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MONTREAL --Team USA zog am Mittwoch mit einem 4-3 Sieg nach Penaltyschießen gegen Russland bei der Juniorenweltmeisterschaft 2017 in das Final ein. In einem wahren best-of-five Penaltythriller traten insgesamt 14 Schützen an. USAs Troy Terry avancierte mit drei Penaltytreffern zum Sieggaranten.

"Er hat großartige Skills, tolle Hände", lobte ihn Verteidiger Charlie McAvoy. "Er hat Eis im Blut. Das hat er heute Abend bewiesen."
Bis zum späten Penaltyerfolg war der Halbfinalsieg wie schon die Viertelfinalpartie gegen die Schweiz ein Kraftakt für das Junioren-Team-USA. Die Zuschauer im Bell Centre sahen ein anderes Bild als noch in der Vorrundenpartie, wo sich die USA mit 3-2 zwar ebenfalls nur knapp, aber dennoch spielbestimmend gegen Russland durchsetzte.
Vorallem in der ersten Spielhälfte dominierten nun die hochengagierten Russen. Das nahezu vollständig mit KHL-Spielern besetzte Team setzte zu einigen Sturmläufen an. Insbesondere die erste Sturmformation um Kapitän Kirill Kaprizov, Alexander Polunin und Mikael Vorobyov, die im Turnierverlauf für mehr als die Hälfte aller russischen Treffer verantwortlich war, konnte von der US-Defensive nur schwer werden.
Folgerichtig stellte der aktuelle Toptorjäger des Turniers Kaprizov (acht Tore) nach 11:54 Minuten auf 0-1 für Russland. Doch 55 Sekunden vor dem ersten Pausengang erzielte Colin White den für die Moral ungemein wichtigen 1-1 Ausgleich. Clayton Keller schoss vom linken Bullykreis, White fälschte unhaltbar für den russischen Keeper Ilya Samsonov ab.

Nach dem ersten Pausentee waren zunächst erneut die Russen am Drücker. Denis Guryanov schob nach 1:17 Minuten im zweiten Abschnitt einen Nachschuss zur 2-1 Führung für Russland in die Maschen. Doch auch diese Führung sollte nicht lange währen. In der 31. Spielminute schaltete sich US Kapitän Luke Kunin höchstpersönlich ein. In Überzahl feuerte Schweiz-Schreck Jordan Greenway einen harten Pass vor das russische Gehäuse, den Kunin zum 2-2 unter die Querlatte lenkte.
In der Folge entwickelten sich hüben wie drüben Torchancen. Beide Schlussmänner hielten ihre Arbeitsbereiche jedoch sauber. Die USA schoss 44 Mal auf Samsonovs Kasten, Russland gab insgesamt 36 Schüsse auf Parsons ab.
Keine vier Minuten vor dem zweiten Kabinengang versuchte es White vom linken Bullykreis. Abgefälscht von einem russischen Verteidiger trudelte die Scheibe an Samsonov vorbei ins Tor. Erstmalig stand eine Führung für die USA zu Buche.
Doch danach verpassten die USA es, Kapital aus ihren Großchancen zu schlagen. Unter anderem vergab US-Stürmer Clayton Keller im Schlussabschnitt einen Foulpenalty. Russland bescherte ihnen hierfür die Quittung. In der 46. Spielminute erzielte Denis Guryanov den vielumjubelten 3-3 Ausgleich.
Weil in der Folgezeit keine Mannschaft die Entscheidung herbeiführen konnte, musste das Penaltyschießen herhalten. Dort behielt der Amerikaner Terry die Nerven und versenkte den 14. Penalty zur Entscheidung. Im Finale am 5. Januar wartet Kanada auf sie.
"Ich bin so Glücklich für meine Jungs. Sie haben heute Abend einen Kampf gezeigt", erklärte US-Coach Bob Motzko. "Wir haben ein wahnsinniges Spiel erlebt. Wir werden das für eine kurze Weile genießen. Meine Jungs wissen jedoch, dass ihre Mission noch nicht erledigt ist. Es ist toll zu wissen, dass wir morgen die Chance auf die Goldmedaille haben.