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Der NHL Draft 2021 ist für den 23. Juli angesetzt. NHL.com/de hält Sie über die aussichtsreichsten Talente und die spannendsten Themen auf dem Laufenden. In dieser Ausgabe: Janis Moser.

Im kommenden NHL Draft stehen einige Kandidaten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Wahl. Doch kaum einem wird vom Central Scouting Service der NHL eine Wahl vor der vierten Runde zugetraut. In der Liste der beachtenswerten Spieler für den NHL Draft 2021 bewertet der CSS Spieler mit den Noten A, B und C. Dabei bedeutet A eine wahrscheinliche Wahl in der ersten Runde, B in der zweiten oder dritten Runde und C ab der vierten Runde. Bis auf zwei Spieler erhielten alle Kandidaten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ein C. Einer der beiden Schweizer mit der Note B ist Verteidiger Janis Moser.
Das Eigengewächs des EHC Biel-Bienne sorgt in der National League diese Saison für reichlich Aufsehen. Mit 20 Jahren ist Moser bei weitem kein neues Gesicht mehr in der Organisation, oder ihrer Profiabteilung. Er durchlief sämtliche Nachwuchsabteilungen in Biel und tritt seit der Saison 2017/18 in der NL an. In der Saison 2018/19 wurde er als bester Nachwuchsspieler der Liga ausgezeichnet. Mittlerweile kommt er auf 122 Spiele, in denen er 39 Punkte (9 Tore, 30 Assists) erzielte.
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Moser wäre bereits in den vergangenen beiden Jahren zum Draft zugelassen gewesen, allerdings fanden sich keine Interessenten. Doch seine Entwicklung in der aktuellen Spielzeit könnte ihn in den Fokus der NHL-Teams rücken, denn er zeigte in der Saison 2020/21 eine beeindruckende Entwicklung und ungeahnte Talente.
Vergangene Saison galt Moser noch als intelligenter und ruhiger Defensivspezialist, der wenig Fehler macht, aber auch selten spektakulär auffällt. "Der Unscheinbare mit der Ruhe eines Routiniers", titelte ein Artikel von Sport.ch über ihn. Für einen Verteidiger durchaus lobenswerte Qualitäten, doch kaum etwas, womit man sich für den Draft in den Fokus spielt.
Das änderte sich in dieser Saison überraschend. Er startete bereits in den ersten drei Spielen mit fünf Assists und zwei Toren und war vorübergehend der Topscorer des EHCB. Diesen Posten verlor er im weiteren Verlauf an Stürmer Luca Cunti, der auf 28 Punkte (10 Tore, 18 Assists) kommt. Doch Moser sammelte 23 Zähler (7 Tore, 16 Assists) und folgt teamintern auf dem zweiten Platz. Unter allen Verteidigern der National League liegt er damit auf dem siebten Platz. Zudem führt er seine Mannschaft mit einer Plus-Minus-Bilanz von Plus-13 an.
Moser ist maßgeblich daran beteiligt, dass der EHCB nach 37 Spielen in einer durchwachsenen Saison noch im Rennen um die Playoffs ist. Mit 56 Punkten aus 37 Spielen steht das Team auf dem achten Platz und ist drei Punkte von der direkten Qualifikation entfernt.
Mit seiner Torgefahr eifert Moser seinem großen Vorbild Roman Josi nach. Doch die Gemeinsamkeiten mit dem Kapitän der Nashville Predators enden noch lange nicht mit der Produktivität vor dem gegnerischen Tor. Sollte sich im Juli ein NHL-Team für Moser entscheiden, sichert es sich damit bei weitem mehr als einen fähigen Offensivverteidiger.
Trotz seines jungen Alters wird Moser in Biel vor allem als echter Teamspieler und Anführer geschätzt. Er übernahm in seiner Karriere bereits früh viel Verantwortung, daher darf er in seiner dritten vollen Saison als Profi das A des Assistenzkapitäns auf der Brust tragen.
Der junge Verteidiger reifte im vergangenen Jahr und enthüllte sein tatsächliches Potenzial. Er verfügt weiterhin über seine defensive Qualität. "Ich wollte aufs Eis schauen gehen, ob er noch Puls hat", witzelte Manager Martin Steinegger einmal gegenüber dem Bieler Tagblatt hinsichtlich der Ruhe, die Moser ausstrahlt. Nun kommt die neuentdeckte Offensivqualität hinzu, die ihn zu einem kompletten Spieler macht.
Die Verantwortlichen in Biel wissen längst, was sie an Moser haben, nicht umsonst bekam er einen Vertrag bis 2024. Wenn er weiter auf diesem Niveau spielt, muss sein Heimatteam womöglich dennoch bald auf ihn verzichten, denn er liefert mit jedem Spiel Argumente für den NHL Draft im Juli 2021.