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Ab dem 1. August nimmt NHL.com/de mit seiner 31 in 31 Serie jedes Team genauer unter die Lupe. Von den wichtigsten Geschehnissen und Spielern bis hin zu Stärken und Schwächen, bieten wir eine umfassende Bestandsaufnahme der Klubs in der Liga.

In dieser Ausgabe geht es um die Vancouver Canucks.
Die Vancouver Canucks bewiesen in den vergangenen fünf Jahren ein gutes Händchen bei der Verpflichtung von aufstrebenden, talentierten Spielern, die ihren Weg in der NHL machen werden oder ihn beginnen.
Center Bo Horvat gab in der Saison 2014/15 sein Debüt. Er war der erste des jungen Dreigespanns im Angriff, das den Canucks noch viel Freude bereiten wird. Ihm folgte Rechtsaußen Brock Boeser, den die Canucks beim NHL-Draft 2015 in der ersten Runde an 23. Stelle ausgewählt hatten. Boeser stand am 25. März 2017 erstmals im Aufgebot und konnte sich postwendend als Torschütze auszeichnen. Mittlerweile hat der 22-Jährige 116 Punkte (59 Tore, 57 Assists) in 140 Partien auf der Haben-Seite.

NYR@VAN: Boeser schießt in Überzahl das Erste

Und dann wäre da auch noch Vancouvers schwedische Sturmhoffnung Elias Petterson, der in seiner Rookie-Saison 2018/19 zu überzeugen wusste. Der 20-jährige Center führte mit 66 Punkten (28 Tore, 38 Assists) in 71 Spielen nicht nur die teaminterne Scorerwertung der Westkanadier an, sondern wurde im Anschluss seiner Premieren-Saison auch noch mit dem Gewinn der Calder Trophy geehrt. Eine Auszeichnung, die selbst den in Vancouver so innig verehrten Landsleuten Pettersons, Daniel und Henrik Sedin verwehrt blieb, die ab 2000/01 insgesamt 18 Jahre lang die Gesichter dieser Organisation waren.
Bilanz 2018/19: 35-36-11, 12. Platz in Western Conference
Playoffs 2019: Nicht qualifiziert
Trainer: Travis Green, seit 26. April 2017
Zugänge: Justin Bailey, Jordie Benn, Oscar Fantenberg, Micheal Ferland, Tyler Graovac, Zane McIntyre, J.T. Miller, Tyler Myers, Francis Perron
Abgänge: Derek Dorsett, Tanner Kero, Brendan Gaunce, Markus Granlund, Ben Hutton, Yan Pavel Laplante, Michael Leighton, Evan McEneny, Derrick Pouliot, Tom Pyatt, Luke Schenn
Die Zukunft der Canucks könnte so rosig aussehen, wenn es ihnen gelingen würde, erfahrene Spieler zu integrieren, die eine Führungsrolle auf und abseits des Eises übernehmen. In der jüngsten Vergangenheit mangelte es ihnen nicht an Akteuren, die jährlich ein Gehalt im mittleren einstelligen Millionenbereich bezogen, die in sie gesetzte Erwartungen jedoch nicht erfüllten.
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In der Offseason unternahm General Manager Jim Benning einen neuen Versuch. Er handelte am 22. Juni ein Tauschgeschäft mit den Tampa Bay Lightning aus und holte J.T. Miller nach Vancouver. Der 26-jährige Stürmer könnte jener Spielertypus sein, nach dem die Canucks so lange gesucht hatten. Miller kann sowohl auf der Außenbahn als auch in der Mitte eingesetzt werden. In den vergangenen drei Spielzeiten überzeugte er mit 56, 58 und 47 Punkten durch konstante Leistungen bei den New York Rangers und den Lightning. Der Erstrunden-Draftpick der Rangers von 2011 (Nr. 15) ist jetzt an einem Punkt seiner Karriere angekommen, an dem er noch mehr Verantwortung übernehmen muss.
Unterstützung bekommt Miller durch Micheal Ferland. Der 27-jährige Linksaußen unterschrieb wie die Verteidiger Tyler Myers, 29, und Jordie Benn, 32, als Unrestricted Free Agent einen Arbeitsvertrag bei den Canucks.

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Benning hat für alle Neuzugänge die Messlatte sehr hoch gehängt.
"Unser Ziel ist es, uns für die Playoffs zu qualifizieren, damit unsere jungen Spieler erfahren, was Playoff-Eishockey ist", ließ Benning am 20. August wissen. "Das ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Entwicklung. Mit der Verpflichtung dieser Spieler im Sommer verfolgen wir das Ziel, immer besser zu werden und ein wettbewerbsfähiges Team aufzustellen, das um einen Playoff-Platz mitkämpfen kann."
Es ist fraglich, ob seine Rechnung bereits in der kommenden Saison voll aufgeht. Ein weiterer Aspekt spielt hierbei eine Rolle: Wird ein Sven Baertschi vom Verletzungspech verschont bleiben? Im Alter von 22 Jahren stieß der Berner Ende 2014/15 zu den Canucks. Bärtschi fand sich bei ihnen überraschend schnell zurecht und schnürte bereits in seinem dritten Spiel einen Doppelpack. Mittlerweile ist er zu einem NHL-Spieler gereift, der durch seine erlebten Hochs und Tiefs in der Lage ist, eine Vorbildfunktion auszufüllen.
Auch wenn ihn Coach Travis Green nicht ausdrücklich erwähnte, Bärtschi zählt zu jenen Protagonisten, auf die man in Vancouver baut.
"Jeder spricht darüber, wie die Jungs, die wir im Sommer geholt haben, uns weiterbringen. Sie werden unseren jungen Spielern mit Sicherheit helfen", sagte Green. "Unsere jungen Teammitglieder sind die, von denen wir sehen möchten, was in ihnen steckt. Wir brauchen sie und ihr Talent, um uns auf die nächste Stufe zu hieven."