PHI@TBL: Point schießt aus dem Handgelenk ein

Die Tampa Bay Lightning marschieren weiter unaufhaltsam durch die Liga. Das 5:3 gegen die Philadelphia Flyers am Samstag in der Amalie Arena war ihr zehnter Sieg hintereinander. Mit nunmehr 83 Punkten liegen sie in der NHL-Gesamtwertung nur noch einen Zähler hinter dem Spitzenreiter Boston Bruins. Damit hat sich die Vertretung aus Florida in eine gute Ausgangsposition für den Gewinn der Presidents' Trophy gebracht, die an die punktbeste Mannschaft der regulären Saison verliehen wird.

Nach dem völlig verkorksten Hauptrundenstart deutete wenig darauf hin, dass der Vorjahresbeste (128 Punkte) in der Lage sein würde, die Trophäe zu verteidigen. Doch seit 1. November sammelte Tampa Bay 69 Punkte und machte so Stück für Stück an Boden in der Tabelle gut. Kein anderes Team hat in diesem Zeitraum eine solche Ausbeute vorzuweisen.
Die Lightning haben derzeit eine ganze Reihe beeindruckender Serien am Laufen. Sie behielten nicht nur zehnmal in Folge die Oberhand, sondern holten auch in zwölf Begegnungen hintereinander nie weniger als einen Punkt. Gleiches gilt für die vergangenen 13 Heimspiele. Mit elf Erfolgen am Stück in heimischen Gefilden stellten sie nun sogar einen Franchise-Rekord auf. Seit 19. Dezember sind die Schützlinge von Trainer Jon Cooper vor eigenem Publikum inzwischen ungeschlagen.
"Die häusliche Küche bekommt den Jungs eben besonders gut", scherzte Kapitän Steven Stamkos in Bezug auf die Heimstärke. Der Center war gegen die Flyers nach einer Verletzungspause von drei Spielen ins Aufgebot zurückgekehrt und bereitete zwei Treffer vor. "Dieser Streak daheim ist natürlich großartig. Wir wollen unsere Arena zu einer uneinnehmbaren Festung für unsere Kontrahenten machen", fügte er hinzu. Stamkos verzeichnete bei seinen zurückliegenden elf Einsätzen insgesamt 17 Punkte (neun Tore, acht Assists).

Facts and figures TBL streak

In herausragender Verfassung befindet sich Torhüter Andrei Vasilevskiy. Bei keinem seiner letzten 21 Starts ging er mit den Lightning ohne Punktgewinn vom Eis. Die Anhänger feierten den Schlussmann für seine Leistung gegen die Flyers mit Sprechchören. "Vasy, Vasy", schallte es von der Tribüne. Tampa Bays Nummer eins machte 30 Schüsse in dieser Partie unschädlich. "Ich habe schon immer gesagt, dass unsere Fans die besten sind. Ihre gewaltige Unterstützung zu spüren, war ein tolles Gefühl", meinte Vasilevskiy zur Wertschätzung seitens der Zuschauer.
Nach Ansicht des Torwarts kommt die positive Entwicklung der Mannschaft nicht von ungefähr. "Wir haben jeden Tag hart dafür gearbeitet und werden das auch weiterhin tun", betonte er. Man dürfe jetzt keinen Schlendrian aufkommen lassen, mahnte Vasilevskiy. "Wir haben alle noch gut im Gedächtnis, was uns letztes Jahr passiert ist. Wir dürfen es uns zu keinem Zeitpunkt bequem machen, sondern müssen jedes Spiel ernst nehmen."
Sein Teamkollege Anthony Cirelli sieht dies genauso. "Einen solchen Lauf zu haben, ist natürlich eine coole Sache. Jeder von uns hat im Augenblick eine Menge Spaß. Aber wir haben erst einen Teil der Saison gespielt. Wir müssen daher konzentriert bleiben und versuchen, jeden Tag noch ein wenig besser zu werden", sagte der Center, dem gegen die Flyers kein Scorerpunkt vergönnt war.
Die Tore für die Lightning markierten Alex Killorn, Cedric Paquette, Carter Verhaeghe, Brayden Point und Nikita Kucherov. Point erschien zum zehnten Mal nacheinander als Scorer auf dem Spielberichtsbogen. Drei Tore und elf Assists verbuchte er im Verlauf seines Punktestreaks. Mit 56 Zählern liegt er in der teaminternen Scorerwertung an dritter Stelle, hinter Spitzenreiter Kucherov (72) und dem Zweitplatzierten Stamkos (61).

PIT@TBL: Point, Stamkos kombinieren zu schönem Tor

In der kommenden Woche steht für die Lightning ein drei Stationen umfassender Auswärtstrip auf dem Spielplan. Dabei warten durchaus knifflige Aufgaben auf das Team. Erster Gegner sind am Montag die Colorado Avalanche. Es folgen die Auftritte bei den Vegas Golden Knights am Donnerstag und den Arizona Coyotes am Samstag.
Kapitän Stamkos zeigte sich vor der Dienstreise zuversichtlich. "Wir haben momentan viel Selbstvertrauen und spielen über weite Strecken das Hockey, das unserer Zielsetzung entspricht", hob er hervor. Die Widersacher sollten diese Worte als deutlichen Wink interpretieren, dass der Erfolgshunger der Lightning mit dem jüngsten Siegeszug längst nicht gestillt ist.