Eberles Top 5 Tore in 2021/22

Ab Mitte September beginnen in der NHL die Training Camps zur Vorbereitung auf die Saison 2022/23. Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga genauer unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme umfasst die wichtigsten personellen Veränderungen, die Schlüsselspieler, die Stärken und Schwächen sowie die Playoff-Chancen.
In der heutigen Ausgabe: Seattle Kraken

Eine lehrreiche Eröffnungssaison liegt hinter den Seattle Kraken und in der Sommerpause bekam der Kader einen neuen Anstrich, der für die folgenden Jahre den Weg weisen soll. Der nächste Schritt nach dem Start als NHL-Franchise ist die Entwicklung zu einem Playoff-Anwärter. Mit den Ergänzungen könnte der Weg in die Schlussrunde deutlich kürzer geworden sein, als er noch nach der vergangenen Saison schien.
Schlüsselspieler
Mit Philipp Grubauer wird auch in der kommenden Saison der Fokus auf der ersten Top-Verpflichtung der Kraken-Franchise liegen. Der Schlussmann wurde vor der Spielzeit 2021/22 als Free Agent unter Vertrag genommen und musste sich in Seattle erst einleben. In seinem zweiten Jahr bei den Kraken bekommt er Unterstützung durch Martin Jones. Mit Steve Briere soll ein neuer Goalie-Coach für noch mehr Stabilität zischen den Pfosten sorgen.

Grubauers Top 5 Saves in 2021/22

In den anderen Mannschaftsteilen dürfte der Fokus auf den Neuzugängen liegen. Die Erwartungen an Oliver Bjorkstrand (von den Columbus Blue Jackets) und Andre Burakovsky (von den Colorado Avalanche) sind hoch, wird beiden doch zugetraut, dass sie die ersten beiden Formationen der Kraken verstärken. Mit Jared McCann, Yanni Gourde und Jordan Eberle bleiben zusätzlich die drei Top-Scorer der vergangenen Saison an Bord.
In der eigenen Zone kann von Vince Dunn der nächste Schritt erwartet werden. Mit 25 Jahren war der Verteidiger bereits 2021/22 der punktbeste Defender der Kraken. Die Ergänzung von Justin Schultz dürfte die Kräfteverhältnisse in den Defensivreihen jedoch noch etwas verschieben.
Stärken
In der Vorsaison waren die Kraken in keiner Statistik wirklich herausragend gut aufgestellt. Der Vorteil in Seattle muss die mannschaftliche Geschlossenheit sein. Keiner der Akteure ragt als Superstar heraus. Entsprechend gut dürften die Kraken auch gerüstet sein, sollte ein Spieler ausfallen. Wenn die Neuzugänge einschlagen, dürfte das Offensivspiel sich stark verbessern und auch Ansprüchen des NHL-Mittelfelds entsprechen.
Verbesserungspotenziale
Die Möglichkeiten zur Verbesserung hat Ron Francis erkannt und in der Sommerpause hart daran gearbeitet. Besonders in der offensiven Durchschlagskraft wurden durch die Neuzugänge klare Verbesserungen erzielt. Was den Kraken jedoch weiterhin fehlt, ist der eine spielentscheidende Akteur. Ein Superstar ist im Seattle-Kader nicht zu finden.
Neben dem fehlenden Go-To-Guy dürfte die eigene Zone eine Schwachstelle darstellen. Der Fokus bei den Verbesserungen lag auf dem eigenen Angriff, so dass die defensive Zone unter zu viel Offensivdrang leiden könnte.

Das Beste der Seattle Kraken

Spieler aus DACH
Grubauer ist als Nummer-Eins-Torhüter eines der Gesichter der Franchise. Der deutsche Schlussmann musste sich erst in Seattle einleben, ehe er an seine Form aus Colorado anknüpfen konnte. Für die kommende Saison wird er sich sicher das Ziel gesetzt haben, dass er mit konstanten Leistungen die Kraken auf das nächste Level bringt. Mit Martin Jones bekommt er nun auch stärkere Konkurrenz im Kampf um die Starts.
Vielversprechende Talente
Das erste Development Camp der Kraken zeigte, dass der Pool an Nachwuchstalenten in Seattle mittlerweile gut gefüllt ist. Besonders Shane Wright und Matty Berniers stachen beim Vergleich der jungen Spieler heraus und dürfen sich Hoffnungen auf die NHL machen.
Berniers stand bereits 2021/22 in zehn Partien für die Kraken auf dem Eis. Zuvor absolvierte der Nummer-Zwei-Pick des NHL Draft 2021 37 Partien für die University of Michigan in der AHL. Hierbei schoss er 20 Tore und bereitete 23 weitere vor. Den Sprung in die NHL schaffte er nahezu mühelos und kam in seinen zehn Spielen auf neun Punkte (3 Tore, 6 Assists).
Wright wurde ein Jahr nach Berniers an vierter Stelle ausgewählt und war lange der designierte Nummer-Eins-Pick. In einer starken OHL-Saison sammelte er in 63 Spielen 94 Punkte (32 Tore, 62 Vorlagen). Wright wäre der Spielertyp, der Seattle noch fehlt, glänzt er doch nicht nur offensiv, sondern auch in der Rückwärtsbewegung. Diese Qualitäten könnten ihm schon 2022/23 den Sprung in die NHL bringen.
Ein weiterer Akteur, der sich in den Vordergrund gespielt hat, ist Jacob Melanson. Der Außenstürmer konnte in der QMJHL mit 56 Punkten in 54 Spielen überzeugen. Er wurde 2021 an Position 131 in der fünften Runde ausgewählt. Ob Melanson den Weg in die NHL schon in diesem Jahr findet, oder ob er den Umweg über die AHL gehen muss, dürfte von den offenen Positionen im Kader abhängen.
Playoff-Chancen
Die Playoffs scheinen für die Kraken, trotz der Verstärkungen und aussichtsreichen Talente noch etwas früh zu kommen. Sollte alles zusammenpassen und das Goalie-Duo aus Grubauer und Jones über sich hinauswachsen, wäre die Schlussrunde machbar, eingeplant dürfte sie aber noch nicht sein.
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