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Nach dem Zehn-Tore-Spektakel in Spiel 1 der Stanley-Cup-Finalserie zwischen den Vegas Golden Knights und den Washington Capitals (6:4) nahm sich Knights-Verteidiger Luca Sbisa viel Zeit und sprach mit nhl.com/de über den erfolgreichen Auftakt, den unglaublichen Team-Spirit in seiner Mannschaft und das bevorstehende Spiel 2 am Mittwochabend (Ortszeit).

Sbisa hatte die Ehre, als einer von 19 Spielern in Spiel 1 des Stanley-Cup-Finals für Vegas auf dem Eis zu stehen. Das torreiche 6:4 begeisterte die Fans - für den Verteidiger waren es allerdings "ein bisschen zu viele Tore". Diese resultierten laut dem 28-jährigen Schweizer aus zu vielen Puckverlusten (insgesamt neun Giveaways). "Die Chancen, die sie hatten, haben wir ihnen gegeben", ärgerte sich Sbisa.
Obwohl die Capitals in den bisherigen Playoffs besonders stark darin waren, Führungen zu verwalten, gingen die Golden Knights in Spiel 1 gleich zweimal in Rückstand - und kamen jeweils eindrucksvoll zurück. "Wir haben schon die ganze Saison gezeigt, dass egal was passiert, wir einfach weiterspielen", erklärte Sbisa. "Der Charakter in dieser Mannschaft ist unglaublich - egal was passiert. Der nächste Wechsel zählt wieder. So sind wir dann auch das letzte Drittel angegangen und auf einmal waren wir wieder vorne."
Sbisa: "Alle waren ein bisschen böse"
Genau dieser Teamgeist ist es, der Vegas bis ins Stanley-Cup-Finale gebracht hatte. Doch warum hat ausgerechnet eine Mannschaft, die vor knapp einem Jahr im Expansion Draft komplett neu zusammengestellt wurde, so einen starken Zusammenhalt?
"Am Anfang der Saison hat sich niemand wirklich gekannt", erinnerte sich der Schweizer. "Aber wir saßen im selben Boot: Alle waren ein bisschen böse, was passiert ist, weil wir im Expansion Draft nicht geschützt worden sind und alle wollten ihren ehemaligen Teams zeigen, dass sie gute Spieler sind. Dadurch hatten wir auch etwas gemeinsam. So sind wir gemeinsam in die Saison gegangen und als Team zusammengekommen."
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Knights-Fans stellen Spieler vor Herausforderungen
Genauso schnell wie sich die Spieler untereinander gefunden hatten, wuchsen die Knights auch mit ihrer Fangemeinde zusammen. Unermüdlich peitschten die Anhänger ihr Team in Spiel 1 nach vorne. "Sie haben einen riesigen Anteil am Sieg", meint Sbisa. "Schon am Anfang der Saison waren sie die lautesten Fans, haben uns immer unterstützt, egal, was passiert ist. Es macht einfach Spaß." Doch der akustische Schub von den Rängen, mit über 100 Dezibel, stellt auch die Spieler auf dem Eis vor große Herausforderungen. "Zum Teil ist es sogar schwierig zu spielen, weil es so laut ist. Man hört gar nicht, was dein Verteidiger-Partner sagt."

Miller: "Sbisa ist sehr wichtig für mich"
Dieser heißt Colin Miller und scheint sich auch ohne Worte blind mit Sbisa zu verstehen. "Wir verstehen uns gut. Er ist ein Spieler, der sehr gut Schlittschuhlaufen kann. Wenn ich ihm die Scheibe gebe, kann er auch aus schwierigen Situationen rauskommen", sagt Sbisa über seinen Nebenmann. Und auch der 25-jährige Kanadier ist voll des Lobes über seinen Tandem-Partner: "Sbisa ist überragend und sehr wichtig für mich. Wir haben acht Verteidiger in der Mannschaft, die in diesem Jahr alle schon gespielt haben. Sbisa war immer grundsolide, er spielt schon lange in dieser Liga und weiß, wie man solch wichtige Spiele bestreiten muss."
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Steigerungspotenzial vor Spiel 2
Die nächste wichtige Partie steigt schon am Mittwochabend (Ortszeit) in Spiel 2. "Das Wichtigste ist jetzt, dass wir Spiel 1 abhaken. Es war ein emotionaler Sieg", meint Sbisa. "Wir müssen jetzt einfach nach vorne schauen und wieder von Anfang an bereit sein. Washington wird sicherlich eine Stufe besser sein. Und auch wir müssen schauen, dass wir ein bisschen besser spielen."