Es war angerichtet in der Amalie Arena von Tampa für Spiel 1 des Stanley Cup Finales 2021 zwischen den Tampa Bay Lightning und den Montreal Canadiens, und die gastgebenden Lightning ließen sich nicht zweimal bitten, um in der Finalserie mit 1:0 in Führung zu gehen. Der Titelverteidiger bezwang die seit 28 Jahren auf ihren 25. Stanley-Cup-Gewinn hoffenden Canadiens klar und deutlich mit 5:1-Toren.

Die frankokanadischen Gäste mussten sich eingestehen, dass die Lightning an diesem Montagabend eine Nummer zu groß für sie waren. Was will man schon machen, wenn ein Nikita Kucherov, ein Brayden Point, ein Yanni Gourde einen ihrer Sahnetage erwischen, wenn ein Verteidiger wie Erik Cernak sein erstes Playofftor überhaupt erzielt und wenn Tampas Kapitän Steven Stamkos mit seinem Powerplay-Treffer zum Endstand Montreals Verteidiger Joel Edmundson vorführt, dass es sich nicht lohnt, wenn man sich ein Scharmützel leistet und hierfür auf der Strafbank Platz nehmen muss.

MTL@TBL, Sp1: Cernak erzielt Erstes per Abfälscher

Von der ersten Spielminute an, hatten die Lightning ihren Gegner im Griff, agierten konzentriert und wussten auch ihre Torchancen konsequent zu nutzen. Es war ein Auftritt der Lightning, der dem eines Champions würdig war. Fünf Tore gegen ein Team zu erzielen, das in den Stanley Cup Playoffrunden zuvor, defensiv richtig stark war und zu überzeugen wusste, muss einem erst einmal gelingen. Dabei spielte den Hausherren in die Karten, dass Cernak bereits nach gut sechs Minuten das 1:0 gelungen war. Die Lightning hatten einen Angriff der Canadiens geklärt, und dann ging es recht schnell nach vorne. Beim Pass von Ondrej Palat befand sich Cernak in Mittelstürmermanier zentral vor Gästeschlussmann Carey Price und tippte die Scheibe ein.
"Ich bin überglücklich, dass mir das erste Tor gelungen ist. Wir wussten, dass es nicht leicht sein wird, Price] zu bezwingen. Wir hatten vor, viel Verkehr vor seinem Kasten zu machen, was uns weitestgehend geglückt ist", freute sich der 24-jährige Slowake.
Die frühe Führung spielte den Lightning in die Karten. Sie kontrollierten das Spielgeschehen, achteten darauf, dass hinten nichts anbrennt und verhinderten bereits im Ansatz gefährliche Situationen, die zu einem Gegentor führen könnten.
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"Das waren die Schlüssel zum Erfolg. Wir sind ähnlich stark aufgetreten wie in Spiel 7 des Halbfinales [gegen die New York Islanders]", verglich Stamkos die Umsetzung des Matchplans mit dem vom Freitag, als sie durch einen 1:0-Sieg ins Stanley Cup Finale eingezogen waren.
Im ersten Durchgang kamen die Canadiens gerade einmal zu fünf Torschüssen, die Tampa Bays Schlussmann Andrei Vasilevskiy wenig Mühe bereiteten. Analog zu den Ereignissen im Eröffnungsdrittel gestaltete sich für lange Zeit auch der Mittelabschnitt, in dem recht zügig Yanni Gourde für die Lightning auf 2:0 erhöhte. In die Kategorie 'Unglückliches Gegentor' darf getrost der 1:2-Anschlusstreffer von Ben Chiarot, 140 Sekunden vor der zweiten Pause, abgelegt werden. Sein Distanzschuss wurde mehrmals abgefälscht und landete hinter Vasilevskiy im Netz.
"In den letzten fünf Minuten dieses Drittels, haben wir das Spiel etwas aus der Hand gegeben", bemängelte Stamkos.
Es handelte sich um keinen psychologisch schönen Zeitpunkt, um ein Tor zu kassieren. Die Lightning ließen sich davon jedoch nicht beeindrucken und legten im dritten Spielabschnitt nach, so dass bei ihren Gästen erst gar keine falschen Hoffnungen aufkeimen konnten.

MTL@TBL, Sp1: Kucherov aus dem Handgelenk gegen Price

"Wenn wir rausgehen, dann glauben wir daran, dass wir das Richtige machen. Wir vertrauen unserem eigenen Können", fügte der 31-Jährige hinzu.
Diesmal war es Kucherov, der mit seinem Doppelschlag die Stärke des amtierenden Champions untermauerte. Auch bei Stamkos Überzahltor 70 Sekunden vor dem Ertönen der Schlusssirene war der 28-jährige Rechtsaußen mit einem Assist beteiligt. Zudem endete damit für die Canadiens eine beeindruckende Serie von 32 Unterzahlsituationen in Folge, die sie schadlos überstanden hatten. Die Teams, gegen die sie dieses Kunststück aufgestellt hatten, hießen aber auch nicht Tampa Bay Lightning.
"Schon unser erstes Powerplay hatten wir recht gut aufgezogen, auch wenn uns dabei kein Tor gelungen ist. Es war nur eine Frage der Zeit", zeigte sich Stamkos selbstbewusst und zufrieden mit dem Überzahlspiel seines Teams.
Spiel 2 des Finales zwischen den Lightning und den Canadiens findet am Mittwoch erneut in der Amalie Arena von Tampa statt (8 p.m. ET; NBCSN, CBC, SN, TVAS, NHL.TV; Do. 2 Uhr MESZ).