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Panarin und Kakko sollen Rangers in Playoffs schießen

NHL.com/de 31 in 31: In New York ruhen die Hoffnungen auf zwei neuen Stürmern

von Christian Treptow @NHLde / NHL.com/de Autor

Ab dem 1. August nimmt NHL.com/de mit seiner 31 in 31 Serie jedes Team genauer unter die Lupe. Von den wichtigsten Geschehnissen und Spielern bis hin zu Stärken und Schwächen, bieten wir eine umfassende Bestandsaufnahme der Klubs in der Liga.

In dieser Ausgabe geht es um die New York Rangers.

Nach der Saison 2018/19 herrschte Tristesse am Broadway. Mal wieder. Die Erwartungen sind immer groß in New York, wenn es um die Rangers geht. Wenigstens die Playoff-Teilnahme wird von den "Broadway Blueshirts" erwartet. Doch nicht mal die gab's. Also wieder ein viel zu langer Sommer in Manhattan. Doch ein paar Monate später sieht die Welt rund um den Madison Square Garden komplett anders aus. Auf einmal sind die New York Rangers ein Anwärter auf den Stanley Cup.

Das liegt vor allem daran, dass den Rangers drei dicke Fische ins Netz gegangen sind. Wenn die einschlagen, wie sich die Verantwortlichen und Fans das vorstellen, können die Rangers in der Tat ein Wörtchen mitreden, wenn es im kommenden Frühjahr um die Titelvergabe geht 

 

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Die Schlüsselspieler

Sieben Jahre - so lange haben sich die Rangers die Dienste von Artemi Panarin gesichert. Gut 11,6 Millionen US-Dollar bekommt der 27-Jährige pro Spielzeit. Der Linksaußen, der auch auf der Centerposition eingesetzt werden kann, war der begehrteste Free Agent unter den Stürmern und hatte dem Vernehmen nach die freie Auswahl, was seinen Arbeitgeber für die kommenden Jahre angeht. Er entschied sich für New York und die Rangers, nannte den Madison Square Garden gleich mal "mein Zuhause". Der Russe hat in den vergangenen Jahren im Trikot der Columbus Blue Jackets für Furore gesorgt. 

Während sich Panarin längst in der NHL auf höchstem Level etabliert hat, muss ein weiterer Neuer diesen Schritt erst noch machen. Daran, dass dem Finnen Kaapo Kakko das gelingt, zweifelt allerdings keiner. U18-Weltmeister, U20-Junioren-Weltmeister und im Frühjahr führte er auch die finnische A-Nationalmannschaft zum Welttitel. Und jetzt soll er in der besten Eishockeyliga der Welt zeigen, was er draufhat. Seinen Entry Level-Vertrag hat er bereits unterschrieben. "Ich würde ihn gerne als Eckpfeiler für uns sehen. Er wird ein wirklich guter Spieler", ist Rangers-Präsident John Davidson vom 18-Jährigen überzeugt.

Bei dem ganzen Hype um Panarin und Kakko ging die Verpflichtung von Jacob Trouba fast ein bisschen unter. Der Verteidiger kam im Tausch für Verteidiger Neal Pionk von den Winnipeg Jets nach New York und soll der Verteidigung, die in der abgelaufenen Saison 272 Gegentore zuließ, wieder mehr Stabilität verleihen.

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Viel Druck auf Panarin

Der Vertrag ist nicht von schlechten Eltern: sieben Jahre mit gut 11,6 Millionen Dollar pro Jahr. Dafür muss Artemi Panarin aber auch gleich vom ersten Spiel an liefern und das in ihn gesetzte Vertrauen rechtfertigen. In Columbus schoss er in den vergangenen beiden Spielzeiten 27 respektive 28 Tore und kam auf 82 respektive 87 Scorerpunkte. An diesen Marken wird er bei seinem neuen Brötchengeber gemessen, an diese Marken sollte er auch im Trikot der Rangers rankommen. Allerdings gilt in diesem Fall die alte Metzgerweisheit, dass es auch gerne etwas mehr sein darf. 

Natürlich kann ein einzelner Spieler nicht alleine der Heilsbringer für ein Team sein. Aber an den Leistungen des Russen werden sich viele orientieren. Und wenn es mal nicht läuft, der Stürmer eine Durststrecke überwinden muss, wird man schnell auf das üppige Gehalt verweisen und dass man dafür doch etwas mehr verlangen könne. Diesen Druck muss er aushalten. Und er hat in den vergangenen beiden Saisons gezeigt, dass er das kann.

Sie könnten nachrücken

Vor allem in der Verteidigung drückte die Rangers in der vergangenen Saison der Schuh. Klar, dass sich da vielleicht auch die Chance für den einen oder anderen Jungen ergibt, einen Platz im Roster der Rangers zu ergattern. Adam Fox könnte das gelingen. Der 21-Jährige war in den vergangenen drei Spielzeiten am College in Harvard auf dem Eis. 

Der Tscheche Libor Hajek verbrachte die meiste Zeit 2018/19 beim Farmteam Hartford Wolf Pack in der AHL, stand in der vergangenen Saison aber auch schon fünfmal für die Rangers auf dem Eis (1 Tor). Anfang März beendete eine Schulterverletzung seine Runde. Wenn er wieder fit ist, kann auch er sich berechtigte Hoffnungen auf einen festen Platz im Rangers-Kader machen.

Diese Erwartung hegt auch Vitali Kravtsov. Die Rangers zogen den 19-Jährigen in der ersten Runde an neunter Stelle im NHL Draft 2018. Anfang Mai hat er seinen Entry Level-Vertrag unterschrieben. In der vergangenen Saison war er in der KHL für Traktor Tscheljabinsk auf Torejagd.

 

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Stärken

Die erste Reihe der Rangers kann sich wirklich sehen lassen. Panarin, Mika Zibanjead und Kakko können für mächtig Furore sorgen. Wenn Kakko es überhaupt in die erste Reihe schafft. Denn auf Rechtsaußen ist auch Pavel Buchnevich vorstellbar. Dann würde der junge Finne mit Chris Kreider die Flügelzange der zweiten Reihe bilden. Auch nicht übel.  

Die Verteidigung hat mit Jacob Trouba einen echten Anführer bekommen. Er könnte das erste Verteidigerpärchen mit Brady Skjei bilden. Dahinter könnte Routinier Marc Staal als Lehrmeister für Aaron Fox fungieren. Die Rangers haben eine gute Mischung aus Erfahrung und jugendlichem Elan in der Defensive. Da dürfte auch der Abgang von Kevin Shattenkirk zu verschmerzen sein. Die Rangers kauften ihn aus seinem Vertrag heraus, um unter den Salary Cap zu kommen. Er ist mittlerweile bei den Tampa Bay Lightning untergekommen. 

Entwicklungspotenzial

Bei einem Team, das zwei Jahre in Folge die Playoffs vor dem Fernseher verfolgen musste, gibt es einige Baustellen. Zum Beispiel die Centerposition. Da ist hinter Zibanejad doch schon eine gewisse Lücke. Gleich vier Kandidaten gibt es, die sich im Trainingscamp um den Job in der zweiten Reihe balgen: Filip Chytil, Ryan Strome, Lias Andersson und Brett Howden. 

Auch bei den Special Teams müssen die Rangers noch eine Schippe drauflegen. Das Überzahlspiel war mit 19,8 Prozent Erfolgsquote immerhin noch durchschnittlich in der vergangenen Saison. Und mit der Verpflichtung von Panarin sollte es da auch besser werden. Richtig schlecht waren die Mannen von Coach David Quinn aber in Unterzahl. Nur 78,2 Prozent aller Situationen wurden entschärft. Das reichte in der Saison 18/19 in der 31 Teams umfassenden NHL gerade mal für Platz 27.

Playoff-Chancen

Mit diesem Kader ist Playoff-Teilnahme für die Rangers Pflicht. In der Offensive haben sie mächtig aufgerüstet. An den nötigen Toren sollte es ihnen nicht mangeln. Und wenn die Defensive mit Trouba sowie den jungen Fox und Hajek für 50, 60 Gegentore weniger sorgt als in der Runde 18/19, sehen die Rangers-Fans endlich wieder Playoff-Eishockey. Ob es allerdings gleich für den ganz großen Wurf reicht? Das kommt vielleicht noch ein Jahr oder zwei Jahre zu früh. 

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