Edmonton Oilers Center Leon Draisaitl (29) celebrates a power play goal with Edmonton Oilers Center Connor McDavid (97) in the first period of the Edmonton Oilers game versus the Seattle Kraken on December 04, 2025 at Rogers Place in Edmonton, AB. (Photo by Curtis Comeau/Icon Sportswire via Getty Images)

Die Saison der Edmonton Oilers gleicht weiterhin einer Achterbahnfahrt. Am Dienstag offenbarte die Offensive noch große Probleme, als die Mannschaft im Heimspiel gegen Minnesota Wild torlos blieb und 0:1 verlor. Zwei Tage später, am Donnerstag, passierte genau das Gegenteil: Connor McDavid, Leon Draisaitl & Co. sorgten gegen die Seattle Kraken für ein Schützenfest und gewannen mit 9:4.

„Ich glaube, dass wir so etwas wie in diesem Spiel noch nicht oft hatten“, sagte McDavid. „Es fühlt sich gut an, als Gruppe so ein gutes Ergebnis hinzulegen. Ich hoffe, wir können darauf aufbauen.“ Die neu zusammengestellte erste Reihe mit Ryan Nugent-Hopkins, McDavid und Zach Hyman erwies sich als sehr effektiv – genauso wie die zweite Reihe mit Vasily Podkolzin, Leon Draisaitl und Matt Savoie.

McDavid und Draisaitl mit dem doppelten Viererpack

McDavid verbuchte drei Tore und einen Assist. Draisaitl kam auf ein Tor und drei Assists. Die beiden Superstars erzielten zum elften Mal in ihrer Karriere jeweils vier oder mehr Punkte in einem Spiel. Dadurch zogen sie mit Wayne Gretzky und Glenn Anderson gleich und belegen nun den fünften Platz in der NHL-Geschichte für die meisten Spiele mit jeweils vier Punkten eines Duos. Nur Jari Kurri und Gretzky (30), Bryan Trottier und Mike Bossy (23), Bobby Orr und Phil Esposito (13) sowie Ken Hodge und Esposito (12) gelangen mehr doppelte Vierpacks.

Draisaitl verbuchte sein 28. Spiel mit vier Punkten in seiner NHL-Karriere und überholte damit Mark Messier (27 Spiele) für die viertmeisten Auftritte dieser Art in der Geschichte der Oilers.

SEA@EDM: Draisaitl baut Oilers-Führung im Powerplay aus

Aus den eigenen Fehlern gelernt

McDavid suchte immer wieder den schnellen Abschluss und gab sieben Torschüsse ab. Er agierte komplett anders als bei der Niederlage gegen Minnesota, bei der er zögerlich auftrat und nur einen Torschuss zu verzeichnen hatte. „Ich hatte in dem Spiel einige Pucks verspielt. Das hat uns am Ende den Sieg gekostet“, sagte McDavid. „Ich hatte mir diesmal vorgenommen, einfach öfter zu schießen.“

Trainer Kris Knoblauch lobte den Mannschaftskapitän, der den 13. Hattrick seiner Karriere verbuchte: „Er war sehr ehrgeizig und hatte die Mentalität, immer das Tor anzuvisieren und keine Chance auszulassen. Ich glaube, er war auch frustriert oder enttäuscht darüber, wie über ihn berichtet wurde – dass er zu selten abzieht. Das hat das Ganze vermutlich angeheizt.“

Grinsend gab Knoblauch zu, dass negative Berichterstattung auch etwas Positives haben kann. „Wenn ich das nächste Mal ein Problem mit einem Spieler habe, werde ich das einfach mit euch besprechen und ihr könnt dann darüber schreiben“, scherzte er mit den Journalisten.

Oilers waren „von Anfang an bereit“

Allerdings dürfte es nach dem Auftritt gegen Seattle keinen Anlass dafür geben. Für die weiteren Treffer der Oilers sorgten Mattias Janmark, Hyman, Podkolzin und zweimal Savoie. „Ich hatte das Gefühl, dass wir von Anfang an bereit waren“ so Knoblauch. Schon nach zwölf Minuten führte seine Mannschaft mit 3:0, musste allerdings im weiteren Verlauf des ersten Spielabschnitts zwei Gegentreffer hinnehmen.

„Danach sah es nicht mehr so gut aus. Sie hätten am Ende des ersten Drittels fast ausgeglichen. Aber dann konnten wir (zu Beginn des zweiten Drittels, Anm. d. Red.) das vierte Tor erzielen und etwas Momentum gewinnen“, so der Trainer. „Offensiv fühlten wir uns wirklich gut. Wir haben in den letzten Tagen viel darüber gesprochen, wie wir etwas mehr Offensive kreieren und punkten können.“

Edmonton erzielte erstmals seit dem 15. April 2024 (gegen San Jose Sharks) wieder neun Tore in einem Spiel und ist damit das dritte Team, dem dies in dieser Saison gelang. Noch bemerkenswerter: Die Oilers schossen erstmals seit dem 21. Oktober 1986 in jedem Drittel eines Spiels drei Tore. Edmonton ist nach Buffalo (21. November) das zweite Team, das dies in der laufenden Spielzeit vollbrachte.

SEA@EDM: McDavid trifft in jedem Drittel und erzielt einen Hattrick

Positive Tendenz mit negativen Ausreißern

Die Tendenz der zurückliegenden Tage war positiv: Edmonton hat in vier der letzten sechs Spiele gepunktet (3-2-1) und kämpft um die Konstanz, die ihnen nach zwei aufeinanderfolgenden Stanley-Cup-Finalteilnahmen abhandengekommen ist.

Das Problem ist allerdings: Es gibt immer wieder Ausreißer nach unten. Im November waren das 3:8 gegen die Dallas Stars (25.11.), das 1:5 gegen die Buffalo Sabres (17.11.) und vor allem das 1:9 gegen die Colorado Avalanche (8.11.) gute Beispiele dafür.

Solche Spiele verhindern eine bessere Tabellenkonstellation. Die Oilers belegen aktuell noch keinen Playoff-Spot. Mit ihren 29 Punkten haben sie zwar ebenso viele Zähler vorzuweisen wie die auf dem zweiten Wildcard-Platz im Westen rangierenden Utah Mammoth und die Sharks, doch aufgrund der Tiebreaker-Regelung wären die Oilers Stand heute nicht für die Endrunde qualifiziert.