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Die NHL und ihre Teams legen sehr großen Wert auf soziales Engagement ihrer Spieler und deren Einsatz für ihre Stadt und Kommune. Auch der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) startete jetzt eine Initiative. Unter dem Namen #heimatbesuch kehren die Nationalspieler an den Ort zurück, an dem sie erste oder wichtige Schritte von klein auf für ihre Karriere gemacht haben und geben ihre Erfahrungen, Tipps und Tricks an junge Eishockey-Talente weiter, die natürlich bestrebt sind, ebenfalls eine Entwicklung zu nehmen, wie die großen deutschen Stars.

In der ersten Ausgabe der Serie kehrte kein Geringerer als der deutsche NHL-Spieler Korbinian Holzer von den Anaheim Ducks ins Geretsrieder Heinz-Schneider-Eisstadion zurück und absolvierte mit den Nachwuchsspielerinnen und -spielern der U7, U9 und der Eishockeyschule der River Rats ein Sommertraining auf Inlinern.

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"Wow, so viele Kinder sind zum Training gekommen", stellt Holzer erstaunt fest, als er am Abend eintrifft und die knapp 60 Kinder sieht, die sich gerade auf der Tribüne einsatzbereit machen. Mit so viel Andrang hatte er an seiner alten Trainingsstätte nicht gerechnet.
Sogleich werden bei dem 30-jährigen gebürtigen Münchner Erinnerungen an alte Zeiten wach, die verdeutlichen, was notwendig ist, um es ganz nach oben zu schaffen. "Ich bin nach der Schule immer direkt hierhergekommen", schildert der heutige NHL-Crack. "Ach, selbst vor der Schule war ich teilweise hier. Von halb sieben bis halb acht ging's aufs Eis - ein guter Start in den Tag." Und er lächelt verschmitzt wie ein kleiner Junge, der gerade ein Stück Schokolade erhalten hat.
Wenig später steht Holzer auf der natürlich zu dieser Jahreszeit abgetauten Fläche in der seit dem Jahr 2006 ohne Dach offen Spielstätte von Geretsried und merkt zuvor an, dass er einen großen Teil seines Nachwuchsdaseins in diesem Eisstadion verbracht hätte. Auch zur Entstehung kann Holzer eine Geschichte erzählen: "Mein mittlerer Bruder hat damals vor dem Fernseher gesessen und Eishockey geschaut. Er meinte zu unserer Mutter, dass er das auch spielen möchte. Dann hat sie uns drei direkt ins Stadion gebracht und wir konnten mit dem Schlittschuhlaufen beginnen", erinnert sich der Verteidiger zurück.

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Als Holzer nach einem besonderen Erlebnis gefragt wird, lächelt er und berichtet: "In einer Saison, ich glaube es war bei den Kleinstschülern, haben wir jedes Spiel, Turnier und auch alle Laufwettbewerbe bis zum letzten Spieltag gewonnen. Dann reisten wir zum Abschluss nach Rosenheim. Endstand des Spiels: 5:4 für unseren Gegner und wir haben alle geweint wie ein Schlosshund! Meine Mutter hat wohl auch noch ein Video davon…"
Holzer wechselte später nach Bad Tölz und spielte in der Deutschen Nachwuchs Liga (DNL), ehe er 2005 erstmals im Männerbereich der Löwen eingesetzt wurde. Die Toronto Maple Leafs wählten ihn im NHL Draft 2006 in der 4. Runde an 111. Stelle aus, doch er spielte noch in Regensburg und Düsseldorf, ehe er in der Saison 2010/11 sein NHL-Debüt feiern konnte. Am 6. November 2010 stand er beim Auswärtsspiel der Maple Leafs bei den Buffalo Sabres 12:46 Minuten auf dem Eis.

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"Das war etwas Besonderes", erinnert sich Holzer. "Als Kind träumt man von der NHL. Man spielt mit den Stars auf der Spielkonsole, sammelt die Playercards und steht dann plötzlich den Vorbildern gegenüber. Ein unbeschreibliches Gefühl!" Bis heute kam Holzer insgesamt 135 Mal in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga für Toronto und Anaheim, zu denen er im Jahr 2015 getradet wurde, zum Einsatz.
Von diesem Ziel träumen einige der Geretsrieder Nachwuchsspieler auch. Sie grinsen den Eishockey-Nationalspieler an und versuchen ihm den Puck abzunehmen. Später üben sie zusammen mit dem NHL-Star und mit ihren Trainern das Passspiel. "Es gibt für die Kinder nichts Besseres, als zu sehen, dass ein ehemaliger Geretsrieder Nachwuchsspieler den Sprung in die NHL geschafft hat", sagt Matthias Wirag, Trainer der U9-Mannschaft. "Sie haben viel Spaß bei diesem besonderen Training. Es ist toll, dass sie ihn kennenlernen dürfen."
Nicht nur das, denn Holzer verteilt nach der Trainingseinheit zur Belohnung an alle Kinder jeweils ein Eis. Außerdem unterschreibt er fleißig Autogrammkarten, signiert Helme, Schläger und Shirts, die wohl bei dem einen oder anderen Schüler einen Ehrenplatz bekommen und vielleicht Ansporn sein werden, um irgendwann in seine Fußstapfen zu treten.
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"Mir macht es viel Spaß, mit den Kindern zu trainieren und ihnen den einen oder anderen Tipp zu geben oder Trick zu zeigen", sagt der NHL-Star, der selbst Vater eines Kindes ist und dessen Frau im Oktober das zweite gemeinsame Kind erwartet. Im gleichen Monat startet auch die neue NHL-Saison, in der der Nationalspieler hoffentlich etwas häufiger als zuletzt für die Ducks auf dem Eis stehen wird. Aber so viel ist sicher: Für den Saisonstart drücken Holzer spätestens jetzt auch alle begeisterten Geretsrieder Nachwuchsspieler die Daumen.
Textteile aus einer Presseinformation des DEB / Alle Fotos vom DEB