TBL 3-27

Die Tampa Bay Lightning haben einen Lauf: Mit einem 3:1-Heimsieg gegen die Boston Bruins am Mittwochabend in der Amalie Arena baute Tampa seine Punkteserie auf acht Spiele aus (7-0-1) und gewann zehn der letzten 14 Spiele (10-2-2).

Point und Hedman kehren zurück – Kucherov und Vasilevskiy glänzen

Mit Nummer-1-Center Brayden Point und Abwehrchef Victor Hedman meldeten sich bei den Lightning zwei Schlüsselspieler nach Verletzungen (beide Lower Body) zurück und hatten direkt einen Einschlag: Point (1-0-1, vier Torschüsse) erzielte den Siegtreffer zum 2:1 mit einem Bauerntrick (27.). Hedman (0-1-1, fünf Checks) legte das Empty-Net-Tor von Nikita Kucherov zum 3:1-Endstand auf und erreichte damit zum dritten Mal in seiner NHL-Karriere die 70-Punkte-Marke (12-58-70).

„Das heute war eines unserer kompletteren Spiele“, analysierte Point. „Wir haben auf die Details geachtet. Boston hat eine großartige Mannschaft, die zu ihren Chancen kommt, doch wir haben sie gut gedeckt und ‚Vasy‘ hat ein paar wichtige Paraden gezeigt.“

BOS@TBL: Point fährt hinter das Tor und ist mit einem Bauerntrick erfolgreich

Gemeint ist Tampas Torwart Andrei Vasilevskiy, der nicht nur stark hielt (23 Saves, 95,8 Prozent Fangquote), sondern auch den sekundären Assist für Kucherovs „Empty Netter“ lieferte.

„Ich denke, wir haben über die gesamten 60 Minuten konstant gespielt. Es hat sich so angefühlt wie ein Playoff-Spiel“, sagte Vasilevskiy, der in seinen letzten zwölf Starts eine beachtenswerte 8-2-2-Bilanz vorweisen kann.

Kucherov markierte sein 42. Saisontor und stellte damit einen neuen persönlichen Bestwert auf. In der Saison 2018/19 waren ihm 41 Treffer gelungen. Aktuell führt der Flügelstürmer die Scorerwertung in der NHL an (42-82-124) und dürfte sich bis zum Ende der regulären Saison ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Nathan MacKinnon (Colorado Avalanche, 45-78-123) liefern.

Lightning erwischt müde Bruins

Enorm wichtig für den weiteren Spielverlauf aber war das 1:0 von Mitchell Chaffee (11.).

„Boston hatte zuvor ein hart-umkämpftes Spiel. Die Nachricht an meine Spieler war, dass wir sie in Phasen erwischen können, in denen sie müde sind. In Führung zu gehen war heute wichtig“, erklärte Lightning-Trainer Jon Cooper. „Ich will nichts von dem kleinreden, was wir heute gezeigt haben. Wir haben vom ersten Puck-Drop bis zur Schlusssirene gut gespielt.“

Zwar glichen die Bruins zwischenzeitlich durch Danton Heinen aus (18.), doch liefen sie bereits früh im zweiten Drittel wieder einem Rückstand hinterher.

„Wir wussten, dass sie am Vortag schon gespielt hatten, und konnten davon profitieren“, sprach auch Vasilevskiy das Thema Müdigkeit an. „Wir wachsen als Team zusammen und jagen einen Playoff-Platz. Nur weil wir unsere letzten Spiele gewonnen haben, heißt das nicht, dass wir es schon geschafft haben. Wir müssen weiter Gas geben.“

BOS@TBL: Vasilevskiy schraubt sich auf dem Rücken liegend zu einem Save

Tampa (40-25-7) ist Vierter in der Atlantic Division, belegt gleichzeitig den ersten Wildcard-Platz in der Eastern Conference, kann angesichts von acht Punkten Vorsprung auf einen Nicht-Playoff-Platz und der Formstärke der letzten Wochen aber nach oben schauen: Rang drei, den die Toronto Maple Leafs (40-22-9) belegen, ist nur noch zwei Zähler entfernt.

Obwohl die Maple Leafs ein Spiel weniger absolviert haben, haben die Lightning das Überholmanöver in der eigenen Hand, denn der Spielplan weist noch zwei direkte Duelle zwischen beiden Teams aus: am 3. April in Toronto sowie im letzten Saisonspiel am 17. April in Tampa.

Boston schwächelt

Boston (42-17-15) ist nach wie vor Spitzenreiter in der Atlantic Division, doch bereitet der Trend Sorgen: Die Bruins haben drei ihrer letzten vier Spiele verloren. Kapitän Brad Marchand wartet seit acht Partien auf ein Tor.

„Eine bittere Niederlage“, hatte Bostons Stürmer David Pastrnak in Tampa gesehen. „Wir waren nicht gut genug und hätten es nicht verdient gehabt, zu gewinnen. Das Ergebnis ist genau so, wie es sein sollte. Wir haben unser Powerplay nicht zum Laufen gebracht und sind auch im 6-gegen-5 nicht in die Offensivzone gekommen.“

„Ich will jedes Spiel gewinnen“, ärgerte sich auch Bruins-Torwart Linus Ullmark. „Vielleicht sprechen gerade die Emotionen in mir, aber derzeit schaut es so aus, als lasse ich zu viele Gegentore zu.“

Für Boston geht es in der zweiten Hälfte eines Sechs-Spiele-Roadtrips nun zu den Washington Capitals, Nashville Predators und Carolina Hurricanes.

Tampa genießt zweimal in Folge Heimrecht gegen die New York Islanders und Detroit Red Wings.

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