Point führt Lightning in Spiel 1 zum Sieg gg Panthers

Nachdem die ersten drei Spiele der Stanley Cup Playoffs allesamt in der Overtime entschieden wurden, fiel die Entscheidung in Spiel 1 der Erstrundenserie zwischen den Florida Panthers und den Tampa Bay Lightning bereits nach den regulären 60 Minuten. In einem unglaublich rassigen Duell drehte Brayden Point die Partie im Schlussdrittel zu Gunsten der Lightning. Doch schon zuvor hatte sich auch Tampas Nikita Kucherov eindrucksvoll mit einem Doppelpack von einer langen Verletzungspause zurückgemeldet.

Kucherovs Bilderbuch-Comeback
Das Sunshine-State-Derby in der Stanley Cup First Round zwischen den Panthers aus Sunrise und den Lightning aus Tampa Bay war erwartet rassig: Insgesamt 90 teils harte Checks (Florida 54, Tampa 36) wurden ausgeteilt. Ein echtes "Demolition Derby" also.
Anspruchsvoller hätte das Comeback von Kucherov also kaum sein können. Aufgrund einer Hüft-OP am 29. Dezember 2020 hatte der 27-jährige Russe kein einziges Mal in der regulären Saison spielen können. 138 Tage später (viereinhalb Monate) ist seine erste Partie dann gleich in den Stanley Cup Playoffs, in einem feurigen Derby, in der ersten Florida-Playoff-Serie überhaupt, gegen einen physisch starken Rivalen.
"Ich habe versucht, vor dem Spiel nicht an dieses Spiel zu denken", sagte Kucherov. "Ich wusste nicht, was mich erwarten würde. Also wollte ich ein Ausrufezeichen setzen, versuchen, einen ersten guten Wechsel zu haben, vielleicht auch jemanden zu checken. Das war alles, was ich versucht habe. Aber ich hatte eben diese neue Hüfte. Es ist anders, viel besser und ich habe mich wirklich gut gefühlt."
Kucherov wurde in der ersten Sturmreihe neben Point und Ondrej Palat aufgestellt, erhielt 19:21 Minuten Eiszeit (davon 4:04 im Powerplay), gab mit fünf Torschüssen die meisten seiner Mannschaft ab (wie Verteidiger Erik Cernak), fuhr einen Check und blockte einen Schuss.
Doch am Wichtigsten: Der natürliche Torjäger meldete sich auch mit einem Doppelpack zurück: Im zweiten Drittel sorgte Kucherov für die einzigen beiden Tore und machte aus einem 1:2-Rückstand eine 3:2-Führung. Jeweils im Powerplay traf der Linksschütze gleich zweimal vom rechten Bullykreis ins Tor (25., 35.).

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Ein Abend der Comebacks
Es war übrigens nicht das einzige Comeback bei Tampa Bay an diesem Abend. Auch Kapitän Steven Stamkos meldete sich zurück, nachdem er 16 Hauptrundenspiele gefehlt hatte (zwei Assists, drei Torchüsse, 16:36 Minuten Eiszeit). Auch Stürmer Ondrej Palat (ein Spiel Zwangspause, zwei Schüsse, 11:23 Minuten Eiszeit) sowie die Verteidiger Victor Hedman (zwei Spiele, drei Assists, 25:17 Minuten) und Ryan McDonagh (sechs Spiele, zwei Assists, 20:55 Minuten) wurden rechtzeitig fit und waren wichtig für den Erfolg der Lightning.
Dieser war alles andere als ein Selbstläufer, denn die 9000 zugelassenen Zuschauer im BB&T Center sahen das erst vierte Playoff-Spiel in der NHL-Geschichte mit gleich vier Führungswechseln.
Blake Coleman schoss Tampa in Unterzahl in Führung (8.), doch die Panthers antworteten mit Kapitän Aleksander Barkov (10, im Powerplay) und Ex-Lightning Carter Verhaeghe (17.). Nach Kucherovs Doppelpack im Mitteldrittel meldete drehte Florida den Spieß zu Beginn des Schlussdrittels noch einmal um, als Jonathan Huberdeau (42.) und Owen Tippett in seinem ersten NHL-Playoff-Spiel (45.) trafen.
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Point sorgt für das Happy End
Doch Tampa Bay hatte mit Point noch einen Ausnahmespieler und eine Geheimwaffe in der Hinterhand. Erst wurde Point zwischen den Bullypunkten von Kucherov angespielt und traf per Direktabnahme (54., im Powerplay). 74 Sekunden vor dem Ende gelang ihm dann der Siegtreffer (59.).
"McDonagh hat einen wichtigen Schuss geblockt und hat noch die Kraft und den Willen, um aufzustehen, um den Spielzug einzuleiten. Ich wusste, dass ein Verteidiger den Schuss abgefeuert hatte und dass ich dadurch ein wenig Platz haben würde. Ich bin also in die Zone gefahren, habe eine Bewegung gemacht und er ist reingegangen", beschrieb Point die Szene, in der McDonagh seinen Alleingang mit einem Steilpass zum 5:4-Endstand einleitete.
"Ein Sieg ist ein Sieg. Es ist egal, ob du das andere Team vom Eis fegst oder mit einem Tor gewinnst, du willst einfach nur diesen Sieg", zeigte sich Lightning-Trainer Jon Cooper erleichtert. "Es war ein Wahnsinnsspiel und es hat Spaß gemacht, ein Teil davon zu sein. Du musst aber auch einen Weg finden. Ich war stolz auf die Jungs. Wir sind mit einer Führung ins dritte Drittel gegangen und haben uns verschluckt. Doch da war keine Panik auf der Bank, sondern wir haben einen Weg gefunden und das schon so viele Male. Heute war einfach nur ein weiteres Beispiel dafür."
Spiel 2 steigt am Dienstag erneut im BB&T Center von Sunrise (Mittwoch, 1.30 Uhr MESZ, NHL.TV).

TBL@FLA, Sp1: Point trifft im 3. Drittel