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Spektakuläre Szenen gibt es in einer NHL-Saison am laufenden Band. Großartige und technisch hervorragend herausgespielte Tore, krachende Checks und fantastische Paraden. Doch welche Momente haben im Lauf einer Spielzeit wirklich einen Unterschied gemacht? NHL.com/de wirft einen Blick auf die zehn wichtigsten Momente der Saison 2018/19.

Top-Moment-Nr. 5: Leon Draisaitl erzielt als erster deutscher Spieler 50 Tore in einer NHL-Saison.
Die Edmonton Oilers haben in der Saison 2018/19 die Stanley Cup Playoffs verpasst, sorgten aber dank ihrer beiden Superstars Connor McDavid und Leon Draisaitl für unzählige sehenswerte Szenen. Vor allem Draisaitl übertraf dabei alle Erwartungen.
Der 23-jährige Kölner hatte bereits in der Saison 2016/17 mit 77 Punkten (29 Tore, 48 Assists) einen Rekord für die meisten Punkte eines deutschen Spielers in einer Saison aufgestellt und Marco Sturms Rekord von 29 Toren eingestellt. In der vergangenen Saison wuchs er allerdings nochmals über sich hinaus und faszinierte Mitspieler, Fans und auch Gegner mit seinen Leistungen.
Die Oilers drafteten Draisaitl 2014 in der ersten Runde an dritter Stelle. Seitdem erzielte er in 351 Spielen für Edmonton 312 Punkte (125 Tore, 187 Assists). Nur McDavid verbuchte in diesem Zeitraum mehr Punkte (372) und Tore (128) für das Team.

EDM@CGY: Draisaitl reiht sich in den 50-Tore-Klub ein

Die Organisation belohnte seine Produktivität im August 2017 mit einem langfristigen Vertrag über acht Jahre, der mit 68 Millionen US-Dollar dotiert ist. Dieses Vertrauen rechtfertigte er mit der Rekordsaison mit 105 Punkten (50 Tore, 55 Assists). Am Ende der Saison stand lediglich Alex Ovechkin mit einem erzielten Tor mehr in dieser Kategorie vor ihm.
Am 6. April trat Draisaitl mit seiner Mannschaft im letzten Spiel der regulären Saison zum Derby von Alberta im Scotiabank Saddledome der Calgary Flames an. Für die Oilers ging es um nichts mehr. Es war längst klar, dass sie die Playoffs nicht erreichen würden. Die Flames waren hingegen für die KO-Phase qualifiziert. Draisaitl konnte jedoch noch die historische Marke von 50 Toren erreichen, ihm fehlte dazu nur ein weiterer Treffer.
Lange musste er sich nicht gedulden. In der elften Spielminute bekam er am Bullypunkt, links vor dem gegnerischen Tor, einen Pass von Verteidiger Andrej Sekera zugespielt. Draisaitl stand mit dem Rücken zum Tor, drehte sich um und bezwang Torwart Mike Smith mit einem Handgelenkschuss, der dem Schlussmann der Flames am kurzen Eck unter dem Arm durchrutschte.
"Das ist natürlich aufregend", bestätigte Draisaitl nach der Partie. "Darauf habe ich hingearbeitet und das wollte ich in diesem letzten Spiel natürlich erreichen. Meine Mitspieler haben die ganze Zeit über versucht mir ein Tor aufzulegen. Glücklicherweise ist am Ende ein Schuss durchgerutscht."
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Mit diesem finalen Tor zum Abschluss der regulären Saison trug sich Draisaitl nicht nur in die Geschichtsbücher des Eishockey ein, er bewies endgültig, dass er zur absoluten Elite, zu den besten Torschützen der Welt gehört.
Selbst Spieler wie McDavid, Patrick Kane, Steven Stamkos und John Tavares konnten in der Torschützenliste diesmal nicht mit ihm mithalten. Erstmals in über 100 Jahren NHL-Geschichte, gehört ein deutscher Spieler zu den besten Torschützen der Liga. Selbst Ex-Bundestrainer Marco Sturm und Jochen Hecht schlossen nie so gut ab.
"Er hat angefangen zu erkennen, wie viel Offensive er generieren kann, wenn er, das ganze Match checkt und Pucks jagt", schwärmte Trainer Ken Hitchcock und lobte damit Draisaitls Entwicklung. "Jeder spricht über Spieler, die das gesamte Eis bearbeiten und so einer ist Leon im Alter von 22 Jahren geworden. Wenn er diesen Weg weitergeht, dann wird er für lange Zeit ein außergewöhnlicher Spieler sein."

Top five plays of 2018-19: Draisaitl

Mit Draisaitl hat das deutsche Eishockey nach Basketball-Star Dirk Nowitzki nun auch im Eishockey einen absoluten Weltstar. An ihm dürften die Fans der Oilers noch lange Freunde haben, denn in seinem Alter liegen die besten Jahre eines Stürmer für gewöhnlich noch vor ihm.
Die Frage bleibt nur, was der nächste Schritt sein soll, denn die Leistungen der vergangenen Saison und das historische Tor vom 6. April 2019 sind kaum zu übertreffen. Will Draisaitl einen noch größeren individuellen Erfolg feiern, muss er wohl die Majestätsbeleidigung begehen und Ovechkin vom Thron der Torschützenliste stoßen, um ihm die Rocket Richard Trophy als bester Torjäger der Liga abzunehmen.
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