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Ab dem 1. August nimmt NHL.com/de mit seiner 31 in 31 Serie jedes Team genauer unter die Lupe. Von den wichtigsten Geschehnissen und Spielern bis hin zu Stärken und Schwächen, bieten wir eine umfassende Bestandsaufnahme der Klubs in der Liga.

In dieser Ausgabe geht es um die Minnesota Wild.
Die Minnesota Wild fanden sich im vergangenen April in einer ungewohnten Situation wieder. Nach sechs Spielzeiten in Folge, die sie in den Stanley Cup Playoffs abschließen konnten, verpassten sie die Runde der besten 16 erstmals wieder. Die Enttäuschung war dementsprechend groß, doch Trainer Bruce Boudreau sah darin auch eine Chance.
"Unser Team hat einen unglaublichen Antrieb sich verbessern zu wollen", ist sich der 64-jährige Kanadier noch immer sicher. "Das war das erste Jahr, in dem wir die Playoffs wieder verpasst hatten. Viele Spieler in unserer Organisation kannten dieses Gefühl gar nicht, deshalb wird man in der kommenden Saison ihren wahren Charakter sehen."
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Bilanz 2018/19: 37-36-8, 11. Platz in Western Conference
Playoffs 2019: nicht qualifiziert
Trainer: Bruce Boudreau, seit 2016/17
Zugänge: Mats Zuccarello, Ryan Hartman, Luke Johnson, Gabriel Dumont
Abgänge: Anthony Bitette, Eric Fehr, Andrew Hammond, Nate Prosser, Pontus Aberg
Die vergangene Spielzeit war alles andere als leicht für die Wild. Nach zwei starken Runden mit 106 und 101 Punkten blieben sie mit 83 Zählern klar hinter den Erwartungen zurück und lagen sieben Punkte hinter den Colorado Avalanche, die am Ende mit 90 Punkten die zweite Wild Card der Western Conference ergatterten.
Diese Enttäuschung ließ sich mit den Statistiken einiger Leistungsträger erklären. Spitzenspieler wie Nino Niederreiter, Charlie Coyle, Eric Staal und Jason Zucker erreichten bei weitem nicht mehr die Punktzahlen vergangener Jahre. Niederreiter kam in 46 Spielen auf 23 Punkte (14 Tore, 16 Assists), Coyle in 60 Spielen auf 28 (10/18), Staal in 81 Partien auf 52 Punkte (22/30) und Zucker in 81 Einsätzen auf 42 Punkte (21/21). Das machte die Offensive der Wild mit mit 210 Toren zu einer der schlechtesten der Liga, nur fünf Teams trafen seltener.

MIN@TBL: Zucker zum Sieg der Wild mit Natural Hatty

Diese schwachen Werte forderten ihre Konsequenzen. Niederreiter und Coyle wurden ebenso wie Topscorer Mikael Granlund zum Transferschluss abgegeben. Dafür kamen Viktor Rask, Ryan Donato und Kevin Fiala zneu zum Team. Im Sommer musste zudem General Manager Paul Fenton Abschied abnehmen, sein Nachfolger ist noch unbekannt, allerdings werden Namen wie Bill Guerin und Ron Hextall in diesen Tagen immer wieder genannt.
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Neben nachlassenden Leistungen einiger ihrer Stars, mussten die Wild auch mit Verletzungen ihres Kapitäns und eines ihrer Abwehrchefs klar kommen. Teamführer Mikko Koivu musste sich 34 Spiele vor Ende der Saison aufgrund eines Kreuzbandrisses operieren lassen und kehrte nicht zurück.
Verteidiger Matt Dumba riss sich im Dezember den Brustmuskel und fiel nach einer Operation ebenfalls für den Rest der Saison aus. Zuvor hatte er die Verteidiger der Liga mit 12 Toren in 32 Spielen angeführt. Während Dumba zum Anfang der Saison wieder erwartet wird, ist Koivus vollständige Genesung bis Anfang Oktober noch unsicher.
Die Wild hoffen nun darauf, dass die Neuzugänge von der Transferdeadline gemeinsam mit den Free Agents Mats Zuccarello und Ryan Hartman, sowie den Rückkehrern Koivu und Dumba für eine Renaissance der Offensivkraft der Mannschaft sorgen.
Zuccarello kam in 511 NHL-Spielen für die New York Rangers und Dallas Stars auf 355 Punkte (114 Tore, 241 Assists), erzielte vergangene Saison trotz Verletzungspechs 40 Punkte (12/28) in 48 Spielen. Hartman kommt auf 89 Punkte (42/47) in 245 Spielen und erzielte 26 davon (12/14) vergangene Saison.

DAL@STL, Sp7: Zuccarello trifft nach einem Abpraller

"Wir haben genug Leute die schießen und punkten können, aber uns hat der eine Spieler gefehlt, der das Spiel macht und die anderen in Szene setzt", analysierte Stürmer Zach Parise, mit 61 Punkten (28/33) Topscorer der abgelaufenen Saison, die Verpflichtung des Norwegers Zuccarello. "Ich denke, er dürfte uns da helfen. Er spielt starke Pässe und wird uns in der Offensive Chancen verschaffen. Diese Hilfe brauchen wir wirklich."
Mehr Tore sind die Voraussetzung für eine Rückkehr in die Playoffs. Minnesota erzielte vergangene Saison in 24 von 82 Spielen weniger als zwei Tore. In einer Liga, in der in den vergangenen Jahren die durchschnittliche Anzahl an Toren pro Spiel ständig anstieg, reichte das nicht aus, um im Kampf um die Playoffs ernsthaft bis zum Ende mitzureden.
Die Wild machen in der Offensive einen der größten Umbrüche seit Jahren durch. Das kann ein Problem sein, aber auch eine Chance. Teams haben immer wieder mal eine schlechte Saison, was nicht zwingend ein ernsthafter Grund zur Sorge um die gesamte Zukunft der Mannschaft ist. Nun gilt es für die Wild aus dem schwachen Jahr gestärkt zurückzukehren und der Eishockeywelt zu beweisen, dass die Zeit des Teams aus Minnesota noch nicht vorbei ist.