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Senators wollen jünger und schneller werden

31 in 31: Nach einer Saison zum Vergessen will sich Ottawa neu erfinden

von Marc Rösch @NHLde / NHL.com/de Autor

Die NHL-Saison 2018/19 wirft langsam aber sicher ihre Schatten voraus. Vor dem Start der Trainingslager analysiert NHL.com/de ab dem 5. August die 31 Teams der Liga in 31 Tagen. Zu jeder Mannschaft gibt es in der Serie "31 in 31" zwei Berichte mit interessanten Fakten, Einschätzungen und Einblicken.

In dieser Folge: Ottawa Senators

Bilanz 2017/18: 28-43-11, 7. in der Atlantic Division
Playoffs 2018: Nicht qualifiziert
Trainer: Guy Boucher, seit Mai 2016
Neuzugänge: Mikkel Boedker (San Jose Sharks, Trade), Paul Carey (New York Rangers, Free Agent), Brady Tkachuk (Boston University)
Abgänge: Alexandre Burrows (Karriereende), Fredrik Claesson (New York Rangers, Free Agent), Mike Hoffman (San Jose Sharks, Trade)

 

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Alles andere als zufriedene Gesichter hinterließ die zurückliegende Saison bei den Verantwortlichen, Spielern und Fans der Ottawa Senators. Der Klub aus Kanadas Hauptstadt entwickelte sich innerhalb eines Jahres vom aufstrebenden Emporkömmling zu einem der größten Sorgenkinder der Liga. Nachdem die Senators in der Saison 2016/17 noch einen langen Playoff-Marsch zurückgelegt hatten und erst im Eastern Conference Finale denkbar knapp nach sieben Spielen von den Pittsburgh Penguins gestoppt werden konnten, begaben sie sich in 2017/18 mit dem Fahrstuhl auf den direkten Weg in den Tabellenkeller.

Ihre 67-Punktesaison war nicht nur "enttäuschend", wie General Manager Pierre Dorion zu sagen pflegt, sie war katastrophal. Nach 82 teilweise haarsträubenden Saisonspielen lautete die miserable Bilanz 28-43-11. Das ist Ottawas schlechteste Ausbeute seit der Spielzeit 1995/96, als im Frühjahr nur 41 Zähler auf der Habenseite standen.

Video: MIN@OTT: Karlsson per Onetimer in Überzahl

Dass ein Umbruch kommen muss, liegt auf der Hand. Aber wie er abläuft und in welche Richtung es für die Senators gehen wird, war selten so offen. Einige von Ottawas wichtigsten Stützen gehen in ihre letzte Vertragssaison. Kapitän Erik Karlsson ziert sich weiterhin sein bestehendes Arbeitspapier zu verlängern und könnte im Sommer 2019 unrestricted Free Agent werden. Neben einem potentiellen Abgang des Starverteidigers könnte auch die erste Sturmformation auseinanderbrechen: Matt Duchenes Vertrag, den er vor seinem Wechsel nach Ottawa im Sommer 2013 mit den Colorado Avalanche abschloss, läuft in einem Jahr aus und mit Mark Stone konnten sich die Senators nur über eine kurzfristige Verlängerung für eine Spielzeit einigen.

Ungeachtet der angespannten Vertragssituation ist sich Dorion sicher, dass die Senators den Weg aus dem Tabellenkeller unbedingt mit ihren vakanten Stars bestreiten und sich dennoch in einem besseren Licht präsentieren wollen.  

 

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"In welche Richtung wir auch gehen werden, wir brauchen unsere Schlüsselspieler auf unserem Weg", erklärte er. "Jedes Team braucht Schlüsselspieler. Alles was ich unseren Fans sagen kann ist, dass wir uns in dieser Saison stark verbessern werden. Ich denke, dass es kein Team voller junger Spieler sein wird. Es ist wichtig, dass wir eine gesunde Mischung aus starken Veteranen und guten Talenten finden. Ich denke, wir werden ein konkurrenzfähiges und schnelles Team sein."

Demzufolge wollen und müssen sich die Senators in der kommenden Spielzeit von einer neuen Seite zeigen. Hierfür haben sie sich mit drei Spielern verstärkt: Youngster Brady Tkachuk, der Königstransfer Mikkel Boedker und der 29-jährige Ergänzungsspieler Paul Carey sollen in das bestehende System integriert werden.

Video: SJS@WPG: Boedker ins Eck zum Treffer in Unterzahl

Darüber hinaus ist die Verjüngungskur schon deshalb vorprogrammiert, weil einige erfahrene Akteure Ottawa den Rücken gekehrt haben. Die Verteidiger Dion Phaneuf und Johnny Oduya sowie Stürmer Derick Brassard wurden zur Trading Deadline abgegeben, als die Stanley Cup Playoffs bereits in unerreichbarer Ferne waren. Außenstürmer Mike Hoffman zog es im Trade für Boedker zu den San Jose Sharks und Alexandre Burrows hängte seine Schlittschuhe an den sprichwörtlichen Nagel und verabschiedete sich in den Eishockey-Ruhestand.

So ist die Bahn frei für aufstrebende Nachwuchsspieler. Neben Linksaußen Tkachuk, den Ottawa beim NHL Draft 2018 in der ersten Runde (Nummer 4) ausgewählt hatte und direkt mit einem 3-Jahresvertrag ausstattete, ruhen die Hoffnungen vor allem auf den Schultern von Verteidiger Thomas Chabot. Der 21-Jährige beendete die Vorsaison als einer der fünf punktbesten Rookie-Verteidiger (neun Tore, 16 Assists in 63 Spielen) der Liga und empfahl sich nachhaltig für höhere Aufgaben.

Wie Dorion behauptet, haben die Senators einige neue Pfeile im Köcher. Doch ob sie schon in der kommenden Saison treffen werden, bleibt äußerst fraglich. Das Erreichen der Playoffs könnte ein Fernziel bleiben.

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