Leon Draisaitl #29 of the Edmonton Oilers looks on during the pre-game warm up prior to NHL action against the Florida Panthers in Game Five of the 2025 Stanley Cup Final at Rogers Place on June 14, 2025 in Edmonton, Alberta, Canada. (Photo by Andy Devlin/NHLI via Getty Images)

Leon Draisaitl gab schon tags zuvor einen köstlichen Vorgeschmack auf die NHL-Saison 2025/26, als er im Test seiner Edmonton Oilers gegen die Vancouver Canucks (4:3) an allen vier Treffern beteiligt war (2-2-4). Am Montagmorgen (Ortszeit) stand der 29-jährige Kölner dann deutschen Medienvertretern in einem Video-Call Rede und Antwort, sprach dabei über seine Vorbereitung, das Zusammenspiel mit Connor McDavid, seine neuen deutschen Sturm-Kollegen und die Vorfreude auf die Olympischen Winterspiele Milano Cortina 2026.

Ein Prozent in jedem Teil

Der Countdown zählt auch für die Oilers runter: In neun Tagen steigt in Edmonton ein heißer Saisonauftakt, wenn der Erzrivale Calgary Flames in den Rogers Place kommt (8. Oktober, 6 p.m. ET; 9. Oktober, 4 Uhr MESZ). An diesem Tag endet für die NHL-Profis eine lange Vorbereitung.

„Ich habe im Sommer an meinem kompletten Spiel gearbeitet“, sagte Draisaitl auf Frage von NHL.com/de. „Ich wollte mein Defensivspiel weiter verbessern und den nächsten Schritt gehen. Generell einfach die Konstanz behalten und mich in jedem Teil des Spiels um ein Prozent verbessern.“

In den Testspielen agierte der 1,89 Meter große Linksschütze in der Top-Reihe zusammen mit Superstar Connor McDavid. Oilers-Trainer Kris Knoblauch scheint das „Duo Infernale“ vorerst nicht trennen zu wollen.

„Seit zehn Jahren geht es hin und her. Wir sind es schon gewohnt, mal nicht miteinander zu spielen, dann werden wir wieder zusammengesteckt. Wir beide verstehen mittlerweile sehr gut, wie das funktioniert und werden auch in dieser Saison mal zusammenspielen, mal nicht. Gerade versucht er (Coach Knoblauch – d. Red.), uns zusammen zu lassen. Mal sehen, wie lange das anhält und wie sich die anderen Jungs schlagen.“

Alle Tore von Leon Draisaitl

Viel Lob für Samanski und Lewandowski

Zu diesen anderen Jungs könnten auch zwei neue deutsche Talente zählen: Einerseits ist das der Erdinger Josh Samanski (23), der in der DEL bei den Straubing Tigers auf sich aufmerksam machte und in der Preseason auf dem Scoreboard der Oilers auftauchte.

„‚Sammy‘ macht sich echt sehr gut. Ich glaube, dass die General Manager und Trainer ihn wirklich schätzen und gerne haben. Ich weiß nicht, ob es von Anfang an reicht, um dabei zu sein, aber er hat vielen Leuten die Augen geöffnet, was für ein guter Eishockey-Spieler er ist und wie nah er dran ist, es in die NHL zu schaffen. Das ist das Wichtigste. Er hat einen richtig guten Job gemacht, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen“, lobt Draisaitl seinen Teamkollegen Samanski.

Zum anderen hofft der Düsseldorfer David Lewandowski (18) auf seine Chance. Zuletzt hatte er sich in der kanadischen Juniorenliga WHL bei den Saskatoon Blades empfohlen, um im NHL Draft 2025 in der 4. Runde an insgesamt 117. Stelle von Edmonton ausgewählt zu werden.

„Auch David hat wirklich viel Potenzial. Die Jungs aus dem Management haben das im Camp gesehen. Er ist noch sehr jung, aber wenn er so weitermacht wie ‚Sammy‘, dann haben beide sehr gute Chancen, eines Tages in der NHL zu spielen“, glaubt Draisaitl. „Ich habe mit beiden viel Zeit verbracht. Es sind zwei super Jungs, super lustig, wir hatten eine Menge Spaß zusammen.“

Josh Samanski #81 of the Edmonton Oilers celebrates a goal against the Winnipeg Jets during the first period at Rogers Place on September 26, 2025 in Edmonton, Canada. (Photo by Codie McLachlan/Getty Images)

Draisaitl will mit den Oilers wieder liefern

Spaß will Draisaitl auch mit den Oilers wieder haben. Zwei Jahre in Folge drang Edmonton bis ins Stanley Cup Finale vor, scheiterte aber jeweils an den Florida Panthers (2024: 3:4; 2025: 2:4).

„Es schmerzt natürlich, wenn man zweimal so nah dran ist“, gibt Draisaitl zu. „Beide Niederlagen haben sich anders angefühlt. Vor zwei Jahren waren wir vielleicht ein bisschen näher dran. Es hätte unser Jahr werden können. In der letzten Saison muss man leider sagen, dass Florida besser und tiefer besetzt war. Wir hoffen natürlich, dass wir kommende Saison wieder da stehen - dieses Mal mit dem besseren Ende für uns.“

2025/26 wird für Draisaitl die zwölfte NHL-Saison sein. Er geht ins erste Jahr seines neuen Achtjahresvertrags, der ein durchschnittliches Jahresgehalt von 14 Millionen US-Dollar hat.

„Mit Sicherheit besteht ein gewisser Druck, wenn man so viel verdient. Egal, welche Zahl da steht, ich mache mir selbst am meisten Druck, um abzuliefern und meine Leistung zu bringen. Nichts auf der Welt macht mir mehr Druck als ich mir selbst. Das wird immer so bleiben“, betont Draisaitl.

Der deutsche Star hinterlässt mit zwei Toren und zwei Assists eine besondere Duftmarke

Vorfreude auf Olympia

Ein echter Höhepunkt steht im Februar auf dem Programm, wenn in Italien die Olympischen Winterspiele Milano Cortina 2026 ausgetragen werden.

„Das ist wohl das coolste Turnier, das man als Sportler miterleben darf“, nennt der Nationalspieler den internationalen Vergleich zwischen den Besten der Besten. „Es ist ein Gesprächsthema in unserer Kabine, keine Frage. Wir werden Jungs haben, die auf jeden Fall dabei sind und welche, die dabei sein könnten. Ich glaube, dass sich alle total freuen, auf alles, was dazugehört. Meine Vorbereitung bleibt die gleiche. Es ist wird einfach eine Phase in der Saison sein, die einem mehr bedeutet. Die Anspannung wird ansteigen.“

Diese Vorfreude kauft man Draisaitl voll ab. „Eishockey ist das Wichtigste auf der Welt für mich. Das wird sich niemals ändern“, sagt er. „Ich weiß, wie viel Arbeit und Liebe ich investiere und was es mir bedeutet.“

Verwandte Inhalte