PIT@WSH: Tanev baut Führung mit Abfälschung aus

Der Spielplan bescherte den Pittsburgh Penguins eine zehntägige Pause.

Am 21. Januar unterlagen die Penguins bei den Philadelphia Flyers im Wells Fargo Center glatt mit 0:3. Mit dem schlechten Gefühl einer Niederlage gegen einen Divisionskonkurrenten musste das Team in den kommenden Tagen leben und versuchen daraus die richtigen Lehren zu ziehen.
In den ersten beiden Begegnungen nach der ungewohnt langen Zäsur war zu beobachten, dass der Kader die richtigen Konsequenzen gezogen hat. Es folgten zwei Erfolge, die berechtigterweise die Hoffnung nährten, dass die Penguins in diesem Frühjahr erneut ein gewichtiges Wort bei der Titelvergabe mitsprechen.
Dem 4:3-Sieg nach Verlängerung gegen Philadelphia am 31. Januar folgte am Sonntag in der Capital One Arena ein spektakulärer 4:3-Erfolg gegen die Washington Capitals mit ihrem Top-Stürmer Alex Ovechkin.

PIT@WSH: Murray wehrt Ovechkins Nachschuss ab

Besonders erfreulich an den beiden doppelten Punktgewinnen gegen die Rivalen aus der Metropolitan Division war aus Sicht der Penguins, dass sie mit einer enormen Tiefe im Kader zeigten, wie schwer sie auszurechnen sind, wenn sie ihr volles Potenzial abrufen.
Zudem zeigte Torhüter Matt Murray gegen die Capitals, bei seinem ersten Einsatz von Beginn an seit dem 19. Januar, eine starke Leistung, glänzte mit 29 Paraden gegen den Top-Sturm der Gastgeber.
"Er war unglaublich", lobte Teamkapitän Sidney Crosby im Anschluss an die Begegnung seinen Torhüter. "Er war in allen Bereichen des Spiels enorm stark. Er hatte eine tolle Spielübersicht und schnappte sich die Scheiben mit großem Geschick. Auch bei den Aktionen rund um sein Gehäuse hat er die Übersicht behalten. Sie (die Capitals) haben einige tolle Schützen in ihren Reihen. Matt hat durch tolle Paraden für uns geglänzt."
Den Penguins gelang es, die laufende Tor-Serie von Ovechkin, der auf der Jagd nach seinem 700. Karrieretor ist, zu beenden. In den fünf Spielen zuvor hatte der 34-jährige Russe insgesamt elf Tore erzielt.
Die Penguins (33-14-5) gewannen mit dem Auswärtserfolg vier ihrer vergangenen fünf Spiele. Der Rückstand gegenüber den Capitals in der Tabelle beträgt nur noch vier Punkte.
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Ein Abstand, dem im Lager der Franchise kein Beteiligter wirklich große Bedeutung beimessen wollte. Trainer Mike Sullivan richtete seinen Blick im Gespräch mit den versammelten Medienvertretern lieber auf die kommenden Herausforderungen.
"Über die Tabelle denken wir aktuell nicht wirklich nach. Es liegt noch so viel Eishockey vor uns. Wir konzentrieren uns auf unsere Arbeit und versuchen, uns von Tag zu Tag zu verbessern, gab Sullivan zu Protokoll. "Wir schauen nur von Spiel zu Spiel. Dann sehen wir am Ende ja, wo uns das hingeführt hat."
Es entstand ein neues Selbstbewusstsein in Pittsburgh, nach einem schwierigen Saisonstart mit vielen Verletzten und unbefriedigenden Ergebnissen.

PIT@WSH: Hornqvist lenkt Marinos Schuss rein

Sie sind sich dabei auch den Stärken der Konkurrenz vollauf bewusst. So lobte Torhüter Murray die Capitals nach dem Spiel in aller Ausführlichkeit: "Sie stehen ja nicht umsonst ganz oben in der Tabelle. Washington verfügt über eine sehr starke Mannschaft mit viel Dynamik. Im Forecheck sind sie herausragend. Das hat man auch heute gesehen, insbesondere im dritten Drittel. Wir haben in dieser Phase gewackelt, sind aber nicht gefallen. Das ist das, was wir aus diesem Spiel für uns mitnehmen können", freute sich der Goalie.
Neben Superstar Crosby, der im 50. direkten Duell mit seinem Konterpart Ovechkin einen Assistpunkt gutgeschrieben bekam, glänzten zehn weitere Spieler der Penguins mit einem Eintrag auf der Scorerliste. Es belegt, wie schwer es ist Pittsburghs Offensivkräfte zu stoppen, wenn sie denn einmal ins Rollen kommt. Seine Vielseitigkeit zeichnet das Team aus.
Crosby verbesserte durch den jüngsten Assist seine persönliche Statistik auf zwölf Punkte (vier Tore, acht Assists) in sieben Spielen seit der Rückkehr nach seiner Verletzung.
Pittsburgh ließ sich selbst von einem frühen 0:1 im ersten Drittel nicht schocken, egalisierte keine zwei Minuten später den Spielstand durch Sam Lafferty, der erst frisch von den Wilkes-Barre/Scranton aus der AHL am Samstag in das NHL-Team hochgezogen wurde.
Patric Hornqvist sorgte kurz darauf gar für die Gästeführung. Es folgte eine Glanzphase von Schlussmann Murray, der ein paar Mal spektakulär gegen die anrennenden Capitals gerettet hatte, bevor Dominik Simon die Führung der Penguins auf 3:1 ausbauen konnte.
Dem zwischenzeitlichen Anschluss zum 2:3 zu Beginn des finalen Abschnitts, ließ Brandon Tanev das vorentscheidende 4:2 in der 58. Minute folgen. Der Sieg geriet selbst durch den abermaligen Anschlusstreffer der Hausherren nicht mehr wirklich in Gefahr.

PHI@PIT: Crosby gewinnt Overtime für Penguins

"Wenn du aus einer solchen Pause kommst, dann willst du immer umgehend gut spielen. Das ist uns gelungen. Zwei Siege sind prima, doch wir haben damit nichts erreicht. Die Saison ist noch lang", relativierte Crosby, der seine persönliche Bilanz gegen die Capitals mit Ovechkin auf 31-17-2 ausbaute, seit die beiden Topstars in der Saison 2005/06 ihr Ligadebüt gaben.
Ihre derzeit gute Form neu unter Beweis zu stellen, wird die Aufgabe der Penguins in ihrem nächsten Spiel am Donnerstag sein, wenn sie bei den Tampa Bay Lightning anzutreten haben (Fr. 1 Uhr MEZ; NHL.tv).