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Am letzten Spieltag der regulären Saison stehen 30 von 31 Teams auf dem Eis. Einzig die Anaheim Ducks haben ihre Saison bereits beendet. Bevor es für einige Teams in die Stanley Cup Playoffs und für andere in die Sommerpause geht, gilt es noch die finalen Playoff-Positionen zu vergeben. Die San Jose Sharks wollen ihre Formschwäche hinter sich lassen und ein Deutscher schielt auf sein 50. Saisontor.

Fünf Aspekte auf die es zu achten gilt:
Wann endet San Joses Krise?
Die San Jose Sharks galten vor der Saison als der Titelkandidat schlechthin. Die Verstärkung durch Erik Karlsson war der letzte Schritt, um vom Top-Team zum Stanley-Cup-Anwärter zu reifen. Die Saison für die Sharks lief bislang gut, aber nicht herausragend. Der Lohn ist der sichere zweite Rang in der Pacific Division und eine Top-Platzierung im Westen. Die Formschwäche San Joses zum Saisonende sollte den Verantwortlichen und Fans dennoch zu Denken geben. Nur zwei der vergangenen zehn Matches konnte das Team um Brent Burns gewinnen. Für die anstehenden Playoffs wäre dies der Todesstoß, wartet in der ersten Runde doch der Vize-Champion der vergangenen Saison.
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Logan Couture war nach dem 3:2-Sieg der Sharks gegen die Edmonton Oilers nicht vollständig begeistert von der Leistung seines Teams: "Wir waren OK, aber ich denke, dass wir defensiv nicht herausragend waren. Wir haben wieder viele Chancen hergegeben. Wir sind einige Male zusammengebrochen. Wir müssen uns dort verbessern."
Die Chance auf Besserung noch vor dem Titelkampf bietet sich heute zuhause gegen die Colorado Avalanche, die noch im Kampf um den Top-Wildcard-Platz im Westen stehen.
Wird Draisaitl der erste deutsche 50-Tore-Spieler?
Die Edmonton Oilers gastieren beim Tabellenführer der Western Conference, den Calgary Flames. Für beide Teams ist das Match ein Schaulaufen ohne große Auswirkungen auf die eigene Platzierung. Die Flames könnten ihren 51. Sieg einfahren und bei einem Punktgewinn dafür sorgen, dass sie nur neun Mal in eigener Halle ohne Zähler geblieben sind.
Für die Oilers geht es nur noch um persönliche Rekorde. Leon Draisaitl könnte als erster deutscher Akteur 50-NHL-Tore in einer Saison erzielen. Der Angreifer steht nach seinem Doppelpack gegen San Jose bei 49 Treffern und ist gewillt den letzten Schritt zu gehen.

SJS@EDM: Draisaitl erzielt sein zweites Tor

"Ich denke er will 50 und du kannst seinen Hunger danach sehen," freute sich Oilers Coach Ken Hitchcock, "aber er geht es nicht falsch an. Er wartet nicht einfach an der Mittellinie. Er kämpft um Pucks und er will schießen, daran ist nichts falsch. Wir hoffen alle inständig, dass er es schafft." Sollte Draisaitls Hunger groß sein, dann ist auch Alex Ovechkin, der aktuelle Top-Torschütze, noch in Reichweite. Der Russe liegt bei 51 Treffern und damit nur zwei vor Draisaitl.
Wo landen die Jets?
Während viele Playoff-Plätze schon verteilt sind, herrscht in der Central Division noch ein ausgeprägter Kampf um die Positionen. Mittendrin liegen die momentan zweitplatzierten Winnipeg Jets, die sich heute bei den Arizona Coyotes messen dürfen. Für Winnipeg sind noch alle Optionen offen. Die Nashville Predators liegen nur einen Punkt voraus und die St. Louis Blues liegen punktgleich einen Rang hinter Winnipeg.
Die Form der Jets spricht eher für den dritten Rang. Lediglich vier der vorherigen zehn Partien konnten gewonnen werden. Die Konkurrenten im Divisionsduell haben sieben Erfolge im gleichen Zeitraum zu bieten.
Die Coyotes haben die Playoffs, trotz einer starken Aufholjagd verpasst und wollen sich vor heimischem Publikum angemessen verabschieden. Für die Jets wäre es wichtig sich in den Playoffs möglichst lange das Heimrecht zu sichern, sind sie doch auswärts (21-18-1) deutlich schwächer als in der Heimat (25-12-4).
Boston gegen Tampa Bay ein Playoff-Vorgeschmack?
Das Top-Spiel des Tages steigt in Boston, wo die Boston Bruins auf die Tampa Bay Lightning treffen. Die beiden Top-Teams belegen die Ränge eins (Tampa) und zwei (Boston) in der Atlantic Division und rangieren auf Platz eins und drei in der NHL-Tabelle. Das Duell der beiden Teams könnte ein Playoff-Vorgeschmack sein. Sollten beide Mannschaften die erste Runde überstehen, was keine Überraschung wäre, träfen die beiden Titelkandidaten bereits in der zweiten Runde aufeinander. Es wäre eine Wiederauflage der letztjährigen Zweitrunden-Begegnung, die die Lightning mit 4:1 für sich entscheiden konnten.
Für Boston gilt es bereits im heutigen Match eine Duftmarke in Hinblick auf die Playoffs zu setzen. Im bisherigen Saisonverlauf konnten die Bolts zwei von drei Partien gegen die Bruins gewinnen. Zuletzt siegten sie, am 26. März, mit 5:4, nachdem sie bereits 4:2 zurück lagen.
Bruins-Coach Bruce Cassidy sah nach der Niederlage schon, dass die Lightning auf einer klaren Mission waren: "Sie kamen zurück und zeigten sehr viel Wille für ein Team, dass den ersten Platz sicher hat. Sie hatten einen eindeutigen Plan. Sie wollten die Bruins schlagen." Diesen Plan werden die Bolts auch heute haben.

BOS@CBJ: Marchand holt 100. Punkt bei Pastrnak-Tor

Behalten die Islanders das Heimrecht?
Für die New York Islanders geht es im Spitzenspiel der Metropolitan Division zu den Washington Capitals. Für Washington ist der erste Rang in der Division gesichert. Lediglich der Gegner in der ersten Playoffrunde ist noch nicht ermittelt. Die Islanders kennen weder ihre Position nach 82 Partien, noch den Gegner. New York könnte mit Heimrecht entweder auf die Pittsburgh Penguins oder die Carolina Hurricanes treffen. Mit einem Erfolg heute gegen Washington wäre dies gesichert. Sollten die Islanders verlieren, so sind sie abhängig von den Ergebnissen der Penguins und Hurricanes. Von Heimrecht gegen einen der beiden oder dem Abrutschen auf Rang drei und damit einem Duell ohne Heimvorteil gegen die Penguins wäre alles möglich.
Die Islanders werden auch nach 82 Matches die beste Defensive der Liga stellen und unter 200 Gegentreffern bleiben (aktuell 196), ob das aber gegen den amtierenden Champion genügt, ist unklar.
Die weiteren Spiele vom Samstag:
Vegas @ Los Angeles
Die enttäuschende Saison der Los Angeles Kings soll mit einem Heimsieg gegen die Vegas Golden Knights enden. Für die Kings bleibt am Ende nur der letzte Rang im Westen und der Gewissheit, dass in der kommenden Saison nur alles besser werden kann. Gegen Vegas wird es schwer mit einem Erfolg, wollen sich die Golden Knights doch Selbstvertrauen für die Erstrunden-Begegnung mit den San Jose Sharks holen.
Chicago @ Nashville
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Die Nashville Predators empfangen zum letzten regulären Saisonspiel die Chicago Blackhawks. Während es für Chicago nur noch um die Ehre geht, müssen die Predators die Verfolger aus Winnipeg und St. Louis fürchten. Zwischen Rang eins und drei ist für Nashville alles in der Central Division möglich. Ein Erfolg gegen die Blackhawks würde den Spitzenplatz sichern und damit einen vermeintlich leichteren Wildcard-Gegner in der ersten Runde bedeuten.
Vancouver @ St. Louis
Beim Duell der Vancouver Canucks bei den St. Louis Blues sind die Voraussetzungen ähnlich wie in Nashville. St. Louis kann mit einem Erfolg, bei Patzern der Konkurrenz, noch den ersten Rang in der Central Division erreichen. Für die Canucks geht es nur darum dem Kontrahenten die Suppe zu versalzen. Ob das als Motivation für einen Sieg genügt ist fraglich. Sicher ist jedoch, dass es in der Central Division spannend bleibt.
Minnesota @ Dallas
Die Minnesota Wild beenden ihre enttäuschende Saison bei den Dallas Stars. Lange Zeit schienen sich die Wild für die Playoffs qualifizieren zu können, doch besonders die Heimschwäche (16-18-7) machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Für die Stars geht es darum, mit einem Sieg die Calgary Flames in der ersten Playoff-Runde zu umgehen.
Carolina @ Philadelphia
Wenn die Carolina Hurricanes bei den Philadelphia Flyers gastieren, hilft nur ein Sieg, um nochmal Druck auf Pittsburgh aufzubauen. Die Hurricanes müssen zwei Punkte aufholen und würden mit einem Erfolg, aufgrund der höheren Anzahl an Siegen ohne Shootout, an den Penguins vorbeiziehen.
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NY Rangers @ Pittsburgh
Die Pittsburgh Penguins empfangen zum letzten Match vor den Playoffs die New York Rangers. Für das Team um Sidney Crosby gilt es, mindestens den dritten Rang oder bei einem Patzer der Islanders in Washington noch das Heimrecht in der ersten Runde zu sichern. Sollten die Penguins ohne Punkt bleiben, müssten sie hoffen, dass die Hurricanes nicht siegen. Andernfalls käme es bereits in der ersten Runde zum ewigen Duell zwischen Crosby und Ovechkin. Zumindest für die Fans eine verlockende Aussicht.
Columbus @ Ottawa
Mit einem 3:2-Shootout-Erfolg sicherten sich die Columbus Blue Jackets am Vorabend die Playoff-Teilnahme. Am letzten Spieltag der Saison geht es zu den Ottawa Senators und darum den Tampa Bay Lightning in der ersten Playoff-Runde auszuweichen. Um diesem Vorhaben eine Chance zu geben, müssen die Blue Jackets gegen Ottawa siegen und auf einen Ausrutscher der Hurricanes hoffen. Die Plätze im Osten sind noch hart umkämpft.
Toronto @ Montreal
Die Montreal Canadiens empfangen zum letzten Spiel der Saison 2018/19 den alten Rivalen, die Toronto Maple Leafs. Durch den Sieg der Blue Jackets am Freitag ist klar, dass Montreal die Playoffs verpassen wird. Für den Rekord-Titelträger ist das nur auf den ersten Blick eine Enttäuschung. Vor der Saison traute kaum jemand den Habs zu, dass bis ein Spiel vor Saisonende um die Playoff-Teilnahme kämpfen. Gegen Toronto wollen sich die Canadiens für die gute Saison belohnen und sich mit einem Sieg von den eigenen Fans verabschieden.
Buffalo @ Detroit
Die Buffalo Sabres reisen zum Saisonabschluss zu den Detroit Red Wings. Im Duell der beiden Nicht-Playoff-Teilnehmer geht es immerhin noch um den sechsten Rang in der Atlantic Division. Detroit siegte in acht der vergangenen zehn Partien, doch der Aufschwung kam viel zu spät für die Red Wings. Ein Heimsieg zum Abschluss würde zumindest die Hoffnung auf eine bessere nächste Saison schüren.
New Jersey @ Florida
Auch beim Gastspiel der New Jersey Devils bei den Florida Panthers geht es um die goldene Ananas oder höchstens die Position in der Draft-Lotterie. Die Panthers werden sich bei ihrer "Fan Appreciation Night" gebührend von den Fans verabschieden wollen. Aleksander Barkov will sich zusätzlich den alleinigen Spitzenplatz in der Franchise-Historie für die meisten Punkte in einer Saison sichern. Aktuell liegt er mit 94 Punkten (34 Tore, 60 Assists) gleichauf mit Pavel Bure.