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Noch zwei Wochen haben die Teams in der NHL die Möglichkeit, ihre Mannschaft zu verstärken. Die NHL Trade Deadline am 8. März wirft ihre Schatten voraus. Der Blick in die vergangene Saison beweist, wie viele spektakuläre Spielerwechsel kurz vor Handelsschuss noch stattfinden können. Der Schweizer Timo Meier wurde seinerzeit kurz vor Ultimo von den San Jose Sharks an die New Jersey Devils abgegeben. Auch Vladimir Tarasenko, Patrick Kane und Ryan O'Reilly wechselten das Team – um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Umso mehr stellt sich die Frage, was nun in den kommenden zwei Wochen passieren wird. NHL.com/de stimmt mit zehn Storylines auf diese Zeit ein.

32 NHL-Teams müssen sich entscheiden: Playoff-Run oder Neuaufbau?

Vor der Trade Deadline stellt sich in 32 Front Offices die gleiche Frage: Wollen wir den Kader noch einmal verstärken, um die Stanley Cup Playoffs zu erreichen und dort weit zu kommen? Oder macht es mehr Sinn, mit einem Neuaufbau für die Zukunft zu planen? In letzterem Fall wäre es sinnvoll, sich von dem einen oder anderen Leistungsträger zu trennen und dafür Draftpicks und talentierte Perspektivspieler anzusammeln. Typische „Tauschobjekte“ kurz vor der Trade Deadline sind Spieler, die nach der Saison zu Unrestricted Free Agents (UFA) werden.

DACH-Spieler fest bei ihren Teams verankert

Die Spieler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen vor der Trade Deadline eher nicht im Mittelpunkt, weil niemand von ihnen nach der Saison zum UFA wird. Bei dem Deutschen Nico Sturm von den San Jose Sharks und dem Schweizer Pius Suter von den Vancouver Canucks trifft dies erst 2025 zu. Solche Konstellationen schließen einen Trade zwar nicht aus, machen diesen aber weniger wahrscheinlich. 

Bekommt Akira Schmid bei den Devils neue Konkurrenz?

Der Schweizer Torwart Akira Schmid wurde von den New Jersey Devils zurück in die AHL beordert. In der laufenden Spielzeit teilen sich Schmid (15 Spiele), Nico Daws (13 Spiele) und Vitek Vanecek (32 Spiele) die Einsätze auf. Gut möglich, dass der Klub nach einem echten Nummer-1-Goalie sucht. Etablierte Torhüter, die nach dieser Saison zum UFA werden, sind zum Beispiel Marc-Andre Fleury von Minnesota Wild oder James Reiner von den Detroit Red Wings.

Verliert Tim Stützle mit Vladimir Tarasenko einen wichtigen Mitspieler?

Tim Stützle und die Ottawa Senators dürften im Kampf um die Playoffs kaum noch eine Rolle spielen. Umso wahrscheinlicher könnte ein Trade sein. Der 32-jährige rechte Flügelstürmer Vladimir Tarasenko wechselte erst vor dieser Saison nach Ottawa und unterschrieb einen Einjahresvertrag. Ihm gelangen 15 Tore und 22 Assists. Nach der Saison wird er zum UFA und könnte daher eine Trade-Option sein.

OTT@PHI: Tarasenko schließt Josephs Pass im 3. ab

Bekommt Leon Draisaitl einen neuen Reihen-Partner?

Ein möglicher Abnehmer für Tarasenko könnten unter anderem die Edmonton Oilers sein. Die Mannschaft rund um Leon Draisaitl hat erneut den Stanley Cup als Ziel benannt, nachdem sie vergangene Saison in der zweiten Playoff-Runde und im Jahr davor im Western Conference Finale gescheitert sind. Ein neuer rechter Flügelstürmer, der in der zweiten Reihe mit Draisaitl und Evander Kane agiert, könnte der Mannschaft noch einmal einen Push geben.

Die Flames können pokern

Besonders viele Verhandlungsmöglichkeiten stehen den Calgary Flames offen. Die Verteidiger Chris Tanev und Noah Hanifin werden nach dieser Saison zum UFA. Zwar befinden sich die Flames noch aussichtsreich im Kampf um die Playoffs. Dass bereits Center Elias Lindholm zu den Vancouver Canucks abgegeben wurde, lässt aber zumindest erahnen, dass die Flames wohl eher schon für die Zukunft planen

VAN@CAR: Lindholm parkt vor dem Tor und erzielt per Tip-in sein erstes Tor für die Vancouver Canucks

Stärken die Maple Leafs ihre Verteidigung?

Die Maple Leafs haben mit Auston Matthews, William Nylander und Mitchell Marner einen überragenden Angriff, dafür aber Defizite in der Verteidigung. Um den ersten Stanley Cup seit 1967 zu gewinnen, müsste die Defensive sinnvollerweise verstärkt werden. Doch wie viel sind sie bereit, dafür zu investieren? Toronto hat noch einen Erstrunden-Pick für den NHL Draft 2024, allerdings keinen Zweitrunden-Pick mehr. Man darf gespannt sein, wie die Maple Leafs in der verbleibenden Zeit bis zur Trade Deadline agieren.

Wie reagieren die Rangers auf das Verletzungspech?

Die New York Rangers zählen als Tabellenführer der Metropolitan Division zu den Top-Favoriten auf den Stanley Cup. Allerdings waren sie zuletzt vom Verletzungspech geplagt. Der Center Filip Chytil und der rechte Flügelstürmer Blake Wheeler werden in dieser Saison wohl nicht mehr zum Einsatz kommen. Dadurch fehlt es dem Angriff an Tiefe. Mit Matt Rempe und Adam Edstrom wurden zwei Spieler aus der AHL hochgezogen, die allerdings kaum Erfahrung haben. Gut möglich, dass deshalb in der Offensive nachgebessert wird. 

Penguins stecken mit Jake Guentzel in einem Dilemma

Jake Guentzel wird nach der Saison zum UFA und wäre normalerweise ein namhafter Spieler für einen Trade. Doch möchten die Penguins, die zumindest noch eine kleine Chance auf die Playoffs haben, den zweitbesten Scorer der Mannschaft (22 Tore, 30 Assists) wirklich abgeben? Dass Guentzel aufgrund einer Oberkörperverletzung rund vier Wochen ausfallen wird, vereinfacht die Entscheidung nicht gerade.

MTL@PIT: Guentzel sorgt für den Ausgleich

Finden die Lightning Ersatz für Sergachev?

Tampa Bay muss längerfristig auf Verteidiger Mikhail Sergachev verzichten, der aufgrund einer Beinverletzung auf die Long-Term-Injured-Reserve-Liste gesetzt wurde. Das bedeutet, dass die Lightning die NHL-Gehaltsobergrenze um seine Cap-Charge (8,5 Millionen US-Dollar) überschreiten dürfen. Das Problem ist allerdings, dass die Lightning bereits den Erst-, Zweit- und Viertrunden-Pick für den NHL Draft 2024 wie auch den Erstrunden-Pick für den NHL Draft 2025 abgegeben haben. Es fehlt also an Tausch-Material.

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