Nach der Serie ist vor der Serie. Nach diesem Motto verfuhren die Colorado Avalanche am Samstag. Nathan MacKinnon war nach 2:46 Minuten in der Verlängerung der gefeierte Held in den Reihen der Gäste, als er mit seinem Treffer den 3:2-Sieg der Avalanche im Madison Square Garden gegen die New York Rangers perfekt machte.

Colorado ließ – nachdem die beeindruckende 17 Spiele andauernde Punkteserie (14-0-3) bei einer 3:6-Niederlage gegen die New York Islanders erst am Donnerstag gerissen war – erst gar keine große Nachdenklichkeit aufkommen und legte direkt nach dem Rückschlag erfolgreich die Grundlage für eine neue Erfolgsserie.

Der Erfolg in Manhattan war zudem der 20. Saisonsieg im 28. Auftritt der Spielzeit 2025/26. Damit erreichte Colorado diese Marke mit den zweitwenigsten Spielen in der Franchise-Geschichte. Schneller gelang dieses Kunststück nur 2013/14, als die Mannschaft dafür 27 Auftritte benötigte. 2000/01 schafften sie es ebenfalls im 28. Einsatz.

MacKinnon in MVP-Form

„Ich glaube, er hätte heute fünf Tore erzielen können“, lobte Avalanche-Trainer Jared Bednar die Leistung des Siegtorschützen MacKinnon, der den Abend mit zwei persönlichen Erfolgserlebnissen abschloss. „Ich fand, dass Igor Shesterkin ihm mehrfach den Sieg geraubt hat, aber bei diesem einen Tor hat er gewartet, bis Shesterkin nicht mehr da war und dann – nachdem er eine Weile in der Zone herumgetanzt hatte – einen wunderschönen Move gemacht.“

MacKinnon hat in 28 Spielen 48 Punkte (24 Tore, 24 Assists) erzielt und ist rechnerisch auf dem besten Weg, 70 Tore und 140 Punkte zu erreichen. Nikita Kucherov gewann in der vergangenen Saison mit 121 Punkten die Art Ross Trophy. Leon Draisaitl sicherte sich mit 52 Treffern die Maurice „Rocket“ Richard Trophy. Das zeigt, wie stark MacKinnon bisher in dieser Spielzeit unterwegs ist.

Rangers reagieren, aber Colorado kontert

MacKinnon bekam den Puck in der siegbringenden Szene von Cale Makar, lief weit zur Bande, schnitt zurück, durchbrach die Verteidigung der Rangers, täuschte mit der Rückhand an und schoss den Siegtreffer. Es war sein 24. Tor der Saison und sein zweites in diesem Spiel.

COL@NYR: MacKinnon lupft die Rückhand zum Siegtreffer ins Netz

Die Rangers hatten zu diesem Zeitpunkt Noah Laba, Will Cuylle und Will Borgen jeweils mehr als eine Minute lang auf dem Eis, die sie hauptsächlich mit Verteidigen verbrachten, bevor MacKinnon durch sie hindurchbrach und das entscheidende Tor erzielte.

„Als ich vor dem Tor zum letzten Mal zurückschnitt, hörte ich jemanden sagen: ‚Die sind müde‘, und das gab mir ein wenig Selbstvertrauen“, erklärte MacKinnon. „Ich glaube, es war ‚Colts‘ (Ross Colton). Gute Entscheidung von ihm.“

Neben dem Doppelpacker gefielen bei den Avalanche vor allem Parker Kelly, der den dritten Treffer des Teams erzielte, und Martin Necas, der mit drei Vorlagen glänzte. Torhüter Mackenzie Blackwood parierte 24 Schüsse für die Avalanche (20-2-6), die als erstes NHL-Team in dieser Saison 20 Siege einfuhren.

New York kämpft – und scheitert doch

„Oft kommt man in eine Serie, verliert dann ein Spiel, und es kommt zu einer Art Schneeballeffekt mit zwei, drei oder vier Niederlagen, bevor man sich wieder aufrappeln kann“, meinte Bednar. „Aber heute Abend haben wir es geschafft – insbesondere in den Bereichen, in denen wir uns verbessern wollten, nämlich beim Checking.“

Auf der Gegenseite war die Enttäuschung am Ende des Tages groß. Da tröstete es die New Yorker auch nicht wirklich, dass Artemi Panarin den wichtigen Ausgleichstreffer weniger als eine Minute vor Ende des dritten Drittels erzielte und Conor Sheary seinen ersten Saisontreffer für die Rangers (15-12-3) beisteuerte. Goalie Shesterkin überzeugte mit 39 Saves, konnte die Niederlage am Ende trotz seiner starken Leistung aber ebenfalls nicht verhindern.

„Ich finde, wir haben ein gutes Spiel gemacht“, befand Rangers-Trainer Mike Sullivan. „Natürlich spielen wir gegen eines der besseren Teams der Liga. Das war ein wirklich gutes Spiel.“

Später Ausgleich – aber kein Happy End

MacKinnon brachte Colorado in der 56. Minute scheinbar vorentscheidend mit 2:1 in Führung, Panarin glich allerdings 42 Sekunden vor Schluss per One-Timer aus. Es war bereits das zweite 6-gegen-5-Ausgleichstor der Rangers in den letzten drei Spielen.

„Sie bringen die Pucks aufs Tor“, betonte Sullivan und verwies auf die Grundprinzipien erfolgreicher 6-gegen-5-Situationen: Schüsse, Verkehr vor dem Tor, Rebounds und Ablenkungen.

Kelly hatte zuvor in der 28. Minute mit seinem sechsten Saisontor den Führungstreffer für Colorado erzielt, Sheary sorgte im dritten Drittel für den ersten Rangers-Ausgleich (45.). Sein Treffer, ein starker Abschluss über Blackwoods Handschuh, war sein erster der Saison.

Panarins 2:2 brachte die Rangers zwar in die Verlängerung, doch MacKinnons Heldentat in Overtime entschied die Partie zu Gunsten der Truppe aus Denver. Colorado hat in den letzten elf Spielen gegen die New Yorker stets gepunktet, daraus eine beeindruckende Bilanz von 8-0-3 vorzuweisen und sich durch dieses Erfolgserlebnis direkt in der Erfolgsspur zurückgemeldet.

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