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Ein Auwärtssieg zum Auftakt einer Playoffserie ist für die Nashville Predators nichts Neues. In den ersten zwei Runden der Western Conference Stanley Cup Playoffs starteten sie mit einem Sieg. Die Mannschaft von Peter Laviolette behielt im ersten Aufeinandertreffen mit den Chicago Blackhawks im United Center die Oberhand und konnte nach der mit einem Sweep gewonnenen Serie auch im ersten Spiel des Western Conference Halbfinales bei den St. Louis Blues bestehen. Am Ende zogen sie nach vier gewonnenen Partien in sechs Partien zum ersten Mal in ihrer Franchisegeschichte in ein Western Conference Finale ein. Ihre Finalpremiere gaben sie in der Nacht von Freitag auf Samstag im Honda Center der Anaheim Ducks, und sie verließen erneut als Sieger das Eis. 3-2 nach Verlängerung lautete der Endstand. Das Siegtor schoss James Neal nach 9:24 Minuten in der Zusatzschicht.

Die Predators können nun mit viel Zuversicht der nächsten Begegnung entgegensehen, die am Montag (7:30 p.m. ET) wiederum im Orange County stattfinden wird. Sie sollten aber nicht dem Glauben verfallen, dass sie erneut ihre Gastgeber so überraschen können, wie es am Freitagabend der Fall gewesen war, als sie sich in den ersten dreizehn Minuten ein Torschussverhältnis von 13-1 herausschießen konnten. Anaheim schaffte es selbst nach seiner, durchaus als glücklich zu bezeichnenden, 1-0 Führung nicht, sich vom Druck der Predators zu befreien, die bis zum Spielende 46 Mal Ducks Schlussmann John Gibson prüfen konnten. In ihren bisherigen elf Playoffpartien kamen sie nur in Spiel 3 gegen die Blackhawks zu mehr Torschüssen (49).
"Wir können mit unserer Schussquote durchaus leben. Es ist immer wichtig, dass man Pucks durchbringt. Das gehört zu unserer Spielweise, so oft wie möglich aufs Tor zu schießen", zeigte sich der Schweizer Verteidiger Roman Josi zufrieden.
Nashvilles Verteidiger Mattias Ekholm drückte richtigerweise im Anschluss des gestrigen Auftritts auf die Euphoriebremse: "Ich denke den Sieg haben wir uns durchaus verdient, doch uns ist bewusst, dass wir bisher noch gar nichts erreicht haben. Wir müssen nun den Blick auf Spiel 2 richten, in dem Wissen, dass wir jetzt den Heimvorteil auf unserer Seite haben."

Tatsächlich wäre es fatal, sollten die Predators nicht hochkonzentriert Spiel 2 angehen, denn es gab durchaus Verbesserungsbedarf in einigen Bereichen. Allen voran ließ ihr Überzahlspiel noch Wünsche offen. Über 8 1/2 Minuten standen sie gegen die Ducks mit mindestens einem Mann mehr auf dem Eis und konnten daraus kein Kapital schlagen. Seit Neals Powerplaytreffer in Spiel 5 gegen die Blues, ließen die Predators neun Überzahlsituationen torlos verstreichen. Die Powerplaybilanz der Ducks sieht mit 0 aus 21, zurückgehend auf Spiel 2 ihrer Zweitrundenserie gegen die Edmonton Oilers, zwar noch schlechter aus, doch sie haben in der Vergangenheit mehrmals gezeigt, dass sie imstande sind plötzlich zurückzuschlagen. Irgendwann wird auch ihr momentan vorhandener Knoten bei nummerischer Überlegenheit platzen. Obwohl die Predators mit einer Penalty Killingquote von 89,3 Prozent über das beste Unterzahlspiel der noch in den Playoffs verbliebenen Teams verfügen, sollten sie sich von der Strafbank fernhalten.
"Das Lob muss ich an Pekka weitergeben. Torhüter sind immer die besten Penalty Killer. Er hat einen super Job gemacht. Solche Kerle opfern sich auf. Sie blocken die Schüsse ab", sagte Josi nach dem heutigen Training.
"Jeder weiß, dass man in den Playoffs Schläge einstecken muss. Das ist halt so. Sich in einer solchen Situation eine Strafe einzuhandeln, kann dir teuer zu stehen kommen. Man möchte nicht derjenige sein, der dafür verantwortlich ist. Wenn sie sich rächen möchten und die Linie des Erlaubten überschreiten, dann ist das für uns von Vorteil. Wir nehmen es gerne an, lachen darüber und haben dann halt ein weiteres Powerplay", beschrieb Ekholm die Bedeutung der Special Teams in der Postseason.
Unterstützung bekam er von seinem Trainer Laviolette: "Wir haben viel darüber gesprochen, dass wir uns von der Strafbank fernhalten müssen. Manchmal ist das schwer, da es so viele Emotionen auf dem Eis gibt. Jenes Team das länger komplett auf dem Eis stehen kann, hat die besten Chancen erfolgreich zu sein."
Ein weiterer Punkt wären die Bullys. In Spiel 1 gewannen die Predators nur 43,7 Prozent Prozent der Anspiele, wohl dem der am Bullypunkt Center wie einen Antoine Vermette, Ryan Kesler oder Nate Thompson stehen hat, die 69, 59 und 67 Prozent ihrer Anspiele gewannen. Der einzige Spieler der Predators mit einer positiven Bullyquote war Ryan Johansen mit 60 Prozent.