Das Beste der Seattle Kraken

Ab Mitte September beginnen in der NHL die Training Camps zur Vorbereitung auf die Saison 2022/23. Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga genauer unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme umfasst die wichtigsten personellen Veränderungen, die Schlüsselspieler, die Stärken und Schwächen sowie die Playoff-Chancen.
In der heutigen Ausgabe: Seattle Kraken

Eine erwartet schwierige erste Saison liegt hinter den Seattle Kraken. Im Expansion Draft waren die Manager der anderen Mannschaften vorgewarnt vom Erfolg der Vegas Golden Knights und vermieden spektakuläre Transaktionen. Entsprechend herausfordernd war es für Ron Francis, den GM der Kraken, eine Mannschaft aufzubauen, die direkt die Chance hat, sich für die Playoffs zu qualifizieren. Nach 82 Spielen stand fest, dass das Unterfangen gescheitert war und die Sommerpause für notwendige Verstärkungen genutzt werden müsse.
Reguläre Saison 2021/22: 27-49-6, 8. Platz in der Pacific Division
Stanley Cup Playoffs 2022: nicht qualifiziert
Trainer:Dave Hakstol, 2. Saison
Top-Zugänge: G Martin Jones, D Justin Schultz, F Andre Burakovsky, F John Hayden, F Oliver Bjorkstrand, D Michal Kempny
Top-Abgänge:F Riley Sheahan, D Haydn Fleury, F Daniel Sprong
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Große Veränderungen wird es in der kommenden Saison in Seattle geben. In allen Mannschaftsteilen hat Francis für Verstärkungen gesorgt und dabei selbst den Platz hinter der Bande nicht ausgespart. Sowohl auf der Position des Torwarttrainers als auch des Assistenzcoaches weht mit Steve Briere (Torhüter) und Dave Lowry (Assistent) nun frischer Wind.
Besonders Lowry weiß, als ehemaliger Spieler, wie die Akteure zu Bestleistungen getrieben werden können. "Mehr als 1000 Spiele in der NHL absolviert zu haben bringt direkt Glaubwürdigkeit", unterstrich Chef Dave Hakstol eines der wichtigsten Merkmale seines neuen Assistenten "Er war seine gesamte Karriere ein solider und charakterstarker Spieler, Mitspieler und Trainer. Wir freuen uns darauf, mit ihm noch mehr Erfahrung zu gewinnen."
Nicht nur auf der Bank wurde eine Frischzellenkur eingeleitet, sondern auch auf dem Eis. Die Schwachstellen, die es zu beheben galt, waren nicht zu übersehen und durchaus vielfältig. Mit Martin Jones wurde ein neuer Torhüter verpflichtet, der Philipp Grubauer die notwendige Unterstützung geben soll. In der Verteidigung stattete Francis mit Justin Schulz und Michal Kempny zwei erfahrene Defender mit Kraken-Arbeitspapieren aus.

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Besonders Schulz soll dem eigenen Überzahlspiel mehr Kreativität und Durchschlagskraft geben. "Wir wollten in der eigenen Zone jemanden verpflichten, der unser Powerplay verbessert", erklärte Francis die Verpflichtung. "Wir sind der Meinung, dass Justin das tun kann. Er hatte bisher nicht viel Gelegenheit Überzahl zu spielen. Er war in Washington hinter John Carlson und in Pittsburgh hinter Kris Letang. Wir bieten ihm eine gute Gelegenheit."
Noch größer als in der eigenen Zone wogen die Probleme im Angriff. Mit 216 Treffern waren die Kraken die Mannschaft mit den viertwenigsten Toren. Ein Torjäger stand entsprechend eben so auf der Liste wie ein spielstarker Allrounder.
Andre Burakovsky soll die Rolle des Puckverteilers mit schnellen Beinen und gutem Abschluss übernehmen. Der in Klagenfurt (Österreich) geborene Schwede kommt als Stanley Cup Sieger von den Colorado Avalanche nach Seattle. "Er ist mit 27 gerade im richtigen Alter. Er hat Geschwindigkeit und gute Spielmacherqualitäten. Er hat einen großartigen Schuss", schwärmte Francis. "Unser Gedanke ist, dass er mit mehr Gelegenheiten hier sein Potenzial ausspielen kann." In Seattle sei Burakovsky ein Top-Sechs oder sogar Top-Drei-Angreifer.

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Durch die Verpflichtung von Johnny Gaudreau durch die Columbus Blue Jackets fiel ein Dominostein so, dass sich für die Kraken eine weitere Option ergab. Mit Oliver Bjorkstrand wurde der beste Torjäger der Blue Jackets verfügbar. Francis schlug zu und füllte somit eine weitere Lücke im Kader. "Wir sind begeistert, Oliver in unserer Organisation willkommen zu heißen", freute sich Francis. "Er hat das beste Jahr seiner Karriere hinter sich und hat in Columbus viel offensive Eiszeit bekommen. Seine Kreativität und sein Eishockeyverstand werden eine gute Ergänzung für unsere Stürmer sein."
Bjorkstrand erfuhr von dem Trade, der ihn nach Seattle brachte, in den Flitterwochen. "Nachdem ich etwas darüber nachgedacht hatte, war ich sehr gespannt und habe angefangen, darüber nachzudenken ein Teil davon zu sein, wie wir hier eine Siegermentalität aufbauen."
Der Weg zu einem Gewinnerteam wird für Seattle sicher kein leichter, doch mit den gezielten Ergänzungen sollten die Playoff-Chancen in der kommenden Saison deutlich größer sein als im ersten NHL-Jahr der Franchise. "Wir versuchen in die Playoffs zu kommen", setzte Jones die Messlatte für die Spielzeit 2022/23.

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