Ovechkin

Die Washington Capitals verloren Spiel 1 und Spiel 2 der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs zuhause gegen die Columbus Blue Jackets und schienen durch die zwei Overtime-Niederlagen abermals ihre Leistung der Hauptrunde in den Playoffs nicht bestätigen zu können. Zweimal schenkten die Caps eine zwei-Tore-Führung ab und lagen in der Serie 0:2 hinten. Die ganze Mannschaft drohte an der Last der Erwartungen zu scheitern und auch Nicklas Backstrom schien verzweifelt: "Wir sind ein emotionales Team und werden schnell in Dinge hineingezogen. Aber ich weiß nicht, vielleicht müssen wir uns nur auf die Begegnung hier fokussieren."

Während seine Mannschaftskollegen noch mit der erneuten, unnötigen Niederlage haderten, blickte Alex Ovechkin bereits in seine Glaskugel: "Wir sind gerade in einer schwierigen Position. Aber es wird viel Spaß machen, wenn wir wieder auf die Beine kommen, die Serie ausgleichen und für Spiel 5 hierher zurückkommen." Ein Versprechen, das nach den beiden verlorenen Partien sehr gewagt erschien, doch der russische Superstar sollte recht behalten. Ein glücklicher Sieg in der zweiten Verlängerung von Spiel 3 und ein klarer 4:1-Erfolg in Spiel 4 sorgten für den Serienausgleich.

Mit seinem 101. Auftritt in den Stanley Cup Playoffs stellte Ovechkin einen neuen Franchise-Rekord der Capitals auf und zog mit 47 Playoffs-Assists mit Dale Hunter gleich, der in der Club-Rangliste auf Rang zwei liegt. Ovechkins punktlose erste Partie der diesjährigen Playoffs ist mittlerweile vergessen. Zu den beiden Erfolgen steuerte er ein Tor und drei Vorlagen bei. Mit dieser Ausbeute war er der punktbeste Spieler seiner Farben und hatte entscheidenden Anteil an der Rückeroberung des Heimvorteils.
Die einzige Serie, in der es aktuell ausgeglichen steht (2:2), hat bereits einiges geboten. Drei Begegnungen gingen in die Verlängerung, wobei die Blue Jackets zweimal einen Drei-Tore-Rückstand in einen Erfolg verwandeln konnten. Alle bisherigen Aufeinandertreffen sorgten in den heimischen Arenen für wenig Partylaune, mussten die Fans der Gastgeber die Halle doch immer als Verlierer verlassen.
Mit Braden Holtby kehrte bei den Capitals das Selbstvertrauen zurück, das eine der herausragenden Eigenschaften der Mannschaft in der Hauptrunde war. Wie auch Ovechkin haben Holtby und das ganze Team nie an sich gezweifelt und hatten immer einen positiven Blick auf die Serie. Auch nach dem nächsten Aufeinandertreffen (Samstag, 3 p.m. ET; NBC, NBCSN, SN, TVAS) werden die Capitals auf dieses Selbstverständnis angewiesen sein, ist es doch laut Caps-Coach Barry Trotz extrem wichtig: "Einer wird nach diesem Spiel in der Serie in Führung liegen und einer mit dem Rücken zur Wand stehen."
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Für die Hauptstädter ist es von entscheidender Bedeutung, die Leistungen aus den letzten beiden Begegnungen zu bestätigen und die Partie besser zu managen, wie Trotz nach Spiel 4 positiv vermerkte. Auch Holtbys fantastische Paraden in wichtigen Momenten des ersten und zweiten Abschnitts hob der Trainier hervor. Mehr davon sind notwendig, um auch Blue Jackets-Kapitän Nick Foligno weiter verzweifeln zu lassen.
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Foligno steckt den Kopf aber noch nicht in den Sand und wagt eigene Vorhersagen: "Es gibt Gründe, warum es eine Serie ist. Wir lassen uns von einem Aufeinandertreffen nicht unterkriegen. Wir müssen aus dieser Partie lernen. Wir wissen, dass wir besser auftreten müssen. Vielleicht gibt es uns diesen leichten Tritt in den Hintern, dass wir eine richtig gute Chance haben, wenn wir wieder nach Washington gehen. Der Heimvorteil war nicht von Nutzen für beide Teams. Wir werden versuchen, wieder ein Spiel zu klauen."
Um dies zu bewerkstelligen, müssen die Navy Blazers aber auf ihren Coach John Tortorella hören und die Kritik nach der letzten Partie ernst nehmen: "Wir waren heute Nacht wie Roboter. Das ist unüblich für uns. Wir werden wieder auf die Beine kommen." Sollte den Blue Jackets das gelingen, wird die Serie dem zweiten Teil der Vorhersage Ovechkins gerecht werden und allen viel Spaß bereiten.