Gute Teams gewinnen ihre Spiele auch, wenn es mal nicht richtig rund läuft. Das bewahrheitete sich einmal mehr beim Auftritt der Toronto Maple Leafs im Madison Square Garden am Freitagabend (Ortszeit). Die Mannschaft von Trainer Craig Berube gewann etwas glücklich mit 3:2 bei den New York Rangers und setzte sich so wieder an die Spitze der Atlantic Division. Die Gäste konnten sich einmal mehr auf Torwart Anthony Stolarz verlassen.
Trainer von professionellen Sportmannschaften sind generell nicht leicht zufriedenzustellen. Es ist ihr Job, immer noch das Haar in der Suppe zu finden, auch wenn es noch so gut läuft. Diese Einstellung kann dem Team aber auch helfen, damit es nicht auf falsche Gedanken kommt. Craig Berube jedenfalls sah nach dem Erfolg seines Teams in Manhattan nicht glücklich aus. Okay, seine Mimik ist oftmals schwierig zu lesen. Aber diesmal zogen sich die Mundwinkel nicht nach oben zu einem angedeuteten Lächeln. Und das, obwohl sein Team erneut gewonnen und damit die jüngste Siegesserie auf vier Spiele ausgebaut hatte.
Berube grantelt
Ursachenforschung: „Wir haben irgendwie einen Weg gefunden, zu gewinnen. Aber wir haben nicht genügend in der Offensive generiert. Wir haben einfach nicht zu unserem Spiel gefunden“, grantelte Berube, der 2019 die St. Louis Blues zum Gewinn des Stanley Cups geführt hatte. Sein Team habe zu viel Zeit in der eigenen Verteidigungszone verbracht. Das Pressing habe nicht funktioniert. Doch es gab offenbar auch Dinge, die dem Coach gefallen haben. Das Unterzahlspiel, zum Beispiel. Und der erneut sehr gute Auftritt von Keeper Anthony Stolarz.
Der Torwart sorgte mit 33 Saves dafür, dass die Gäste aus Toronto in der Position waren, die Partie für sich zu entscheiden. Sein Gegenüber, Igor Shesterkin, kam lediglich auf 14 Paraden, was Berubes These von der mangelnden Offensive stützt. Auf der anderen Seite zeugte es aber von einer guten Effektivität, die die Maple Leafs an den Tag legten. Weder bei Stolarz noch bei Joseph Woll habe er vor der Saison große Erwartungen gehabt, räumte Berube nach der Partie gegen die Rangers ein. „Aber beide haben extrem gut gespielt in dieser Saison.“
Zufrieden war Berube mit der Leistung seiner Verteidiger, etwa, wie sie die Schüsse der Gegner geblockt haben. „Wir haben es verstanden, die Rangers zu zwingen, dass sie Schüsse von den Außenpositionen nehmen mussten.“ Da passte es, dass ein Verteidiger Toronto früh in Führung brachte. Oliver Ekman-Larsson ließ in Überzahl mit seinem Direktschuss nach knapp zwei Minuten Shesterkin keine Chance. Pech für die Maple Leafs: Ekman-Larsson musste nach gut fünf Minuten im Schlussdrittel verletzt vom Eis und kam auch nicht wieder zurück. Trotz des Treffers fand Berube auch in Richtung seiner Überzahl-Formationen deutliche Worte: „Wir müssen im Powerplay härter arbeiten. Es geht in diesen Situationen nicht nur darum, schöne Spielzüge zu machen. Man muss auch andere Dinge tun, um erfolgreich zu sein.“


















