matthews rielly

Ein oder zwei schnelle Pässe, ein Schuss, der Puck fliegt schneller als man schauen kann und schon fällt das Tor. Eishockey ist bekannt als der schnellste Teamsport der Welt und über einen Mangel an Toren, oder über Langeweile kann man sich selten beklagen. Das trifft in dieser NHL-Saison noch mehr zu, als es in vorherigen Spielzeiten der Fall war. Neun Tage nach Beginn der regulären Saison scheint es, als hätten sich die Offensivkräfte der Liga einiges für dieses Jahr vorgenommen. Sie treffen nach Belieben und bringen Verteidiger sowie Torhüter an den Rand der Verzweiflung.

In 56 Spielen kamen die 31 Teams der Liga auf einen Durchschnitt von 3,2 Toren pro Mannschaft je Spiel. Das bedeutet eine Steigerung von 0,25 Toren gegenüber der vorherigen Saison und eine Verbesserung von 0,49 Toren seit der Saison 2015/16.
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Das hat natürlich auch zur Folge, dass einzelne Spieler sich über besonders produktive Abende freuen dürfen. Mit John Tavares von den Toronto Maple Leafs, Patrice Bergeron von den Boston Bruins, Jonathan Toews von den Chicago Blackhawks, David Perron von den St. Louis Blues und Phil Kessel von den Pittsburgh Penguins bejubelten bereits fünf Spieler ihren eigenen Hattrick und 14 Mal gelang es einem Protagonisten, mindestens vier Punkte in einer Partie einzuheimsen. Alles deutet darauf hin, dass die Fans der NHL sich auf ein wahres Torfeuerwerk in dieser Saison einstellen dürfen.
Besonders fleißig sammeln die Maple Leafs Punkte. Die vier besten Scorer der NHL stehen in Diensten der Maple Leafs, insgesamt traf das Team in fünf Spielen 25 Mal. Angeführt wird die Torfabrik aus Ontario von Auston Matthews, der bei jedem seiner Auftritte traf und bereits neun Tore auf seinem Konto hat.

"Wir haben viele Spieler, die treffen können, besonders im Powerplay", bestätigte Torontos Neuzugang John Tavares. "Wenn ich den Puck kriege, suche ich einfach einen freien Mitspieler. Wenn das Matthews ist, führt das automatisch zu einem Tor."
"Wir haben viele Waffen", lenkt Matthews von seiner eigenen beeindruckenden Statistik ab und erklärt das Erfolgsrezept seiner Mannschaft. "Wir treffen nicht immer auf die gleiche Art. Wir treffen aus verschiedenen Situationen heraus und es sind auch immer unterschiedliche Spieler, die vollstrecken."
Die Maple Leafs sind aber bei weitem nicht alleine für den torreichen Saisonstart verantwortlich. Dreimal gab es 13 Tore in einer Partie: Beim 7:6-Erfolg der Penguins nach Verlängerung gegen die Washington Capitals, genauso wie bei dem 7:6- Overtime-Sieg der Maple Leafs gegen die Chicago Blackhawks sowie bei dem 8:5-Sieg der Carolina Hurricanes gegen die New York Rangers.
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Die meisten Tore pro Spiel erzielen übrigens nicht die Maple Leafs, sondern die New Jersey Devils. Das Team von Nico Hischier und Mirco Müller ließ in zwei Spielen elf Mal die Torsirene erklingen und führt mit einem Durchschnitt von 5,5 Toren die Liga noch vor den Maple Leafs (5,0) und den Washington Capitals sowie den Chicago Blackhawks (beide 4,5) an.
"Man muss bei seinen Schüssen einfach Selbstvertrauen haben", erklärte Kyle Palmieri, der mit vier Treffern der beste Torschütze der Devils ist. "Man muss daran glauben, dass man den Puck genau dahin schießen kann, wo man will und bei mir klappt das im Moment einfach. Wir werden sehen, wie lange wir so weitermachen können."

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Wie sich der Saisonverlauf gestalten wird, kann man im Moment noch nicht sagen. In den letzten Jahren stieg die Anzahl der Tore jedoch kontinuierlich an und es ist nicht unrealistisch anzunehmen, dass sich dieser Trend auch in der Saison 2018/19 fortsetzt.
Das Spiel wird in der NHL immer schneller und der Fokus verlagert sich stärker auf die Offensive. Verteidiger mischen im Angriff ebenfalls tatkräftig mit, wie ein Morgan Rielly von den Maple Leafs mit seinen zwölf Punkten (drei Tore, neun Assists) zeigt, oder auch Ottawa Senators Rookie-Verteidiger Maxim Lajoie, dem drei Tore gelangen. Der Job der Torhüter gestaltet sich immer schwieriger und sorgt bei manch einem Trainer für einen besorgten, teilweise gar ratlosen Gesichtsausdruck.
Für die Fans ist der aktuelle Trend und der Verlauf des Saisonstarts aber Grund, sich auf spektakuläre Spiele und Traumtore am Fließband in einer spannenden NHL-Saison zu freuen. Was will man mehr?