New_duos

Seit Sonntag werden in der NHL wieder munter Spieler neu unter Vertrag genommen, was viele Teams nutzen, um sich für die kommende Saison auf Schlüsselpositionen zu verstärken. Einige Teams orientieren sich dabei ganz eindeutig an den Erfolgsrezepten der letzten Titelträger. Eines dieser Erfolgsrezepte, das die Meistermannschaften der letzten drei Jahre, die Pittsburgh Penguins und die Washington Capitals, befolgten, ist ein starkes Duo im Zentrum der ersten beiden Reihen. Genau darum bemühten sich nun auch die Toronto Maple Leafs und die St. Louis Blues.

Die Capitals gewannen den Stanley Cup 2018, wobei ein entscheidender Faktor die beiden überragenden Spielmacher auf der Position des Mittelstürmers in den ersten beiden Reihen waren. Evgeny Kuznetsov und Nicklas Backstrom fungierten mit ihrer Spielübersicht und ihrer technischen Stärke die gesamte Saison über als Puckverteiler und Schaltzentrale der Offensive der Capitals.
Kuznetsov lag mit 56 Assists in der regulären Saison auf Rang 14 der gesamten Liga, Backstrom lag mit 50 Vorlagen nur knapp dahinter. Damit bereiteten die beiden immerhin 41,4 % aller Tore der Capitals vor. Auch in den Playoffs ließen sie nicht locker und stürmten genauso weiter. Kuznetsov kam auf 20 Vorlagen in 24 Partien, Backstrom steuerte 18 Assists in 20 Begegnungen bei.

Auch bei den Penguins, die vor dem Erfolg der Capitals zwei Mal in Folge den Titel holten, drehte sich alles um die beiden großen Stars im Zentrum der Offensive. Die Rede ist natürlich von Sidney Crosby und Evgeny Malkin.
Zählt man die Ausbeute der zwei Ausnahmestürmer in den beiden Meisterjahren zusammen, so kommt Crosby auf sensationelle 80 Tore und 174 Punkte in 155 Spielen, Malkin auf 60 Treffer und 130 Zähler in 119 Einsätzen. In den beiden erfolgreichen Playoffs sammelte Crosby weitere 16 Treffer und 30 Assists, Malkin kam in der gleichen Anzahl an Spielen auf 14 Tore und 32 Assists.
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An dieser immensen Bedeutung eines starken Duos in der Mitte nahmen sich nun auch die Maple Leafs und die Blues ein Beispiel. Die Maple Leafs können nach der Verpflichtung des vertragslosen John Tavares ein Center-Tandem vorweisen, das sich durchaus mit Malkin-Crosby und Kuznetsov-Backstrom vergleichen lässt.
Tavares war mit 37 Toren und 84 Punkten in 82 Spielen der vergangenen Saison eine der zentralen Figuren bei den New York Islanders. Nun soll er gemeinsam mit Auston Matthews zur nächsten dominanten Mittelachse der Liga werden.
Der 20-jährige Matthews wurde von den Maple Leafs im NHL Draft 2016 mit dem ersten Pick gewählt und wurde umgehend einer der großen Leistungsträger der Kanadier. Bereits in seiner ersten Saison ließ er den Puck 40 Mal im Netz einschlagen und verbuchte 69 Punkte, in der abgelaufenen Spielzeit folgten dann trotz Verletzungspech weitere 34 Tore und 63 Punkte in 62 Begegnungen. Mit der jungen Garde um Matthews kämpfte sich das Traditionsteam nach drei Jahren Flaute jüngst wieder zwei Mal in die Playoffs, wobei fünf Tore und sieben Punkte in 13 Spielen auf Matthews' Konto landeten.
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Auch die Blues verstärkten sich in der Mitte. Mit Brayden Schenn konnten sie sich bereits in der abgelaufenen Saison auf einen erstklassigen Center verlassen, der im Zusammenspiel mit den Außenstürmern Vladimir Tarasenko und Jaden Schwartz eine der gefährlichsten Reihen der NHL bildete. Schenn selbst steuerte dabei 28 Tore und 70 Punkte bei.
Jetzt setzen die Verantwortlichen in St. Louis mit der Verpflichtung der beiden Center Tyler Bozak und Ryan O'Reilly ein deutliches Zeichen, welchen Kurs sie mit dem Team einschlagen wollen. Während Bozak, der in der vergangenen Saison für Toronto auf elf Tore und 43 Punkte kam, wohl für mehr Torgefahr aus der dritten Reihe sorgen dürfte, legten die Blues mit O'Reilly den Grundstein für eine offensivstarke zweite Reihe. Der Kanadier stand zuvor in Diensten der Buffalo Sabres, für die er vergangene Saison 24 Tore und 61 Punkte machte.
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Mit dem Abschluss dieser Verträge folgen die Maple Leafs und die Blues eindeutig einem Trend, der die Capitals und die Penguins zum Erfolg führte und erhoffen sich davon das Gleiche. Ob diese Maßnahmen ausreichen, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass den Gegnern der beiden diese Verstärkungen kaum gefallen dürften und sich Torhüter und Verteidiger in der nächsten Saison warm anziehen dürfen.