Als Coach hatte er auf NHL-Level lediglich zwei Saisons bei den Philadelphia Flyers vorzuweisen, einmal schaffte er dabei die Playoff-Qualifikation. Nach einem Jahr als Trainer der Chicago Wolves (AHL) holten ihn die Blues in ihr Trainerteam.
Berube übernahm am 19. November 2018 eine Mannschaft, die Letzter in der Central Division war. Doch was der Kanadier mit dem Spitznamen "The Chief" dann schaffte, ist sensationell. Es brauchte etwas Anlaufzeit, bis Berube seine Truppe wieder auf Kurs hatte. Nach dem Jahreswechsel am 2. Januar war das Team Schlusslicht der kompletten Liga.
Doch danach lief es für die Blues wie geschmiert. In Januar und Februar legten sie eine Siegesserie über elf Spiele auf das Eis. 30-10-5 lautete die Bilanz 2019, mit der sich St. Louis sogar als Dritter der Central Division für die Playoffs qualifizierte und zeitweise sogar um die Divisionsmeisterschaft mitspielte.
In der K.o.-Runde war die Mannschaft nicht aufzuhalten. In den Playoffs der Western Conference bezwangen die Blues zunächst die Winnipeg Jets in sechs Spielen. Die Dallas Stars wurden in sieben Partien niedergerungen. Im Finale der Western Conference hatten die San Jose Sharks in sechs Partien das Nachsehen gegen das Team von Berube. Das war mehrmals kurz davor, auszuscheiden. Doch man gewann den Eindruck, dass die Blues einfach nicht ausscheiden wollten.
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Berube hatte den Spielern wieder den Glauben an ihre Fähigkeiten zurückgegeben, egal, wie aussichtslos die sein mag. Die logische Konsequenz aus diesem neu gewonnen Selbstvertrauen und dem Glauben an die eigenen Fähigkeiten: In einer dramatischen Finalserie bezwangen die Blues die Boston Bruins in sieben Spielen und holten den Stanley Cup erstmals in ihrer 52-jährigen Geschichte nach Missouri.
"Craig hatte einen enormen Einfluss auf unser Team", lobte Blues-General-Manager Doug Armstrong seinen Coach. "Er hat unsere Identität wiederhergestellt und hat den Spielern wieder eine klare Richtung vorgegeben."
Berube freute sich nach dem Stanley-Cup-Gewinn vor allem für die Stadt und die Fans. "Sie verdienen es. Aber mehr noch freue ich mich für unsere Spieler. Sie haben gut gekämpft. Charakter und Führungsstärke sind durchgekommen." Er habe riesigen Respekt vor dem Team und der Organisation. "Die Stadt St. Louis hat mich als einen der ihren aufgenommen."