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Die NHL Free Agency beginnt am 1. Juli. NHL.com/de bietet dazu eine umfassende Berichterstattung über diese spannende Phase des Jahres. In dieser Ausgabe blicken wir auf die Bedürfnisse der Teams in der Atlantic Division.

Boston Bruins
Als Stanley Cup Finalist ist klar, dass die Bruins ohnehin bereits einen starken Kader haben. Von den Stammspielern könnten die Stürmer Marcus Johansson und Noel Acciari zu Unrestricted Free Agents werden. Zusätzlich stehen mit den Stürmern Danton Heinen, Charlie McAvoy und Brandon Carlo, deren Verträge auslaufen, Vertragsverhandlungen an. Die Bruins stehen knapp über zwölf Millionen US-Dollar zur Verfügung, um ihren Kader intakt zu halten und zu verstärken - große Sprünge sind also nicht zu erwarten. Wenn die Bruins aktiv werden, sollten sie sich wohl am ehesten um mehr Tiefe in der Offensive bemühen. In der regulären Saison landeten sie mit 257 Toren auf Rang elf, von diesen erzielte die erste Reihe mit David Pastrnak, Brad Marchand und Patrice Bergeron 106 Tore (41,2 Prozent). Ein konstanter Torjäger hinter der ersten Reihe könnte das Team deutlich gefährlicher und flexibler machen.

BOS@STL, Sp6: McAvoy unterstützt Rask

Buffalo Sabres
Die Sabres landeten in den vergangenen Jahren stets auf den hinteren Plätzen der Atlantic Division und befinden sich immer noch im Neuaufbau. Sie haben einige talentierte Spieler, wie Verteidiger Rasmus Dahlin, oder Stürmer Jack Eichel, Sam Reinhart und Casey Mittelstadt. Die jungen Angreifer schafften es vergangene Saison jedoch nicht, die Offensive der Sabres über den 23. Platz zu bringen (221 Tore). Ein Erfahrener Stürmer wäre eine sinnvolle Option, um für mehr Stabilität und Durchschlagskraft zu sorgen. Jason Pomminville ist der einzige Spieler im Kader, der zum UFA werden könnte und wirklich kostspielig ist. Ansonsten stehen noch einige RFAs im Kader, die das Budget von knapp 19 Millionen Dollar wohl kaum ausreizen dürften, General Manager Jason Botterill und Trainer Ralph Krueger haben also Spielraum für Neuzugänge.
Detroit Red Wings
Die Red Wings befinden sich in einer ähnlichen Situation wie die Sabres. Sie bauen ihr Team mit jungen Talenten wie Dylan Larkin, Evgeny Svechnikov, Anthony Mantha und Andreas Athanasiou neu auf, die Erfolge lassen aber noch auf sich warten. Drei Spieler, die Verteidiger Niklas Kronwall und Luke Witkowski, sowie der österreichische Stürmer Thomas Vanek könnten UFAs werden. Ob Kronwall seine Karriere fortsetzt, ist noch unklar. Den Red Wings würde ein echter Torjäger guttun, sollte Kronwall seine Karriere beenden, würde er jedoch auch ein große Lücke in der Abwehr hinterlassen. Die Red Wings haben zwölf Millionen Dollar Spielraum im Salary Cap.
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Florida Panthers
Rund um die Panthers brodelt die Gerüchteküche. Stürmer Artemi Panarin und Torwart Sergei Bobrovsky sollen sich derzeit in Florida aufhalten, um sich mit General Manager Dale Tallon zu treffen. Die Panthers liegen 20 Millionen Dollar unter der Obergrenze des Salary Cap. Drei Spieler können zu UFAs werden, drei zu RFAs. Darunter ist jedoch keiner ihrer großen Stars. Bobrovsky wäre ein Ausnahmetorhüter, seine Verpflichtung würde jedoch die Frage aufwerfen, was aus Roberto Luongo und James Reimer werden solle. Beide sind zu teuer, um als dritter Torwart zu bleiben. Auf der anderen Seite sollten sich die Panthers bemühen, weniger Gegentore zu kassieren. Ihre Offensive lag in der abgelaufenen Saison mit 264 Toren auf Rang neun, aber nur drei Teams kassierten mehr Tore als die Panthers (273). Ein Defensivspezialist könnte Abhilfe schaffen.

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Montreal Canadiens
Die Canadiens überraschten diese Saison mit einer relativ produktiven und schnellen Offensive. 246 Tore platzieren sie immerhin in der oberen Hälfte der Liga (14.), genau wie ihre 236 Gegentore (13.). Mit zehn Millionen Dollar haben sie nicht viel Verhandlungsspielraum. Ihre erfolgreiche Ausbeute stammt vor allem aus ihrer Tiefe in der Offensive. Zwölf Spieler schossen mindestens elf Tore, aber nur einer über 30 und nur zwei weitere mehr als 20. Als neuer Spitzenstürmer ist Matt Duchene von den Columbus Blue Jackets im Gespräch, allerdings würde auch ein Offensivverteidiger Sinn machen, der die Lücke zwischen Abwehr und Angriff schnell überbrücken kann.

Numbers Game

Ottawa Senators
Die Senators sammelten in der regulären Saison 64 Punkte, weniger gab es für sie in einer vollen Saison mit 82 Spielen seit 1995/96 nicht mehr. Hinzu kommt der Verlust ihrer drei besten Stürmer, Mark Stone, Ryan Dzingel und Duchene. Im Angriff, besonders auf der Position des Centers, sind die Senators schwach besetzt. Auch in der Abwehr herrschen Lücken, es fehlen besonders erfahrene Spieler auf beiden Positionen. Mit 33 Millionen Dollar haben die Senators jedoch die mit Abstand größten finanziellen Freiheiten.
Tampa Bay Lightning
Schwächen in der Mannschaft der Tampa Bay Lightning zu finden gelingt nur mit viel Phantasie. Das Team dominierte die reguläre Saison nach Belieben, auch wenn in den Stanley Cup Playoffs ein bitteres und schnelles Ende auf sie wartete. Mit der eindeutig besten Offensive (319 Tore) und der siebtbesten Abwehr (221 Gegentore), werden sich die Lightning wohl darauf konzentrieren, ihren Kader zusammenzuhalten. Die Verteidiger Dan Girardi und Anton Stralman werden am 1. Juli zu UFAs, die Stürmer Brayden Point, Adam Erne, Danick Martel und Cedric Paquette zu RFAs. Mit zehn Millionen Spielraum bleiben kaum Mittel für nennenswerte Neuzugänge.
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Toronto Maple Leafs
Die Maple Leafs haben in den vergangenen Jahren eine starke Entwicklung durchgemacht. Mit Stürmern wie Auston Matthews, Mitchell Marner und William Nylander sind sie zu einem der offensivstärksten Teams der Liga geworden. Diese Spieler fordern jedoch ihren Preis im Salary Cap. Die große Herausforderung wird sein, die auslaufenden Verträge zu erneuern. Alleine Marner, der wie Andreas Johnsson und Kasperi Kapanen davor steht zum RFA zu werden, dürfte den größten Teil des Budgets verschlingen. Damit bleibt nicht mehr viel für Kapanen, Marner und die vier UFAs, Stürmer Tyler Ennis, die Verteidiger Ron Hainsey, Martin Marincin sowie Jake Gardiner. Die Maple Leafs werden sich wohl von ein paar Spielern trennen müssen und haben dennoch nicht die Möglichkeit nennenswerte Neuzugänge zu begrüßen.