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Überragender Gibson beendet Negativserie

New York Islanders dritter Torwart ist in der NHL angekommen und beschert seinem Team einen Sieg

von Bernd Rösch / NHL.com/de Chefautor

Glenn Hall war am 16. Oktober 1955 für die Detroit Red Wings der erste und Devan Dubnyk am 10. April 2010 für die Edmonton Oilers der bisher letzte Rookie-Torwart, der mit mindestens 50 Rettungstaten in einer Partie seinem Team zu einem Sieg verhalf.

In der Nacht von Sonntag auf Montag reihte sich mit Christopher Gibson von den New York Islanders der achte Schlussmann in die Riege der vielbeschäftigten NHL-Neulinge ein, in der sich unter anderem auch ein so namhafter Meister seines Fachs wie ein Andrei Trefilov (CGY, 6.1.1994) befindet.

Gibson, der weder verwandt noch verschwägert mit Anaheim Ducks Stammtorwart John Gibson ist, wurde am 19. Februar aus dem Farmteam der Islanders in den NHL-Kader berufen, nachdem sich Thomas Greiss am 16. Februar beim 3:0-Shutout-Erfolg gegen die Carolina Hurricanes verletzt hatte. Der 25-jährige Finne, dessen letzter NHL-Sieg vom 5. April 2016 datierte, und damit nun schon fast zwei Jahre zurückliegt, nutzte die sich ihm bietende Chance, als Islanders' Stammkraft im Tor Jaroslav Halak schwächelte.

 

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Cheftrainer Doug Weight schenkte Gibson beim Auswärtsauftritt gegen die Pittsburgh Penguins erstmals das Vertrauen und der NHL-Emporkömmling zahlte es ihm mit einer Rettungsquote von 94,0 Prozent bei der 2:3-Overtimeniederlage gegen den amtierenden Stanley Cup Champion zurück.

Auch fünf Tage später beim Gastspiel in der Rogers Arena der Edmonton Oilers konnten sich die Islanders auf ihren jungen Schlussmann verlassen. Seinen 35 Saves bei einer Fangquote von 97,2 Prozent hatten es die Islanders zu verdanken, dass sie sich erst im Penaltyschießen mit 1:2 geschlagen geben mussten und immerhin einen Punkt aus Alberta mitnehmen konnten.

Aufgrund der überragenden Form, in der sich Gibson befand, war es nur noch eine Frage der Zeit bis wann er den Islanders, die nach acht Niederlagen in Folge (0-4-4) kräftig Boden gegenüber den Playoffplätzen in der Eastern Conference verloren hatten, zu einem 'Zweier' verhilft.

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Knapp 4 1/2 Minuten standen noch auf der Uhr als sich Flames Stürmer Sam Bennett bis auf einen Meter an den Schlussmann der Islanders herantankte und dann aus kurzer Distanz scheiterte. Gut drei Minuten waren noch zu absolvieren als Johnny Gaudreau gefährlich vor Gibson auftauchte und er gerade noch an den linken Pfosten rüberkam, um mit dem Schoner den Einschlag zu verhindern - starke Nerven, wichtige Paraden!

"Für mich persönlich ist das schon großartig, aber Eishockey ist eine Mannschaftssportart. Es ist viel wichtiger, dass wir als Team gewonnen haben. Nun müssen wir darauf aufbauen."

Das Team aus Brooklyn sollte die 50-Saves-Performance ihres Schlussmanns diesmal als Weckruf betrachten. Nur zwölf Mannschaften ließen in 21 verschiedenen Saisonpartien 50 oder mehr Torschüsse zu, acht von ihnen einmal, zwei zweimal, die New Jersey Devils deren dreimal, doch die Islanders sind unter ihnen gleich sechsmal(!) vertreten.

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Die Geschichte mit dem 'Warmschießen' des letzten Mannes geht nicht immer gut aus, manchmal wird er auch dadurch verheizt. Halak konnte, nachdem ihm mit 50 Paraden am 15. Februar ein Shutout gegen die New York Rangers gelang, in keinem seiner folgenden sechs Auftritte einen Sieg verbuchen.

Die Islanders befinden sich nicht mehr in der Situation, dass sie das große Ziel 'die Playoffqualifikation' in Visier nehmen können, sondern sie müssen von Partie zu Partie denken, aus gemachten Fehlern lernen, sie abstellen und dann möglichst oft als Sieger das Eis verlassen. Ein Torhüter, der sich keine Fehler erlaubt, wird ihnen dabei dienlich sein, die weitentrückte Teilnahme an den Stanley Cup-Playoffs der Eastern Conference vielleicht doch noch zu verwirklichen.

Gibson bekommt nun eine dreitägige Pause bevor am kommenden Donnerstag die Islanders im Barclays Center mit den Washington Capitals einen echten Prüfstein empfangen, denn diese Gäste benötigen nicht viele Schüsse (31. mit 28,7 Schüsse pro Spiel), bevor es im gegnerischen Netz klingelt (alle 9,6 Schüsse).

Wie auch immer der Mann in New Yorks Kasten heißen wird, Gibson, Halak oder falls wiedergenesen Greiss, auf ihn müssen sie bauen, von dessen Vorstellung müssen sie sich anspornen lassen und mit aller Macht versuchen, ihn so gut wie nur möglich zu unterstützen, denn "Eishockey ist ein Mannschaftssport".

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