TBL Jon COoper

An einem Monster-Montag stehen in der Ersten Runde der Stanley Cup Playoffs 2025 die beiden vielleicht hochkarätigsten Serien auf dem Spielplan: Um 7 p.m. ET (Dienstag, 1 Uhr MESZ; NHL.tv) steigt Spiel 4 im „Battle of Florida“ zwischen den Florida Panthers und dem Tampa Bay Lightning (Serie: 2:1). Um 9:30 p.m. ET (Dienstag, 3:30 Uhr MESZ; NHL.tv) stehen sich im American Airlines Center die Dallas Stars und die Colorado Avalanche in Spiel 5 (Serie: 2:2) gegenüber.

Cooper schießt zurück - Maurice: „Meine Frau hat sich köstlich amüsiert“

Im Battle of Florida zwischen Panthers und Lightning stehen sich nicht nur zwei Favoriten auf den Stanley Cup gegenüber, sondern auch zwei absolute Weltklasse-Trainer mit Floridas Paul Maurice und Tampas Jon Cooper. Umso beachtlicher ist es, wenn sich diese auf den Pressekonferenzen ein wenig necken. Nach einem bösen Check von Tampas Brandon Hagel an Floridas Aleksander Barkov, der wegen Behinderung zu einer großen Strafe samt nachträglicher Sperre führte, hatte Maurice gesagt, dass seine Spieler nur checken würden, wenn der Puck im Spiel wäre. In Spiel 3 erhielt wiederum Floridas Matthew Tkachuk eine große Strafe nach einer Behinderung an Tampas Jake Guentzel. Cooper nutzte das, um gegen Maurice zurückzuschießen und wählte genau dessen Worte: „Die einzigen Spieler, die wir checken“, sagte der Lightning-Trainer ganz langsam, „sind die, die in Puckbesitz sind“, und hatte damit die Lacher auf seiner Seite. Maurice bekam diese Aussage mit, als er sich zusammen mit seiner Frau Hockey im TV anschaute. „Er hat mich provoziert“, grinste Maurice. „Mir hat das gefallen. Er hat meine eigenen Worte gegen mich verwendet. Auch wenn ich meine Situationen auf dem Eis nicht miteinander vergleichen würde, fand ich es trotzdem gut. Meine Frau hat sich köstlich darüber amüsiert, sie fand das richtig lustig. Vielleicht müssen wir uns ein paar verbale Duelle auf der Trainerbank liefern, denn das ist eine verloren gegangene Kunst. Es ist alles gut.“

Lightning @ Panthers | Zusammenfassung | Runde 1, Spiel 3

Panthers wollen Lightning zermürben

Forecheck, Forecheck, Forecheck. Die Hockey-DNA der Panthers sieht vor, die Pucks bereits in der gegnerischen Zone zu erobern, indem der Gegner an den Banden mit knallharten Checks aufgerieben wird. Das ist gegen eine schnelle Mannschaft wie den Lightning aber gar nicht so einfach. Die Top-Hitter bei Florida sind Sam Bennett, Eetu Luostarinen (beide 14 Checks), Niko Mikkola (zwölf), Dmitry Kulikov (neun), Seth Jones und der deutsche Mittelstürmer Nico Sturm (beide acht). Bei Tampa wollen es insbesondere Nick Paul (14), Anthony Cirelli (zwölf) und Gage Goncalves (neun) wissen. Spiel 4 dürfte die Physis bei beiden Mannschaften noch einmal auf ein neues Niveau heben.

Top-Reihe elektrisiert den Lightning

Tampa hofft für Spiel 4 erneut auf seine Top-Sturmreihe. Jake Guentzel (1-2-3), Brayden Point (1-0-1) und Nikita Kucherov (0-3-3) hatten in Spiel 3 (5:1) mit kumuliert zwei Toren und sieben Punkten (2-5-7) ihren Stempel aufgedrückt. Überhaupt ist diese Linie der ultimative Motor für den Lightning: Scharfschütze Guentzel (2-2-4), das pfeilschnelle Offensiv-Kraftwerk Point (2-0-2) und Spielmacher Kucherov (0-4-4) ergänzen sich perfekt, kommen immer besser ins Rollen und schaffen es mit ihrem Tempo auch, dem brutalen Forecheck der Panthers ein ums andere Mal zu entkommen. Klar, dass diese Reihe in Spiel 4 voll im Fokus steht und den Lightning elektrisieren soll.

Landeskog ist Hoffnungsträger Nummer 1

Drei Jahre lang konnte Colorados Kapitän Gabriel Landeskog kein Eishockey spielen. In Spiel 3 in Denver feierte er ein lang-ersehntes und stark-umjubeltes Comeback. In Spiel 4 klappte es sogar wieder mit dem Toreschießen: In einem Multi-Punkte-Spiel (1-1-2) wurde der 32-jährige Schwede sogar zum Spieler des Spiels gewählt. Dass Landeskog gegen einen Top-Gegner wie Dallas kaum Anlaufschwierigkeiten hatte, bestätigt seine Extraklasse. Er wertet die zweite Sturmreihe der Avalanche noch einmal enorm auf. Er (1-1-2, acht Checks), Brock Nelson (0-2-2, sechs Checks) und Power Forward Valeri Nichushkin (1-0-1, acht Checks) bringen nicht nur eine Menge physische Präsenz mit, sondern könnten auch in Sachen Scoring den Unterschied ausmachen. Zumal Spieler wie die Angreifer Martin Necas (0-1-1) und Charlie Coyle (1-0-1) sowie Offensivverteidiger Cale Makar (0-2-2) noch nicht wie erhofft produzieren.

DAL@COL, Sp4: Landeskog gelingt sein erstes Tor seit seiner Rückkehr

Heiskanen könnte Comeback feiern

Auch bei den Stars läuft das Scoring noch nicht wie erwartet. Das gilt insbesondere für die Top-Sturmreihe um Center Roope Hintz (1-0-1), Linksaußen Mikael Granlund (0-1-1) und Ex-Avalanche Mikko Rantanen (0-1-1), die es zusammen auf nur ein Tor und drei Punkte (1-2-3) bringen. Das Trio beißt sich die Zähne an Colorados Torwart Mackenzie Blackwood aus, der nach vier Aufeinandertreffen eine Fangquote von 93,9 Prozent, einen Gegentorschnitt von 1,6 und einen Shutout vorweisen kann. Hintz (13 Torschüsse), Rantanen (zwölf Torschüsse) und Granlund (vier Torschüsse) ließen offensichtlich nichts unversucht, doch noch fallen die Tore nicht für Dallas‘ Top-Garde. Ein guter Schütze wie Jason Robertson würde da guttun - allerdings verweilt der Flügelstürmer im Verletztenstand. Sein Genesungsprozess wird als „Week-to-Week“ bezeichnet, was eine Rückkehr in dieser Serie eher unwahrscheinlich macht. Ganz anders sieht es bei Verteidiger Miro Heiskanen aus, der die Offensive mit seinen Fähigkeiten von hinten heraus befeuern könnte. Der Finne trat bereits die Reise nach Denver mit an, kam aber noch nicht zum Einsatz. Das könnte sich zurück in Texas aber nun ändern.

Verwandte Inhalte