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NHL.com/de hat sich kürzlich mit einigen der besten Spieler aus der NHL getroffen und sie befragt, um einen Einblick in ein breites Themenspektrum zu bekommen.

In dieser Ausgabe William Karlsson von den Vegas Golden Knights
Diese Sommerpause muss für Dich eine ganz neue Erfahrung gewesen sein?
"Es war eine kurze Pause, aber dafür spielt man. Ich habe noch drei Wochen in Vegas Urlaub gemacht und bin dann zurück nach Schweden geflogen, dann für ein paar Tage nach Griechenland und wieder zurück nach Schweden. Ich habe wieder angefangen zu trainieren und das ist eigentlich alles, was ich seitdem mache."

Ist Abstand zum Eishockey eine der besten Arten sich auf Eishockey vorzubereiten?
"Mit Sicherheit. Das passiert sogar schon während einer Saison, immer wenn man einen Tag Pause hat. Da versucht man einfach nicht an Eishockey zu denken. Das hilft glaube ich. Zumindest mir hilft es."
Ruhe und Entspannung sind eine Form der Vorbereitung. Hast Du andere Hobbys und Ventile, um etwas Abstand zu gewinnen?
"Ich spiele viel Fortnite. Das mache ich in meiner Freizeit, wenn ich nicht die Zeit mit meiner Freundin verbringe. Ich versuche beides zu schaffen, auch wenn ich wirklich gerne Fortnite spiele."
Spielt doch einfach zusammen.
"Sie spielt schon manchmal, aber es fällt ihr schwer. Ich wünschte sie wäre besser. Das wäre cool, wenn sie gut wäre und wir mehr zusammen spielen könnten."
Bring es ihr doch bei.
"Ja, da heißt es Geduld haben."

Wie erklärst Du deine letzte Saison? Hast Du solche Leistungen von dir selbst erwartet, oder hat sich das nach und nach entwickelt?
"Ich habe nicht erwartet 43 Tore zu schießen, aber ich wusste, dass ich in einer offensiven Rolle einigen Schaden anrichten kann. Ich bin froh, dass ich in Vegas die Chance dazu bekommen habe und mit Jonathan Marchessault und Reilly Smith spielen durfte, das hat vom ersten Moment an super funktioniert. Die Chemie war einfach da und von da an ging es steil bergauf."
Erfolg zu finden ist eine Sache, erfolgreich zu bleiben eine andere Sache. Das ist eine ganz andere Herausforderung.
"Genau. Aber das will ich als Spieler erreichen. Ich will jedes Jahr ein Anführer in meinem Team sein, aber ich weiß, dass das nicht leicht ist. Das ist aber eines meiner Ziele als Eishockeyspieler und als Mitglied der Golden Knights in der Zukunft. Da kommt eine harte Prüfung auf mich zu. Aber ich glaube an mich."
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Willst Du diesen Erfolg noch mehr, seit Du vergangene Saison eine Kostprobe hattest und arbeitest Du dadurch noch härter?
"Oh, auf jeden Fall. Wenn man einmal auf den Geschmack gekommen ist, will man den nicht wieder verlieren. Man sagt sich, dass man noch härter arbeiten muss, um dieses Niveau zu halten. Aber das ist gut. Es ist eine gute Motivation und erhält den Hunger nach mehr."
Hast Du durch diese Erfahrung auch einen neuen Respekt für jene Spieler gefunden, die Jahr für Jahr solche Erfolge feiern?
"Auf jeden Fall. Da merkt man erst, wie gut die wirklich sind. Ich war jetzt ein Jahr lang ebenso erfolgreich und erhoffe mir, dass ich mich noch für einige Jahre zu diesen Stars gesellen kann."

Was sind deine Ziele für die nächste Saison? Setzt Du dir genaue Ziele oder eher nicht?
"Ich denke da nicht über irgendwelche Zahlen nach. Ich will Tore schießen, weiß aber auch, dass 43 schon eine mächtige Hausnummer ist und es schwierig wird, diese Zahl erneut zu erreichen. Ich will einfach insgesamt eine gute Saison haben. Vielleicht werden es dieses Mal mehr Assists, vielleicht übernehme ich in der Defensive mehr Verantwortung, oder entwickle mein Spiel einfach generell weiter."
Letzte Saison haben die Golden Knights sicherlich einige Teams einfach überrascht, aber kommende Saison wird das wohl nicht mehr passieren. Machst Du dir Gedanken darüber, dass die anderen Teams jetzt auf euch vorbereitet sind?
"Das ist mir schon bewusst. Es wird schwieriger werden. Aber viele sagen auch, dass wir diese Leistungen im zweiten Jahr nicht wiederholen können und dass motiviert ebenso. Das ist dann wieder wie in der ersten Saison. Aber dieses Mal sind wir die Gejagten und wir werden sicherlich noch einen Zahn zulegen müssen."
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Welche Lektion nimmst Du aus der letzten Saison mit?
"Die Saison hat gezeigt, was für ein wunderbarer Sport Eishockey ist und dass nichts unmöglich ist. Alle haben immer gesagt, dass wir irgendetwas nicht schaffen, oder nicht erreichen können und wir haben allen das Gegenteil bewiesen und das ist ein geniales Gefühl. Hoffentlich können wir das wiederholen, egal wie die Chancen stehen."

Müsst ihr die Magie der letzten Saison wiederbeleben, oder braucht ihr etwas Neues?
"Die Magie war einfach nur harte Arbeit. Hoffentlich haben wir alle diesen Hunger wieder. Ich auf jeden Fall. Das ist alles. Es ist einfach. Wir haben aber auch viel Spaß, das darf man nicht vergessen. Es macht jeden Tag wieder Spaß, auf das Eis zu gehen. Die Jungs sind super, alles ist entspannt. So sollte es in der Kabine sein und das war auch ein wichtiger Faktor. Das ist natürlich leicht, wenn man gewinnt, aber es ist eine wichtige Qualität eines Teams entspannt zu bleiben, im richtigen Moment aber den Schalter umlegen und Gas geben zu können."
Wie sieht eine perfekte Saison für Dich persönlich und die Vegas Golden Knights aus?
"Für mich soll es ähnlich laufen. Vielleicht mache ich nicht so viele Tore, aber es wäre schön, wieder auf einem ähnlichen Niveau zu sein und mit Marchessault und Smith so zu spielen wie letztes Jahr. Was das Team angeht, ist es zunächst wichtig die Playoffs zu erreichen und dann, nun ja, da hört man immer dieses Klischee, man muss eine Runde nach der anderen nehmen, bla bla bla. Ich sage aber, wir sollten immer, ich wollte sagen Gold anvisieren, aber es ist der silberne Stanley Cup."