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Die To-do-Liste von General Manager Ken Holland von den Edmonton Oilers für die Free Agency umfasste drei wesentliche Vorhaben. Punkt 1: Bis an die finanzielle Schmerzgrenze gehen, um Stürmer Evander Kane zurückzubringen. Punkt 2: Endlich das leidige Problem auf der Torhüter-Position lösen. Punkt 3: Dem Team an der ein oder anderen Stelle etwas mehr Tiefe verleihen. Der erste Tag des Spielermarktes war noch nicht vorbei, da konnte Holland hinter allen drei Punkten ein Häkchen setzen. Damit haben die Oilers bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Offseason einen aussichtsreichen Kader für die kommende Spielzeit beisammen.

Kane besaß großen Anteil daran, dass Edmonton in der zurückliegenden Saison nach einer Schwächephase wieder in die Spur fand und in den Stanley Cup Playoffs bis ins Western Conference Finale vordrang. Der Stürmer, wegen mancherlei Eskapaden in der Vergangenheit als Enfant terrible verschrien, stieß Ende Januar zu den Oilers, nachdem sein Vertrag zweieinhalb Wochen zuvor bei den San Jose Sharks aufgelöst geworden war. Er erwies sich als Glücksgriff für die Vertretung aus Alberta.
In 43 Einsätzen während der regulären Saison brachte es Kane auf 39 Punkte (22 Tore, 17 Assists). In den Playoffs kamen 17 Zähler (13 Tore, vier Assists) hinzu. Zusammen mit Nathan MacKinnon von Champion Colorado Avalanche erzielte er die meisten Treffer in der Postseason und sorgte darüber hinaus für einige spektakuläre Momente.

EDM@COL, Sp1: Kane erzielt ein Breakaway-Tor

Den 30-jährigen Flügelstürmer in der Free Agency an einen Konkurrenten zu verlieren, wäre schmerzhaft gewesen. Also unternahm Holland alles, um mit dem Angreifer einen Anschlussvertrag auszuhandeln. Am Ende einigten sich beide Seiten auf einen Kontrakt über vier Spielzeiten mit einem Gesamtwert von 20,5 Millionen US-Dollar.
Nicht nur der Klub, sondern auch Kane ist glücklich, dass er weiterhin das Oilers-Trikot überstreifen kann. "Ein großer Teil meiner Entscheidung für Edmonton war die Chance, ein Teil eines Meisterteams zu sein. Ich glaube fest daran, dass wir unser Ziel, eine Meisterschaft zu gewinnen, erreichen können. Wir sehen uns im Herbst", schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Die Verantwortlichen des fünffachen Stanley Cup Champions werden die Botschaft mit Freude vernommen haben.
Als Achillesferse der Oilers in jüngster Vergangenheit galt das Torwartspiel. Weder Mike Smith noch Mikko Koskinen wussten restlos zu überzeugen. Um einen Angriff auf den Stanley Cup starten zu können, braucht es aber eine Spitzkraft an dieser Stelle. Diese hofft Edmonton nun mit Jack Campbell gefunden zu haben. Er setzte sein Autogramm unter einen Fünfjahresvertrag, der mit insgesamt 25 Millionen Dollar dotiert ist.
Der 30-jährige Schlussmann hütete in der abgelaufenen Saison das Tor der Toronto Maple Leafs und zeigte reihenweise starke Leistungen. In 49 Spielen kam er auf eine Matchbilanz von 31-9-6 mit einem Gegentorschnitt von 2,64, einer Fangquote von 91,4 Prozent und fünf Shutouts. In den Playoffs folgte allerdings bereits Runde eins das Aus gegen die Tampa Bay Lightning. Campbell stand in allen sieben Begegnungen zwischen den Pfosten. Sein Gegentorschnitt belief sich auf 3,15, die Fangquote lag bei 89,7 Prozent.

TOR@MTL, Sp4: Campbell zeigt 32 Saves im 4:0-Sieg

"Ich bin Feuer und Flamme und kann es kaum erwarten, nach Edmonton zu kommen und daran zu arbeiten, den Stanley Cup zu gewinnen", sagte Campbell nach Bekanntwerden des Deals mit den Oilers, die damit einige andere Interessenten ausstachen. "Ich bekomme eine Gänsehaut, wenn ich nur daran denke, mit den Jungs zusammen auf dem Eis zu sein. Es war aufregend, ihnen in den Playoffs zuzuschauen."
Dem Goalie ist klar, dass er in Edmonton von Anfang an unter besonderer Beobachtung stehen und großem Druck ausgesetzt sein wird. Doch das ficht ihn nicht an. "Das motiviert mich eher. In solchen Situationen holt man oft das Beste aus sich heraus", betonte er.
Ganz besonders freut sich Campbell auf die große Anhängerschar der Oilers. "Die Fangemeinde ist unglaublich. Ich bin sehr gespannt darauf", sagte er.
Als zusätzlicher Backup fürs Tor wurde Calvin Pickard verpflichtet. Er war die letzten drei Jahre bei den Detroit Red Wings beschäftigt und unterzeichnete jetzt einen Kontrakt über zwei Spielzeiten in Edmonton. Pro Saison verdient er 750.000 Dollar.
Treu geblieben ist den Oilers neben Kane auch Verteidiger Brett Kulak. Sein neues Arbeitspapier besitzt eine Laufzeit von vier Saisons und bringt ihm jährlich 2,75 Millionen Dollar ein.
Zudem sicherte sich Edmonton für zwei Jahre die Dienste von Gregg McKegg. Der erfahrene Angreifer ging 2021/22 für die New York Rangers auf Torejagd. Bei den Oilers unterschrieb er einen Zwei-Wege-Vertrag im Gesamtwert von etwas mehr als 1,5 Millionen Dollar.