Die Colorado Avalanche und ihr Stürmer Nathan MacKinnon ziehen unaufhaltsam ihre Kreise. Am Dienstag gewann die Vertretung aus Denver zu Hause in der Ball Arena mit 3:1 gegen die Vancouver Canucks und punktete damit im 17. Spiel hintereinander. MacKinnon steuerte einen Doppelpack zum jüngsten Erfolg bei und verlängerte seinen persönlichen Punktestreak auf vier Partien. Dabei verbuchte er jedes Mal mindestens zwei Zähler. Mit 22 Treffern und 46 Punkten führt er die Torschützenliste und die Scorerwertung in der NHL an.

Dabei befand sich MacKinnon in der Begegnung mit den Canucks nicht einmal im Vollbesitz seiner Kräfte, wie Trainer Jared Bednar im Nachgang verriet. „Nate gehörte zu den Jungs im Team, die krank waren. Deshalb hat er sich bei den Checks etwas zurückgehalten, weil sie viel Kraft kosten. Aber sein Auftritt hat einmal mehr gezeigt, dass es nicht darauf ankommt, in jeder Situation zu glänzen, sondern in den wichtigen Momenten. Genau das hat er getan“, sagte der Coach und schickte ein weiteres Lob hinterher: „Er macht den Unterschied, selbst wenn er nicht in bester Verfassung ist. Das ist wirklich bemerkenswert.“

VAN@COL: MacKinnon donnert eine Schlagschuss-Direktabnahme ins Tor

In der Schlussminute des ersten Drittels erzielte MacKinnon den für den weiteren Spielverlauf wichtigen 1:1-Ausgleich. Es war das 149. Mal in seiner NHL-Laufbahn, dass er in einem Match den Gleichstand für die Avalanche herstellte. Mit dieser Ausbeute verdrängte er Michel Goulet in dieser Kategorie vom vierten Platz in der Franchise-Allzeitwertung. Vor ihm liegen nun nur noch Joe Sakic (335), Peter Stastny (175) und Milan Hejduk (167).

Kurz vor Ablauf des zweiten Durchgangs war MacKinnon erneut zur Stelle und besorgte den 3:1-Endstand. 34 Sekunden Restspielzeit zeigte die Uhr an, als der Puck einschlug. Mit der Direktabnahme aus dem rechten Bullykreis machte er sein 14. Mehrfach-Punkte-Spiel in der laufenden Saison perfekt. Der Center hat in dieser Saison mehr Einsätze mit zwei oder mehr Zählern als mit einem (12) auf dem Konto.

2025 fehlte der Name MacKinnon lediglich in zwei Heimspielen - bezogen auf die reguläre Saison und die Stanley Cup Playoffs - in der Scorer-Rubrik auf dem Spielberichtsbogen. Wenn er in den sechs noch ausstehenden Partien in diesem Jahr vor eigenem Publikum jeweils punktet, wäre er der vierte Akteur in der Ligahistorie, der in mindestens 30 Partien eines Kalenderjahres in eigener Halle nur zweimal nicht zu den Scorern seiner Mannschaft gehört hat. Das haben bislang nur Wayne Gretzky, Mario Lemieux und Paul Kariya geschafft.

Sollte MacKinnon mit der aktuellen Frequenz weiterscoren, würde er bezogen auf die volle Saison mit 69 Toren und 145 Punkten neue persönliche Bestmarken aufstellen. Bis dato stehen seine Rekordwerte bei 51 Treffern und 140 Zählern, die er beide 2023/24 erreichte. Daran wollte er im Anschluss an das Aufeinandertreffen mit den Canucks allerdings nicht denken. „Ich bin im Moment einfach nur müde. Die vergangenen Tage saß ich nur herum“, ließ er ob seiner geschwächten Gesundheit wissen.

Vancouver Canucks v Colorado Avalanche

Sein Team befindet sich ebenfalls auf Rekordkurs. Der 17 Parten umfassende Punktestreak mit einer Bilanz von 14-0-3 ist der zweitlängste in der Klubgeschichte. Um die Serie von 19 Spielen nacheinander mit einem Punktgewinn aus der Saison 2021/22 zu egalisieren, muss die Mannschaft in den zwei anstehenden Auftritten in New York - am Donnerstag bei den Islanders und am Samstag bei den Rangers - ebenfalls mindestens einen Zähler einsacken. Gelingt dies, könnte die Avalanche am Sonntag beim Auswärtsduell gegen die Philadelphia Flyers einen neuen Franchise-Rekord aufstellen.

Dafür wird es jedoch nötig sein, so wenig wie möglich Fehler zu machen. Gegen die Canucks leistete sich Colorado nach dem Geschmack von Trainer Bednar im ersten Drittel ein paar zu viel. „Wir haben in dieser Phase einige ungute Entscheidungen getroffen. Das war nicht gut. Im weiteren Verlauf sind wir aber in die Gänge gekommen“, lautete seine Einschätzung zum Sieg gegen Vancouver.

In der Liga ist das Team der Avalanche das Maß aller Dinge. Nur einmal ging es vollkommen leer aus. Mit 44 Punkten (19-1-6) aus 26 Spielen führt Colorado die NHL-Gesamtwertung mit fünf Zählern Vorsprung auf die Dallas Stars an, die sogar eine Begegnung mehr absolviert haben.

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