Alles hat ein Ende, so auch die Punkteserie der Colorado Avalanche. Nach 17 Spielen (14-0-3) ohne Niederlage in der regulären Spielzeit unterlagen sie den New York Islanders am Donnerstag auswärts in der UBS Arena mit 3:6. Mathew Barzals drei Punkte und Ilya Sorokins 35 Saves zählten zu den entscheidenden Faktoren des Abends.

„Im Fokus stand, dass wir gegen das beste Team der NHL spielen“, ließ Islanders-Trainer Patrick Roy wissen. „Sie hatten in der ganzen Saison nur eine Niederlage in regulärer Spielzeit. Ich habe vor dem Spiel gesagt, dass ich glaube, wenn es ein Team gibt, das sie überraschen kann, dann sind das wir. Wir spielen in letzter Zeit wirklich gut und hatten in den letzten sieben Heimspielen eine Bilanz von 3-3-1. Wir hätten leicht über einer Ausbeute von 50 Prozent sein können und unsere Spieler verdienen viel Anerkennung.“

Effizienz entscheidet umkämpftes erstes Drittel

Die Fans sahen am Donnerstag ein unterhaltsames Spiel, bei dem die Offensive im Vordergrund stand. Alleine im ersten Drittel lautete das Torschussverhältnis 19:16 zugunsten der Avalanche.

„Wir hatten teilweise wirklich gute Szenen“, sagte Colorados Verteidiger Cale Makar. „Aber sie haben jeden Puck zum Tor gebracht und hatten leider ein paar Mal Glück. So ist das eben manchmal. Das müssen wir unterbinden und den Raum vor dem Tor beherrschen. Das ist uns heute teilweise nicht gelungen.“

Center Kyle MacLean brachte die Islanders in der sechsten Minute im Nachschuss mit seinem ersten Saisontor in Führung. Anders Lee baute die Führung in der 19. Minute nach einem schönen Querpass von Barzal aus.

„Heute kam das beste Team der Liga und ich finde, wir waren das ganze Spiel über auf Augenhöhe und haben unsere Chancen genutzt“, freute sich Barzal. „Die Chancenverwertung hat uns in den letzten Wochen ein paar Spiele gekostet, aber heute haben wir alles verwertet. Das war ein unglaublicher Sieg für unser Team.“

Islanders übernehmen die Kontrolle

Im zweiten Drittel schien bei Colorado die Luft raus zu sein. New York übernahm mit 16:7 Torschüssen deutlich die Oberhand. In der 27. und 28. Minute setzten sich die Islanders mit einem Doppelschlag weiter ab. Bo Horvat staubte zunächst nach einem Schuss von Rookie-Verteidiger Matthew Schaefer den Rebound ab. 61 Sekunden später erzielte Adam Pelech sein erstes Tor der Saison.

„Wir haben einige unglückliche Entscheidungen getroffen“, gab Avalanche-Trainer Jared Bednar zu. „Das hat uns Torchancen gekostet. Vor dem Tor haben sie mehr gekämpft. Es gab zu viele Rebounds. Sie haben zwei Tore nach Rebounds geschossen und hatten teilweise mehrere Nachschüsse. Das kann nicht sein. Da müssen wir mehr kämpfen und das haben wir heute nicht gemacht.“

COL@NYI: Barzal tanzt durch die Abwehr und trifft im Powerplay

Trotz des spielerischen Übergewichts der Islanders konnten sich die Gäste wieder näher an den Ausgleich arbeiten. Valeri Nichushkin und Martin Necas verkürzten auf 2:4, doch Barzal verwertete ein Powerplay in der 39. Minute zum 5:2.

„Wir wussten, dass das Spiel nicht vorbei war und wir weiter Druck machen müssen“, erklärte Lee. „Wir durften nicht nachlassen. Sie hatten in diesem Spiel immer wieder gute Wechsel und haben zwei Tore geschossen. Im dritten Drittel haben wir dann nicht so angefangen, wie wir wollten, aber wir haben uns beruhigt und sind wieder zu unserem Spiel gekommen. Das ist ein Zeichen von Reife von unserer Mannschaft.“

Sorokin hält Colorado in Schach

Die Avalanche bemühten sich bis zum Ende, doch Sorokin war im Islanders-Tor an diesem Abend nur schwer zu knacken. Im dritten Drittel brachte Artturi Lehkonen Colorado zwar nochmal auf zwei Tore heran, danach endeten aber alle Versuche beim Torhüter der Islanders und Casey Cizikas sorgte mit dem Empty-Netter für den Endstand.

„Sie waren gut, das muss man anerkennen“, zollte Bednar den Islanders Respekt. „Sie hatten ein wirklich gutes Spiel. Wir haben gekämpft und versucht, im Spiel zu bleiben. Einige Spieler hatten keinen guten Abend und haben komische Entscheidungen getroffen, diese Fehler waren teuer für uns. Am wichtigsten war aber, dass wir vor dem Tor nicht hart genug gearbeitet haben.“

Serien enden, Schaefer begeistert weiter

Für die Avalanche war es erst das zweite Spiel der Saison, aus dem sie ohne Punkt gingen. Zuletzt hatten sie am 25. Oktober in regulärer Spielzeit verloren. Mit 44 Punkten und einer Bilanz von 19-2-6 führen sie die NHL aber weiter an. Die Dallas Stars liegen drei Punkte hinter ihnen, haben aber auch schon ein Spiel mehr hinter sich. Für Colorado war es mit 17 Spielen die zweitlängste Punkteserie der Franchise-Geschichte. In der Saison 2021/22 hielten sie 19 Spiele ohne Nullrunde durch. Zu Hause sind die Avalanche weiterhin ungeschlagen.

Für den Topscorer der Liga endete ebenfalls eine Serie. Superstar Nathan MacKinnon hatte in jedem der vorherigen vier Spiele mindestens zwei Punkte erzielt und ein Tor geschossen. Er führt die NHL mit 46 Punkten und 22 Toren in beiden Kategorien an.

Matthew Schaefers Erfolgsserie geht hingegen weiter. Mit seinem Assist zum 3:0 erzielte der Abwehrspieler in seinem 28. NHL-Spiel seinen 20. Punkt (acht Tore, zwölf Assists). Nur ein Verteidiger erreichte diese Marke im Alter von 18 Jahren in weniger Spielen. Phil Housley gelang das 1982 in 25 Partien.

Die Avalanche bleiben in New York und haben einen Tag Pause, ehe sie gegen die Rangers antreten. Für die Islanders geht es nach sieben Heimspielen in Folge nach Florida, wo sie am Samstag auf die Tampa Bay Lightning treffen.

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