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Spiel 4 der Serie im Western Conference Finale zwischen den Vegas Golden Knights und den Winnipeg Jets ging am Freitagabend in der T-Mobile Arena in Las Vegas am Ende mit 3:2 an die Gastgeber. Dabei stellte sich einmal mehr heraus, dass ein Gegner den Golden Knights nicht allzu viel anbieten muss, damit diese daraus Kapital zu ihren Gunsten schlagen können.

So half es den Gästen aus Kanada beispielsweise auch nicht, dass sie mit 38:29 Torschüssen in diesem Spiel erneut das klar aktivere Team auf dem Eis waren. Zwei Möglichkeiten, die Winnipeg den Rittern unfreiwillig anbot, sollten am Ende schon ausreichen, um letztendlich den Unterschied zu Gunsten des Expansion Teams des vergangenen Sommers auszumachen.

So fiel das frühe 1:0 durch William Karlsson in der dritten Spielminute in einem durchaus leicht vermeidbaren Powerplay für die Gastgeber. Eine Situation, die die Jets ursprünglich auch unbedingt ausschließen wollten.
Das spielentscheidende 3:2 für Vegas im Schlussdrittel durch Reilly Smith entsprang zudem einem auffälligen Fehler von dem zuletzt überzeugend agierenden Defensivspezialisten Winnipegs, Dustyn Byfuglien, der sich einen für ihn eigentlich untypischen folgenschweren Scheibenverlust leistete.
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Diese beiden überflüssigen Angebote an die Gastgeber reichten am Ende aus, um die abermalige Pleite der Jets zu besiegeln und somit eine aus Sicht der Kanadier bedrohliche 1:3-Situation in der Serie auszulösen. Denn jetzt reicht den Golden Knights schon ein einziger weiterer Sieg in einem der noch maximal möglichen drei Spiele, um in das große Finale um den begehrten Stanley Cup einzuziehen.
Doch ganz so weit wollen die Jungs aus der Spielerstadt aktuell gar nicht denken, selbst wenn es naturgemäß schwer fällt, diese Träume zu pflegen. "Wir dürfen uns jetzt nicht aus der Konzentration bringen lassen, dürfen nicht zu weit vorausblicken. Wichtig ist ganz fokussiert und in der Gegenwart zu bleiben", warnte beispielsweise Jonathan Marchessault, der am Freitag seinen 18. Punkt der diesjährigen KO-Phase beisteuern konnte.
Der Schweizer Luca Sbisa in Reihen der Knights zeigte sich unmittelbar nach dem Spiel gegenüber NHL.com/de seinerseits äußerst zufrieden mit dem Ergebnis des Abends: "Es ist toll, dass bei uns alle vier Reihen ihren Anteil am Team-Erfolg haben. Natürlich spielt Fleury überragend, doch bei uns passt es aktuell im gesamten Team einfach."
Wenn es am Sonntag ab 21 Uhr MESZ, zum womöglich schon letzten Spiel der Serie in Winnipeg kommt, dann sollten die Jets unbedingt konsequenter darauf bedacht sein, den Gästen nicht erneut solche Möglichkeiten anzubieten.
Veteran James Neal erwartet jedenfalls garantiert keinen leichten Serien-Ausklang für Vegas. Ganz im Gegenteil: "Das wird ein 'Krieg' werden. Sie stehen schon mit dem Rücken zur Wand und werden alles versuchen uns aufzuhalten. Darauf müssen wir uns einstellen, wenn wir dort bestehen wollen."

Vegas-Coach Gerard Gallant gab sich nach dem erneuten Heimsieg mit dem Gesehenen zufrieden. "Unsere Taktik ist heute gut aufgegangen. Wir nutzen die uns vom Gegner angebotenen Möglichkeiten konsequent. Das ist gut. Die Jungs arbeiten alle hart für den Teamerfolg und unser Torhüter ist heute gewohnt stark gewesen. Wenn wir das so fortsetzen können, dann bin ich zufrieden und grundsätzlich optimistisch für die nächsten Tage."
Eine nicht ganz ernstzunehmende Kritik in Richtung der eigenen Fans äußerte der Trainer auf der Pressekonferenz: "Es war so laut in der Halle, dass ich mich teilweise nur sehr schwer mit den Spielern verständigen konnte", schmunzelte er, um dann sofort nachzuschieben: "Nein, unsere Fans sind einmal mehr ganz phantastisch gewesen!"
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Doch nun müssen die Golden Knights wieder vor den weißen Fans in Winnipeg bestehen. "Das ist eine tolle Möglichkeit für uns am Sonntag. Wir werden alles geben und versuchen das Spiel dort wieder zu gewinnen. Wir müssen schnell spielen und unsere Möglichkeiten dann wieder so konsequent nutzen. Ich freue mich schon darauf wieder dort zu spielen", ließ auch Erik Haula das Selbstvertrauen von Vegas durchschimmern.
Keine leichte Aufgabe also für Winnipeg den Lauf dieses Erfolgsteams zu stoppen, das nach einer Auftaktniederlage im Conference Finale die folgenden drei Vergleiche allesamt für sich entscheiden konnte, obwohl es längst nicht immer den besseren Eindruck auf dem Eis hinterließ, sondern häufig schlicht durch seine große Effektivität überzeugte.
Dass sie durchaus in der Lage sind, die Serie bereits in Spiel 5 zu beenden, das haben die Golden Knights in den letzten Tagen und Wochen bereits mehrfach eindrucksvoll gezeigt. Dann würden sie als erstes Team in das Stanley Cup-Finale des Jahres 2018 einziehen