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Die Nashville Predators konnten sich nach einem herausragend starken Saisonstart und einem darauffolgenden Formtief wieder stabilisieren. Aktuell rangiert der Titelkandidat auf dem zweiten Platz der Central Division hinter den Winnipeg Jets. Die Jets waren in der vergangenen Saison Nashvilles Stolperstein in den Stanley Cup Playoffs. Die Predators mit Kapitän Roman Josi waren im Conference-Halbfinale nicht in der Lage das Team aus Manitoba zu bezwingen und mussten nach sieben Partien den Titeltraum begraben.

In seiner ersten Spielzeit als Kapitän eines NHL-Teams untermauerte Josi, warum er einer der stärksten Offensivverteidiger der Liga ist. Mit seinem herausragenden Skating und der Fähigkeit sich als Verteidiger in die Angriffswellen einzuschalten machte er die Predators zu einem Titelkandidaten. 53 Punkte (14 Tore 39 Assists) konnte Josi in seiner Premierensaison als Kapitän beisteuern. In den Playoffs litt der Schweizer jedoch etwas unter Ladehemmungen. Er bereitete lediglich vier Tore vor und traf kein einziges Mal selbst. Das schmerzhafte Aus gegen die Jets dürfte für alle Spieler der Predators eine Lehre gewesen sein, die ihnen für die kommende Schlussrunde nutzen könnte.

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Trotz der langfristigen Verletzungen einiger Leistungsträger konnten die Predators, 20 Partien vor Beginn der Playoffs, den zweiten Rang in ihrer Division verteidigen. Die Ausfälle von P.K. Subban (verpasste 19 Partien), Viktor Arvidsson (verpasste 24 Partien) und Filip Forsberg (verpasste 17 Partien) wogen schwer. Besonders im Monat Dezember, mit acht Niederlagen aus 13 Matches, sah man deutlich, wie wichtig die verletzten Akteure für Nashvilles Spielsystem sind. Seit Forsbergs Rückkehr am 7. Januar konnte Nashville immerhin zehn von 19 Begegnungen gewinnen. An den starken Saisonstart mit neun Erfolgen in zwölf Spielen konnten sie jedoch nicht mehr anknüpfen.
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Josi will genau dort mit seinem Team wieder hin. Der Kapitän geht hierbei mit gutem Beispiel voran und hilft seiner Mannschaft sowohl defensiv als auch offensiv. Mit Toren und Vorlagen ebnet er den Weg zu Siegen und schafft das für die Playoffs so wichtige Selbstvertrauen. Am Dienstag führte der Schweizer sein Team zum 5:3-Erfolg gegen die Dallas Stars. Josi legte den ersten Treffer durch Brian Boyle auf und traf selbst zum 4:3 und 5:3. Mit seinem Drei-Punkte-Spiel schraubte Josi seine Ausbeute in den vergangenen acht Partien auf elf Zähler (vier Tore, sieben Vorlagen). In den bisher absolvierten 52 Saisonspielen traf Josi 13 Mal selbst und legte weitere 36 Tore auf. Sollte diese Performance anhalten, würde er am Saisonende auf 65 Punkte kommen und einen persönlichen Bestwert aufstellen.

Die Spielweise der Predators kommt ihm entgegen: "Unsere DNA ist es schon, zu attackieren. Wir wollen das Spiel möglichst schnell machen, wir haben sehr viele schnelle Spieler und auch unsere Verteidiger sind sehr aktiv. Der Coach will, dass wir uns zeigen und mit in die Offensive gehen."
Nach Punkten ist Josi der zweitwichtigste Spieler in Nashville. Einzig Ryan Johansen konnte vier Zähler mehr verbuchen als der Berner. Wie wichtig Josi für die Mannschaft tatsächlich ist, kann nur gemutmaßt werden. Als Kapitän zählt sein Wort in der Kabine und in seiner Vorbildrolle gesteht er auch schwache Leistungen ein: "Wir waren nicht damit zufrieden, wie wir in Vegas gespielt haben. Wir mussten irgendwie zwei Tage damit leben." Die Reaktion folgte prompt gegen Dallas und Josi ging voran, wie es von einem Captain erwartet werden darf.
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Josi ist stolz darauf, ein NHL-Team anführen und das "C" auf seinem Trikot tragen zu dürfen. Der Zweitrunden-Pick beim NHL Draft 2008 hätte sich diese Ehre nie selbst auszumalen getraut.
"Kapitän eines NHL-Teams zu sein, ist etwas, wovon ich nie zu träumen gewagt hätte als ich noch ein Kind war," gab er gegenüber nhl.com/de Autor Christian Rupp zu, "Ich wollte immer in der NHL spielen, aber dass ich einmal Kapitän von so einem super Team wie Nashville sein würde, das ist schon sehr besonders."

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Noch spezieller würde es für Josi werden, sollten die Predators ihrer Favoritenrolle aus der Vorbereitung gerecht werden und den Stanley Cup gewinnen. Als erster deutschsprachiger Kapitän dürfte er dann die Trophäe entgegennehmen und als Erster des Siegerteams in die Höhe recken.