Matthews und Laine treffsicher
Winnipeg Youngster Laine und Toronto Shootingstar Matthews treffen so regelmäßig wie kaum ein Rookie zuvor
von Marc Rösch / NHL.com/de Autor
Nachdem Auston Matthews beim NHL Entry Draft 2016 an erster Stelle von den Toronto Maple Leafs gezogen wurde, war die Erwartungshaltung riesig. 24 Tore hatte der 18-jährige Jungspund in 37 Spielen 2015-16 für Zürich in der Schweizer Nationalliga A geschossen. Neun Punkte (drei Tore, sechs Assists) des jungen US-Amerikaners bei der IIHF Eishockeyweltmeisterschaft 2016 in Russland schraubten die Hoffnungen seines neuen Arbeitgebers noch höher.
Doch keineswegs waren diese Statistiken ein Garant dafür, dass Matthews ohne Anpassungszeit auch in der NHL einschlägt. Noch im Sommer übte sich Matthews darin, die Erwartungen an sich zu dämpfen.
"Ich denke, wenn man auf ein höheres Level geht, geht es immer darum, sich anzupassen", erklärte Matthews damals gegenüber der Presse. "Torhüter, Verteidiger, Stürmer, alle spielen auf einem höheren, besseren Level. ... Da ist es hart, Tore zu schießen."
Video: NYI@TOR: Matthews im Powerplay unter die Latte
Zieht man ein Zwischenfazit über die bislang gezeigten Leistungen des Toronto Maple Leafs Youngsters, darf man getrost behaupten, dass sich seine Eingewöhnungszeit in Grenzen gehalten hat. Nach 56 absolvierten Spielen stehen bereits 27 Tore bei weiteren 19 Assists für Center Matthews zu Buche. Damit liegt er gleichauf mit Nummer 2 Draft Patrik Laine von den Winnipeg Jets auf dem vierten Platz der ligaweiten Scorerwertung.
Dies ist ein beeindruckender Wert, wenn man bedenkt, dass der führende in der Torschützenliste Sidney Crosby lediglich vier Zähler mehr auf dem Konto hat und somit noch in Reichweite der Shootingstars liegt. Kein NHL-Neuling schaffte es seit Teemu Selanne 1992-93 auf Anhieb, Torschützenkönig zu werden. Auch wenn Selannes 76 Rookietreffer in unerreichbarer Ferne für die beiden hoffnungsvollsten Talente unter den NHL-Neulingen liegen, sind sie auf dem besten Wege, eine sensationelle Ausbeute zu erreichen.
Alexander Ovechkin war der letzte Spieler, der über 40 Tore in seiner ersten NHL-Saison erzielte. Sowohl Pavel Bure (34) als auch Sidney Crosby (39) oder Corey Perry (32) knackten diese Marke nicht. Ovechkin kam in seiner Erstlingssaison 2005-06 auf insgesamt 52 Tore, was damals den dritten Rang im Rennen um die Maurice Richard Trophy bedeutete.
Video: WPG@PIT: Laine versenkt Perreaults schöne Vorlage
Mit Laine und Matthews liegen nun zwei Kandidaten in aussichtsreicher Position, um die begehrte Torjägerkrone. Auch wenn es für beide am Ende nicht für den Spitzenplatz reichen könnte, sie haben bewiesen, dass sie, so unterschiedlich ihre Spielweise auch ist, über einen ausgesprochenen Torriecher verfügen.
Linksschütze Matthews schoss bereits 196 Mal auf das gegnerische Tor. Er versucht es aus jeder Lage und benutzt hierfür sowohl die Rückhand als auch die Vorhand. Rechtsschütze Laine ist hier etwas wählerischer. Bei seinen bislang 137 Torschüssen versuchte er sich meistens an One-Timern.
Neben dem Rennen um die Torjägerkrone, stecken Matthews und Laine tief im Kampf um die Calder Memorial Trophy, die an den besten Liganeuling verliehen wird. Schon jetzt, kurz nach dem die NHL-Saison 2016-17 in ihr letztes Drittel gegangen ist, steht fest, dass diese Trophäe nur über diese beiden geht.