GrubauerSolo320

Ab dem 1. August nimmt NHL.com/de mit seiner 31 in 31 Serie jedes Team genauer unter die Lupe. Von den wichtigsten Geschehnissen und Spielern bis hin zu Stärken und Schwächen, bieten wir eine umfassende Bestandsaufnahme der Klubs in der Liga.
In dieser Ausgabe geht es um die Colorado Avalanche.

Die Colorado Avalanche überraschten in der abgelaufenen Saison einige Experten, die den erneuten Einzug in die Stanley Cup Playoffs im zweiten Jahr hintereinander vor der Spielzeit bezweifelt hatten. Doch das von Trainer Jared Bednar betreute Team schaffte dank eines Endspurts im März und April die Qualifikation über den zweiten Wildcard-Platz in der Western Conference.
Dies war auch ein Verdienst von Torhüter Philipp Grubauer, der sich nach seinem 38-Save-Shutout beim Spiel gegen die Nashville Predators am 23. Februar langsam an der langjährigen Stammkraft in Denver Semyon Varlamov vorbeispielte und sich schließlich in den Stanley Cup Playoffs die Starterposition sicherte. Diese hatte sich der Rosenheimer auch redlich verdient, denn seine Bilanz von 9-2-2 in den letzten 15 Spielen der regulären Saison und insbesondere die Fangquote von 95,5 Prozent, mit der er der zweitbeste Torhüter hinter Ben Bishop von den Dallas Stars in diesem Zeitraum war, sprachen eine eindeutige Sprache.

SJS@COL, Sp6: Grubauer rettet gegen Couture

Durch einen 4:1-Sieg in der Erstrundenserie der Western Conference gegen die Calgary Flames zogen die Avalanche auch dank Grubauers stetig guter Leistungen zum ersten Mal seit 2008 wieder in die zweite Runde ein, wo sie gegen den Favoriten San Jose Sharks nur denkbar knapp nach sieben Spielen unterlagen.
Bilanz 2018/19: 38-30-14, 8. Platz in Western Conference
Playoffs 2019:Aus in Runde 2 (3:4 gegen San Jose Sharks)
Trainer: Jared Bednar, 4. Saison
Zugänge:Pierre-Edouard Bellemare, Andre Burakovsky, Joonas Donskoi, Nazem Kadri, Kevin Connauton, Calle Rosen
Abgänge: Sven Andrighetto, Gabriel Bourque, Derick Brassard, Alex Kerfoot, Carl Soderberg, Tyson Barrie, Patrik Nemeth, Semyon Varlamov
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Dass der auslaufende Vertrag mit Varlamov nicht verlängert und dessen Abgang zu den New York Islanders nicht verhindert wurde, war ein deutliches Zeichen des Managements. Mit Grubauer als Starter wollen sie in die neue Saison starten. Es ist geplant, die neue Spielzeit mit dem Torhüter-Duo Grubauer und dem Tschechen Pavel Francouz anzugehen, der zuletzt im Farmteam bei den Colorado Eagles tätig war.
"Er hat zum Saisonende und in den Playoffs bewiesen, dass er für unsere Mannschaft ein starker Rückhalt sein kann", schwärmte Bednar über Grubauer. "Wir haben keine Zweifel, dass er in der neuen Saison an diese Leistungen anknüpfen wird."

CGY@COL, Sp4: Grubauer mit wichtigem Save in Overtime

Auf solche Vorschusslorbeeren hat der 27-jährige Deutsche, dessen Ziel es immer war, eine Nummer 1 bei einem NHL-Team zu sein, lange gewartet. Endlich, in seinem sechsten vollen NHL-Jahr, scheinen seine Träume in Erfüllung zu gehen. Doch Grubauer ist Profi genug und hat bereits viele Wellen in seiner Karriere erlebt, um zu wissen, dass ihn nur Leistung dort auch langfristig halten wird.
In den vergangenen Jahren hatte Grubauer häufiger Anlaufschwierigkeiten zu Beginn einer Spielzeit und steigerte sich gerade zum Saisonende, wo er oft zeigte, welche Klasse in ihm steckt. Es ist nicht das Schlechteste zum Schluss hin stärker zu werden, doch als Starter wird es wichtig sein, von Beginn an konstant gute Leistungen abzurufen und seinem Team jeden Abend die Chance zum Sieg einzuräumen.
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Grubauer wird die Aufgabe mit seiner gewohnten bajuwarischen Lässigkeit angehen, doch die kommende Saison wird eine neue Erfahrung für ihn bringen, wenn er erstmals in seiner Laufbahn wahrscheinlich über 40 Saisonspiele im Einsatz sein wird.
Doch Zweifel, dass er dieser Herausforderung nicht gewachsen sein wird, sind unangebracht, alleine aus der Tatsache heraus, dass seine bisherige Gesamtbilanz von 138 Einsätzen, davon 112 Starts mit 61 Siegen und 40 Niederlagen in regulärer Spielzeit sowie 16 weitere in der Verlängerung oder dem Shootout, ein positives Zeichen sind. Dazu steht ein Gegentorschnitt von 2,39 pro Spiel und 92,1 Prozent Fangquote.
Grubauer, der sich, nach eigenen Aussagen durch den Wechsel von den Washington Capitals zu den Avalanche, an ein neues Spielsystem gewöhnen musste und dabei etwas Anpassungsschwierigkeiten hatte, weiß jetzt nur zu gut, was ihn erwartet. Das dürfte ihm helfen, durch einen guten Saisonstart seine Position weiter zu festigen.