringt. Paul Sintschnig ist wie Schuster erst 16 Jahre alt, gehört aber zu den größten Talenten des Landes. Er war bereits bei der U20-WM 2025 mit von der Partie und erzielte als 15-Jähriger schon ein Tor und einen Assist in fünf Spielen.

Diese Saison schaffte Sintschnig den Schritt in die Profimannschaft des Villacher SV. In der ICE Hockey League erzielte er in 13 Spielen sechs Punkte (vier Tore, zwei Assists). Damit ist er der zweitbeste U20-Scorer und beste U20-Torjäger der Liga. Nur der bereits drei Jahre ältere Ungar Ferenc Laskawy erzielte zwei Punkte mehr.

Mit Talenten wie Sintschnig, Kolarik, Schuster und Zelenov könnte Österreich, das oft von der guten Abwehr lebt, in der Offensive über sich hinauswachsen, um sich den Aufstieg zu sichern.

Verwandte Inhalte