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Leon Draisaitl und die Edmonton Oilers stehen unter Druck. Nachdem Spiel 3 im Western Conference Finale 2024 mit 3:5 gegen die Dallas Stars verloren wurde, liegen sie in der Best-of-7-Serie mit 1-2 zurück. Würden sie Spiel 4 am heutigen Mittwoch (8:30 p.m. EDT; NHL.tv, Sky Sport, MySports; Do., 2:30 Uhr MESZ) im heimischen Rogers Place verlieren, könnten die Stars in Spiel 5 vor eigenem Publikum den Finaleinzug perfekt machen. 

NHL.com/de stimmt mit fünf Slapshots auf das wegweisende Spiel ein. 

Oilers haben Comeback-Qualitäten, besonders Draisaitl und McDavid

Die Oilers haben mehrfach bewiesen, nach einer Niederlage gestärkt zurückzukommen. In den laufenden Playoffs haben die Kanadier nach Niederlagen eine Bilanz von vier Siegen und einer Niederlage. Spiel 2 und Spiel 3 gegen die Stars waren die ersten aufeinanderfolgenden Niederlagen der laufenden Postseason. Dass Edmonton drei Playoff-Spiele in Serie verlor, ergab sich zuletzt im Jahre 2022, als sie im Western Conference Finale von der Colorado Avalanche gesweept wurden. 

Insbesondere die zwei Schlüsselspieler der Oilers, Connor McDavid und Leon Draisaitl, drehen nach einer Niederlage regelrecht auf. McDavid gelangen in dieser Saison in den fünf folgenden Spielen drei Tore und zehn Assists. Dies ergibt einen Punkteschnitt von 2,6. Draisaitl kam in den fünf Partien, die nach einer Niederlage folgten, auf vier Tore und sieben Assists. Dies ergibt einen Punkteschnitt von 2,2.  

Es entspricht eben der Mentalität von Draisaitl, eine Niederlage schnell hinter sich zu lassen. „Es wäre nicht der richtige Weg, sich in den Playoffs zu lange mit den Dingen zu beschäftigen“, sagte er. „Wir haben eine große Chance, die Serie morgen auszugleichen.“  

Jason Robertson befindet sich nach Dreierpack im Aufwind

Jason Robertson hatte seine torlose Serie in Spiel 3 eindrucksvoll beendet. Nachdem der Flügelstürmer von Dallas zuvor zehn Spiele keinen Treffer erzielte hatte, gelang ihm ein Dreierpack. „Er ist einfach so schlau und er ist wirklich gut darin, kleine Löcher zu finden“, lobte sein Mitspieler Wyatt Johnston.

Blickt man auf seine Karriere zurück, ist Robertson ohnehin ein verlässlicher Scorer. In der regulären Saison hat er 314 Punkte (133 Tore, 181 Assists) in 292 Spielen erzielt. In den Playoffs gelangen ihm 38 Punkte (14 Tore, 24 Assists) in 42 Spielen. Trainer Peter DeBoer sagte daher bereits schon vor Spiel 3, er würde sich um Robertson keine Sorgen machen: „Ich weiß, dass er seit zehn Spielen nicht mehr getroffen hat, aber er ist ein Point-a-Game-Spieler in den NHL-Playoffs. Ich denke, jeder Trainer möchte solch einen Spielertypen in der Mannschaft haben.“ 

Edmonton muss die Torlosigkeit im Schlussdrittel beenden

Die Oilers waren in den bisherigen drei Spielen nicht dazu in der Lage, im dritten Drittel noch einmal nachzulegen. In keinem der drei Spiele gegen Dallas gelang ihnen im Schlussdrittel ein Treffer. Zach Hyman, Power Forward der Oilers, möchte das nicht überbewerten. „Das ist Playoff-Eishockey, da verschiebt sich das Momentum immer wieder einmal“, sagte er und fügte im Rückblick auf Spiel 3 hinzu: „Ich mochte die Art und Weise, wie wir das zweite Drittel beendeten und uns die Chance gaben, rauszugehen und das letzte Drittel zu gewinnen. Aber leider haben wir das nicht hinbekommen.“

Ähnlich ist die Sichtweise von Trainer Kris Knoblauch: „Dallas ist ein großartiges Team. Man muss ihnen Anerkennung zollen. Aber auch wir sind eine großartige Mannschaft. Es gab Phasen, in denen wir absolut dominierten, und es gab Phasen, in denen sie dominierten. Aber es gibt nichts, worüber wir uns aufregen müssten.“

Oilers brauchen eine Steigerung von Verteidiger Darnell Nurse

Neben den „Scoring-Maschinen“ Draisaitl und McDavid ist Verteidiger Darnell Nurse ein Unterschiedsspieler der Oilers. In den diesjährigen Playoffs hat der 29-Jährige allerdings seine Schwierigkeiten. Dies zeigt sich alleine schon an seiner Plus-Minus-Bilanz von -12. 

Trainer Knoblauch ordnete diese Statistik ein und sagte: „Manchmal saugst du Minuspunkte bei Toren auf, mit denen du im Spiel nichts zu tun hattest. Es könnten dein Partner oder die Stürmer gewesen sein, mit denen du auf dem Eis stehst.“ Dennoch gab der Coach zu: „Darnell kann besser spielen.“ Er hat nämlich Eigenschaften, die man nicht lernen kann: „Darnell spielt mit Instinkt. Ich weiß nicht, ob es jemand anderen gibt, der so schnell ist und sich so auf dem Eis bewegen kann wie er. Er beendet Spielzüge. Das ist seine stärkste Eigenschaft und das muss er in jedem Shift tun.“

Welche Mannschaft durchbricht die Powerplay-Misere?

Ein effektives Powerplay kann ein wesentlicher Erfolgsschlüssel sein. In der Playoff-Serie zwischen den Oilers und Stars hingegen spielt das Überzahlspiel bislang überhaupt keine Rolle. Dallas blieb in den bisherigen drei Spielen bei all ihren sieben Powerplays erfolglos, Edmonton in ihren fünf Powerplays. 

Dabei war das Überzahlspiel der Oilers in den Playoffs zuvor sehr effektiv. Die Erfolgsquote von 33,3 Prozent ist die beste aller vier noch verbleibenden Teams. Die Stars kamen auf 23,7 Prozent. Stellt sich die logische Frage: Bei wem platzt der Knoten früher?

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