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Der Startschuss zur NHL-Saison 2017/18 steht zwar noch nicht unmittelbar vor der Türe, doch die Nachwuchs-Camps sind geschafft und die Trainingscamps in Sichtweite. Wir denken, dass es das Beste ist, die Sommerhitze im August mit Analysen Eurer Lieblingsteams zu bekämpfen.
Jeden Tag wird Euch NHL.com/de im Rahmen der 31 in 31 Serie mit fundierten Einschätzungen der Mannschaften versorgen.
Wo wird die Reise für den Liganeuling Vegas Golden Knights hingehen? Können die Pittsburgh Penguins ihre dritte Meisterschaft in Folge feiern? Welche Teams könnten uns alle überraschen?
Alle diese Fragen werden in den täglichen Artikeln beantwortet.
Heute analysieren wir die Florida Panthers.

Bilanz 2016/17: 35-36-11, 6. Platz in der Atlantic Division
Playoffs 2017: Nicht qualifiziert
Trainer: Bob Boughner, seit 12. Juni 2017
Neuzugänge:Radim Vrbata, Michael Haley, Evgenii Dadonov, Henrik Haapala
Abgänge: Reto Berra, Shawn Thornton, Jonathan Marchessault, Reilly Smith, Michael Sgarbossa, Jaromir Jagr, Jussi Jokinen
Wo sie herkommen:
In der Saison 2016/17 ging es für die Florida Panthers einige Schritte zurück. Nachdem sie noch in 2015/16 die magische Marke von 100 Punkten knackten und die beste Regular-Season der Franchisegeschichte hinlegten, waren die Ziele hochgesteckt. Schnell stellte sich jedoch Ernüchterung ein. Ein ums andere Mal haderte die Offensive mit ihrer Chancenauswertung und die Defensive konnte den Abgang von Stabilisator Brian Campbell zu keinem Zeitpunkt kompensieren.
Heilsbringer Keith Yandle, der am 23. Juni 2016 einem Siebenjahresvertrag bei den Panthers zustimmte, sorgte zwar offensiv für Akzente und erzielte 41 Punkte (5 Tore, 36 Assists), konnte in der Abwehr jedoch nicht für die erhoffte Sicherheit sorgen.

In der Folge steckten die Panthers in den Niederungen der Atlantic Division fest und redeten zu keinem Zeitpunkt der Saison ein Wörtchen um die Top-Plätze mit.
Am Ende des Tages fuhren sie eine ernüchternde Bilanz ein und verschlissen zwei Trainer. Weder Gerard Gallant, der nach einem Saisonstart mit einer Bilanz von 11-10-1 den Trainerstuhl räumen musste, noch sein Nachfolger Tom Rowe brachten die Panthers in die Erfolgsspur.
Was sie änderten:
Ein Mittvierziger ging, ein anderer kam. Mit Jaromir Jagr verabschiedeten die Panthers in diesem Sommer ihr Aushängeschild und Publikumsliebling der vergangenen Jahren. Wie General Manager Dale Tallon mit Bedauern erklärte, passe der tschechische Altstar nicht mehr in die Pläne der Panthers, weshalb sein auslaufender Vertrag nicht verlängert wurde.
Lediglich ein Jahr älter als der 1972 in Kladno geborene Tscheche ist der am 12. Juni vorgestellte Übungsleiter Bob Boughner. Der ehemalige NHL-Verteidiger ist ein unbeschriebenes Blatt in der nordamerikanischen Eliteliga. Er begann seine Trainerlaufbahn bei den Windsor Spitfires (OHL) und wirkte in den vergangenen beiden Jahren als Co-Trainer der San Jose Sharks.
General Manager Tallon gab die strategische Marschroute für die Zukunft der Panthers klar vor: "Unser Kern von jungen Spielern muss dieses Team übernehmen", erklärte er. "Wir wollen einen anderen Style bekommen, wollen jünger und schneller werden."

Größte Hoffnungen setzen die Panthers in ihre jungen Center Aleksander Barkov (21), Nick Bjugstad (25) und Vincent Trocheck (24). Ergänzt wurde die Offensive mit dem erfahrenen Radim Vrbata, dem KHL-Stürmer Evgeny Dadonov und dem Topscorer der finnischen SM-Liiga Henrik Haapala.
Wie sie abschneiden könnten:
Auch wenn die Stimmung aufgrund des miserablen Abschneidens in 2016/17 gedrückt war, die Aussichten auf die kommende Spielzeit sind in Florida rosig. Die Panthers haben einen extrem starken Kern an talentierten Stürmern und mit Aaron Ekblad haben sie ein riesen Defensivtalent in ihren Reihen.
Die Panthers wollen in 2017/18 die bösen Geister der Vorsaison abschütteln. Glasklar sieht der Plan eine Rückkehr an die Spitze der Atlantic Division vor. Ob Florida dieses Vorhaben gelingt, wird von vielen Faktoren abhängen.
Einer ist sicherlich, wie der unbefleckte Jungcoach Boughner dem Druck standhalten kann. Aufgrund des vorhandenen Spielermaterials wäre ein holpriger Saisonstart im Umfeld der Panthers unentschuldbar und könnte alsbald für Unruhe sorgen.
Durch zahlreiche Veränderungen werden die Sturmreihen ein völlig neues Gesicht haben. Wie General Manager Tallon bereits durchblicken ließ, könnte Neuzugang Haapala, der in der Vorsaison 60 Punkte (15 Tore, 45 Assists) in 51 Spielen für Tappara erzielte, im zweiten Sturmblock auflaufen. Seine Nebenleute könnten hier Vrbata, der von den Arizona Coyotes kam und Trocheck sein.
Während der Angriff in der Offseason mächtig durcheinandergewirbelt wurde, ist die Verteidigung von Kontinuität geprägt. Das Torwartduo wird weiterhin Roberto Luongo / James Reimer heißen.